Oberbergische Medieninitiative
Verhalten im Internet

Interessiert informierten sich Schüler, Lehrer und Gäste beim Fachtag der Medieninitiative über Maßnahmen, den richtigen Umgang mit dem Internet zu lernen und als Medienbegleiter an andere weiterzugeben. | Foto: Sandra Sonntag
  • Interessiert informierten sich Schüler, Lehrer und Gäste beim Fachtag der Medieninitiative über Maßnahmen, den richtigen Umgang mit dem Internet zu lernen und als Medienbegleiter an andere weiterzugeben.
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Lindlar - (son) Wie gehe ich verantwortungsbewusst mit meinem Handy um? Was kann
ich gefahrlos im Internet preisgeben? Was tun bei Cybermobbing? Die
Welt der sozialen Medien ist scheinbar unendlich und birgt besonders
für Kinder und Jugendliche zahlreiche Gefahren. Junge Menschen im
Umgang mit ihnen zu sensibilisieren, hat sich das Bildungsnetzwerk
Oberberg mit dem Projekt „Medieninitiative“, unterstützt von
zahlreichen Partnern aus dem Kreisgebiet sowie der Hans
Herrman-Voss-Stifung, zur Aufgabe gemacht. Beim vierten Fachtag für
Medienbegleiter im Gymnasium Lindlar hatten die teilnehmenden Schulen
jetzt die Möglichkeit, ihre bislang umgesetzten Maßnahmen zu
präsentieren und sich mit anderen auszutauschen.

Dabei stand mit dem Motto „Scoutcrowd“ auch die Frage der
Nachwuchsgewinnung im Mittelpunkt. Rund 80 Schüler, Lehrer und
Schulsozialarbeiterinnen waren gekommen, um unter anderem Ideen zu
sammeln, wie weitere Mitstreiter motiviert werden können, sich als
Medienbegleiter zu engagieren. „Liebe Medienscouts, wir brauchen
euch“, stellte dann auch Christoph Menn-Hilger, Schulleiter des
Gymnasiums Lindlar, fest. „Es wird immer wichtiger, dass wir lernen,
richtige von gefakten News im Internet zu unterscheiden“. Für Dr.
Georg Ludwig ist das Netz inzwischen von seiner ursprünglichen
Intention, eine offene und freiheitlich-demokratische Gesellschaft
mitzugestalten, weit entfernt.

„Es liegt jetzt an uns, dafür zu sorgen, das Internet zukünftig
positiv zu nutzen“, so der Bürgermeister. Die Ausbildung zum
Medienbegleiter richtet sich an Schüler ab der siebten Klasse und
Lehrer. Dabei ist die Grundlage ein dreitägiges Seminar, bei dem die
wichtigsten Bausteine vermittelt werden. Im Mittelpunkt stehen dabei
Themen wie Cybermobbing aus rechtlicher und psychologischer Sicht oder
„Social Me“, welche persönlichen Informationen kann ich gefahrlos
im Internet veröffentlichen?

Darüber hinaus lernen Lehrer Gesprächstechniken kennen, für den
Fall eines Mobbingverdachtes und Schüler erfahren
Präsentationstechniken, um Informationen effektiv an ihre Mitschüler
weitergeben zu können. „Wir möchten den Schulen Mittel an die Hand
geben, mit denen sie langfristig eigenständig Medienbegleiter
ausbilden können“, erklärte Alke Stüber vom Bildungsbüro
Oberberg. Auf dem „Markt der Möglichkeiten“ präsentierten die
neun teilnehmenden Schulen aus dem gesamten Oberbergischen Kreis ihre
bisherigen Konzepte und Aktionen. Am Gymnasium Lindlar beispielsweise
legt man viel Wert auf das Thema Prävention.

„Wir beginnen bereits im fünften Schuljahr mit einem
Sozial-Kompetenz-Tag, bei dem es um den verantwortlichen Umgang mit
dem Handy geht“, erzählte Lehrerin Claudia Stüwe vom 25-köpfigen
Medienteam. Die Einbindung des Klassenrates sei ebenso ein Teil des
Konzeptes wie die ausgebildeten Medienbegleiter der Stufe neun, die
jüngeren Schülern in Vorträgen und Workshops Erfahrungen und
Informationen zu verschiedenen Themen näherbringen.

Das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium-Wiehl beginne schon in der fünften
Klasse, Verhaltensregeln für WhatsApp-Gruppen zu erklären,
berichtete Lehrerin Ines Schneider, während der 15-jährige Tim am
Stand der Gesamtschule Marienheide, eine Power-Point-Präsentation
für Fünftklässler zeigte, die grundlegendes Basiswissen über
soziale Medien vermittelt.

Große Aufmerksamkeit zog ein Kurzfilm des Medienteams des
Wipperfürther EvB-Gymnasiums auf sich: Im Rahmen der Projektwoche
haben die Schüler in Eigenregie verfilmt, welche Probleme durch
falsche Nutzung sozialer Medien entstehen können, von Mobbing, über
Isolation, mangelnde Kommunikation bis hin zum Selbstmord.

Die Frage „Ist das die Welt, in der ihr Leben wollt?“ steht am
Ende und verdeutlicht, dass jeder sich und seinen Umgang mit sozialen
Medien hinterfragen muss. Weitere Vorträge, unter anderem von
Referenten der Landesanstalt für Medien NRW, rundeten den Fachtag ab.

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RAG - Redaktion

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