Bäderlandschaft
Bürgergutachten soll Grundlage für Entscheidung liefern

Stellten das Verfahren der Bürgerbeteiligung zur Zukunft der Bonner Bäderlandschaft vor. Vorne v.l.n.r.: Dirk Lahmann, Leiter der Koordinierungsstelle für Bürgerbeteiligung der Stadt Bonn, Stefan Günther, Leiter des Sport- und Bäderamtes der Stadt Bonn, Dr. Birgit Schneider-Bönninger, Sport- und Kulturdezernentin der Stadt Bonn. Hinten v.l.n.r.: Prof. Dr. Hans J. Lietzmann, Institut für Demokratie- und Partizipationsforschung der Bergischen Universität Wuppertal, Mark Schwalm, Projekleiter Gesellschaft für Bürgergutachten, Prof. Dr. Hilmar Sturm, Gesellschaft für Bürgergutachten. | Foto: Rolf Thienen
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  • Stellten das Verfahren der Bürgerbeteiligung zur Zukunft der Bonner Bäderlandschaft vor. Vorne v.l.n.r.: Dirk Lahmann, Leiter der Koordinierungsstelle für Bürgerbeteiligung der Stadt Bonn, Stefan Günther, Leiter des Sport- und Bäderamtes der Stadt Bonn, Dr. Birgit Schneider-Bönninger, Sport- und Kulturdezernentin der Stadt Bonn. Hinten v.l.n.r.: Prof. Dr. Hans J. Lietzmann, Institut für Demokratie- und Partizipationsforschung der Bergischen Universität Wuppertal, Mark Schwalm, Projekleiter Gesellschaft für Bürgergutachten, Prof. Dr. Hilmar Sturm, Gesellschaft für Bürgergutachten.
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Bonn - (rth) „Die Bonner Bäder sind in keinem guten Zustand“, so Dr.
Birgit Schneider-Bönninger, Sport- und Kulturdezernentin der Stadt
Bonn. Und dies gilt sowohl für den baulichen Zustand als auch für
die Erwartungen, die die Bevölkerung an die Bäder stellt. Während
die Bonner Bäder in erster Linie reine Funktionsbäder sind und auf
das reine Schwimmen ausgerichtet, heißt es oft, der Wunsch der
Bevölkerung gehe in Richtung Freizeit- oder Spaßbad. Aber um
herauszufinden, ob das wirklich so ist oder was nun der Wunsch der
Bevölkerung ist, hat die Verwaltung und der Rat der Stadt Bonn eine
Bürgerbeteiligung initiiert, an deren Ende ein sogenanntes
Bürgergutachten stehen wird. Geplant ist, dieses Bürgergutachten bis
zum Ende des Jahres vorzulegen.

Das besondere einer Bürgerbeteiligung liegt darin, dass im Gegensatz
zu einer Bürgerbefragung eine intensivere Auseinandersetzung mit der
Materie vorgenommen wird. Im konkreten Fall geht es um die Frage
„Wie soll das zukünftige Bonner Bäderkonzept aussehen“?

Mit der Beantwortung der Frage werden sich zufällig ausgewählte
Bonner Bürgerinnen und Bürger befassen. Mit der Zufallsauswahl soll
sichergestellt werden, das konkret Alle die Möglichkeit haben, an der
Entscheidungsfindung teilzunehmen und nicht von vornherein bestimmte
Personen aufgrund ihrer Funktion oder als Entscheidungsträger bereits
vorgefasste Ansichten und Meinungen in den Entscheidungsprozess
einfließen lassen, sondern dass alle Gruppen der Stadtgesellschaften
vertreten sind.

Der Ablauf sieht folgendermaßen aus: Am Mittwoch, 15. Mai, beginnt um
18.30 Uhr einen öffentliche Auftaktveranstaltung im Forum der
Bundeskunsthalle, zu der alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt Bonn
eingeladen sind, sich vor Ort von der Gesellschaft für
Bürgergutachten (gfb) und dem Institut für Demokratie- und
Partizipationsforschung der Bergischen Universität Wuppertal (IDPF),
die beide mit dem Bürgerbeteiligungsverfahren betraut wurden,
informieren zu lassen. Hierbei können Wünsche und Vorstellungen
direkt vorgebracht werden. Solche Wünsche und Vorstellungen können
darüber hinaus noch bis zum 12. Juni 2019 auf www.bonn-macht-mit.de
geäußert werden.

In einem weiteren Schritt werden dann konkret die Wünsche und
Vorstellungen sowie die Sichtweisen und Konzeptideen von „Vereinen,
Organisationen, Initiativen, Schulen als wesentliche Akteure der
Bäderlandschaft“ in einer Planungswerkstatt gesammelt.

Auf der Grundlage der beiden Veranstaltungen entwickeln die gfb und
die IDPF ein Arbeitsprogramm, das, nachdem es in einer
Diskussionsveranstaltung mit Expertinnen und Experten aus Behörden,
Organisationen und anderen Akteurinnen und Akteuren erörtert wurde,
als Grundlage für den eigentlichen Entscheidungsprozess dient. Dieser
sieht vor, dass die zuvor per Zufall ermittelten Bürgerinnen und
Bürger an vier aufeinanderfolgenden Tagen in vier sogenannten
Planungszellen zusammentreffen und in 16 einzelnen, jeweils
zweistündigen Sitzungen in wechselnden Kleingruppen unter Anleitung
von Experten die Ergebnisse der Auftaktveranstaltung und der
Online-Anregungen sowie die Wünsche der Planungswerkstatt diskutieren
– und zwar ergebnisoffen und möglichst kontrovers. Wie Prof. Dr.
Hilmar Sturm, gfb, und Prof. Dr. Hans J. Lietzmann, IDPF,
erläuterten, werden die in den Kleingruppen erarbeiteten Ergebnisse
im Plenum nochmals individuell und anonym mit einem elektronischen
System bewertet und so für alle dauerhaft sichtbar gemacht.

Alle in den Planungszellen erzielten Ergebnisse bilden das
Bürgergutachten, das, nach Prüfung durch Beauftragte der
Planungszellen, gedruckt und der Stadt Bonn übergeben wird.
Zeitgleich wird es dann im Internet und als gedruckte Broschüre
öffentlich gemacht.

Das ganze komplexe Verfahren dient dazu, den Entscheidungsgremien in
Ausschüssen und Rat eine von allen in der Stadt lebenden
Bevölkerungsschichten erarbeitete, demokratische, konkrete und
fundierte Grundlage zur Entscheidungsfindung über die zukünftige
Bonner Bäderlandschaft zu bieten.

Stellten das Verfahren der Bürgerbeteiligung zur Zukunft der Bonner Bäderlandschaft vor. Vorne v.l.n.r.: Dirk Lahmann, Leiter der Koordinierungsstelle für Bürgerbeteiligung der Stadt Bonn, Stefan Günther, Leiter des Sport- und Bäderamtes der Stadt Bonn, Dr. Birgit Schneider-Bönninger, Sport- und Kulturdezernentin der Stadt Bonn. Hinten v.l.n.r.: Prof. Dr. Hans J. Lietzmann, Institut für Demokratie- und Partizipationsforschung der Bergischen Universität Wuppertal, Mark Schwalm, Projekleiter Gesellschaft für Bürgergutachten, Prof. Dr. Hilmar Sturm, Gesellschaft für Bürgergutachten. | Foto: Rolf Thienen
Dass die Bonner Bäder in keinem guten Zustand sind, beweist das seit längerer Zeit geschlossene Kurfürstenbad in Bad Godesberg. | Foto: Rolf Thienen
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