Nachdenkliches
Stolperstein EGO

EGO, das bin ICH!
Da ich ja nun mit der Flut fotografischer Aktivitäten so ziemlich durch bin, kann ich mich einmal wieder mit anderen Dingen beschäftigen! Gut so! Fange ich mal, was am naheliegendsten ist, bei mir selbst an! Bei meinem EGO! Ich schaue aus dem Fenster ins Grüne und denke nach.

Sich selbst zu zerpflücken, ehrlich auseinanderzunehmen, ist gar nicht so leicht. Aber irgendwie spannend. Und muss von Zeit zu Zeit einfach mal sein! Viel einfacher ist es natürlich, wenn zwischenmenschlich etwas klemmt, den Fehler beim Anderen zu suchen! Und meistens findet man dann auch erstaunlich viel. Wie war das noch mal … „ ... den Splitter im Auge seines Nächsten zu sehen, anstatt in seinem eigenen Auge zu suchen!“ oder so ähnlich! Bibelfeste Menschen wissen mit Sicherheit, was ich meine.

So zwischendrin, zwischen meiner ganzen Ausstellungsarbeit und dem ganzen Hobby-Stress, fielen mir unterschwellig ein paar Dinge bezüglich zweier meiner Freundinnen auf. Ich habe mich mit all meiner Arbeit völlig zurückgezogen und mich komplett auf meine Fotografie reduziert. Und auf meine Ruhepausen, die ich dringend brauchte. Ein entsprechender Rückzug wohl auch bei meinen Freundinnen, allerdings ohne Fotografie. Ich bin ein sehr bewusster Mensch. Und dummerweise fällt mir jeder schräge Unterton und jedes, mich enttäuschende Verhalten meiner Lieben sofort auf. Aber bleibe ich mal bei meinem eigenen Splitter!

Natürlich verrate ich jetzt nicht, um genau welche meiner innersten Empfindungen es geht! Das bleibt ganz schön nur bei mir! Aber es hat etwas damit zu tun, und das ist der ganz eigene Fehler oder Stolperstein oder die persönliche Baustelle, dass ich dazu neige … wie soll ich mal sagen, das Verhalten meines mir wichtigen Gegenübers zu bewerten. Um mal bei der Bezeichnung „Schubladen“ zu bleiben, in meine eigene Schublade zu packen. Ganz maßgeblich dabei ist, dass jeder Mensch eine eigene Sicht der Dinge hat. Ein eigenes Weltbild. Eigene Vorstellungen. Eigene Bedürfnisse. Einen ganz eigenen Blickwinkel! Meint, die Sichtweise und Beurteilung der gleichen Sache ist bei zwei Menschen niemals wirklich gleich! Weil ... jeder Mensch hat eine eigene Auffassung, eine eigene Beurteilung, eine eigene Wertschätzung. Aber auch seinen eigenen Weg, seinen eigenen Tagesablauf und seine eigene wertvolle Zeit! Das ist wichtig, und das ist gut so! Und auch eigentlich selbstverständlich!

Bei all MEINEN Gedanken und Überlegungen muss ich mir all das immer vor Augen halten! Und das tue ich! Und wenn ich das tue, stelle ich fest, dass der Stolperstein alleine in MIR liegt! Wenn mir also etwas bei meinen Freundinnen nicht gefällt, mich enttäuscht oder verletzt, muss ich bei MIR anfangen! MEIN Empfinden verändern, korrigieren. Meine Sicht der Dinge. Meine Bedürfnisse. Vor allem MEINE Erwartungen! Eine dieser Freundinnen meinte einmal vor langer Zeit, allerdings nicht auf MICH bezogen ... „Wenn man keine Erwartungen hat, wird man auch nicht enttäuscht!“ Logisch. Nachvollziehbar. Aber gibt es das wirklich, keinerlei Erwartungen im Zusammenleben von Menschen zu haben? Ich meine jetzt nicht DIE Menschen, die einem nichts bedeuten. Mit denen man keine großen Berührungspunkte hat. Die einem vielleicht egal sind. Ich spreche von den Menschen, die ich mag. Die mir wichtig sind. Die mir nahe sind. Wenn sie mir denn nahe sind und ich da nicht irgendetwas falsch verstanden, falsch eingeschätzt habe. Bei allen Gedanken lande ich schlussendlich immer wieder bei MIR! ICH bin es, die sich eine bestimmtes Weltbild zusammenschustert! ICH bin es mit meinen Wünschen, Bedürfnissen und Erwartungen! ICH! Mein EGO!

Ich beobachte immer wieder, dass Menschen, die sich keine Gedanken machen, an vieles ganz anders herangehen. Auch an die zwischenmenschlichen Dinge. Dass einiges, was für mich einen hohen Wert hat, für andere anscheinend überhaupt keinen Wert hat. Für MICH wichtig! Für andere völlig unwichtig! Mit letzterem fährt man besser, habe ich festgestellt! Und lebt wesentlich leichter. Ein Glück, dass nicht alle Menschen gleich sind!

Bleibt mir also, über diesen Stolperstein ab sofort nicht mehr zu stolpern! Auch, wenn es mich vielleicht einiges an Überwindung kostet! Hinsehen. Wahrnehmen. Aber nicht mehr werten. Bewerten. Nach MEINER Sicht der Dinge nicht mehr in meine passende Schublade stecken. MEINEN Blickwinkel korrigieren. MEIN Bewertungssystem ausschalten! Den anderen Menschen so nehmen und akzeptieren, wie er ist! Es ist SEIN Leben! Und mein Gegenüber, meine Freundin, der Mensch, den ich sehr schätze und mag, handelt so, wie sie/er es für richtig hält. OHNE Blick auf MEINE Befindlichkeiten und Bedürfnisse. Nur sich selbst im Blick und seine eigenen Bedürfnisse und Wünsche. Nach eigenem Maßstab. Nach eigenem Weltbild! Gleiches Recht für alle!

Meint für mich … auf Grund all meiner klugen Erkenntnisse gibt es ab sofort keinen Stolperstein mehr! Mein EGO muss seine Bedürfnisse, Erwartungen und Wünsche zurückschrauben. Vor allem NICHT nach MEINEM Blickwinkel bewerten und beurteilen! Und schon läuft der Laden! Und alle sind zufrieden und fröhlich! Und alle Stolpersteine sind futsch. Lösen sich in Luft auf. Ok! Halten wir das mal so fest! Aber … manches ist leichter gesagt, als getan. In diesem Sinne allen bei Gelegenheit ein schönes Wochenende und ein fröhliches einvernehmliches unbelastetes akzeptierendes achtendes unwertendes Miteinander!

(C)eth / 231123

LeserReporter/in:

Ellen Thoms aus Pulheim

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