22 Kameras haben alles im Blick
Überwachung, um Vandalismus einzubremsen

Das Gelände von Bahnhof und Busbahnhof soll sicherer werden. Ein erster Schritt ist getan. | Foto: Gunter Hübner
  • Das Gelände von Bahnhof und Busbahnhof soll sicherer werden. Ein erster Schritt ist getan.
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Gummersbach - (gh) Die Zerstörungswut nimmt kein Ende, die Täter sind nur schwer
zu ermitteln und die Kosten zur Beseitigung der Schäden steigen.
Jetzt hat die Stadt Gummersbach die Reißleine gezogen: Der Busbahnhof
in der Innenstadt wird per Video überwacht.

In einem digitalen Pressegespräch stellten Gummersbachs
Bürgermeister Frank Helmenstein, Technischer Beigeordneter Jürgen
Hefner und Baubetriebshof-Chef Arndt Reichold vor, wie die
oberbergische Kreisstadt zukünftig ihr Eigentum vor Vandalismus und
„Graffiti-Künstlern“ schützen will, da bisher weder verstärkte
Präsenz von Ordnungsamt, der Polizei oder eines beauftragten
Überwachungsdienstes einschneidende Erfolge zeigten.

50.000 Euro Schaden

Seit der Busbahnhof vor gut fünf Jahren seinen Betrieb aufgenommen
hat und täglich von einer stattlichen Zahl von ÖPNV-Nutzern
frequentiert wird, hat sich die Schadenssumme auf über 50.000 Euro
summiert, wie Frank Helmenstein festhielt.

Selbst dickste Glasscheiben und stabilste Sitzbänke sind vor
Beschädigung nicht sicher. Eingeleitete Ermittlungen verliefen
bislang im Sand. Letztendlich muss der Steuerzahler für die Kosten
aufkommen.

22 Kameras installiert

22 Kameras sind jetzt installiert, um das Areal des Busbahnhofs per
Videoaufzeichnung zu überwachen. Helmenstein legt großen Wert auf
Persönlichkeitsrechte und Datenschutz: „Wir haben eigens und
natürlich in Abstimmung mit bestehenden Ge-

setzen und Verordnungen, eine spezielle Dienstanweisung erlassen, die
die Details regelt“. So haben nur speziell autorisierte Mitarbeiter
des Rathauses Zugriff auf die Aufnahmen, die für 24 Stunden - an
Wochenenden und Feiertagen für 48 Stunden - auf einer Festplatte
gespeichert und danach automatisch gelöscht werden.

Zeit genug, um das aufgezeichnete Bildmaterial zu sichten und Täter
zu ermitteln. So kann Anzeige erstattet und der zuständigen Polizei
Beweismaterial an die Hand gegeben werden.

„Wir haben das Für und Wider im Vorfeld sorgfältig abgewägt,
sahen aber keine andere Möglichkeit, als diese Maßnahme zu
ergreifen“, so der Rathauschef. Dabei können „zwei Fliegen mit
einer Klappe geschlagen“ werden, denn bei Straftaten, die sich im
unmittelbaren Bereich des Busbahnhofes abspielen, können auch
Polizeibehörde sowie Staatsanwaltschaft Zugriff auf das Bildmaterial
nehmen.

„Wir wollen damit nicht nur Schäden vorbeugen und Täter dingfest
machen, sondern auch das Sicherheitsgefühl der ÖPNV-Nutzer
stärken“, so der Tenor.

Trotz dieser rigiden Maßnahme, soll die Überwachung durch
Mitarbeiter des Ordnungsamtes und seitens der Polizei nicht
zurückgefahren werden. Der Stadt ist es wichtig, auch in Zukunft,
nicht nur in der Innenstadt präsent und direkter Ansprechpartner vor
Ort zu sein. Ob in absehbarer Zeit zusätzlich auch das
Bahnhofsgelände per Video überwacht wird, wird zurzeit von den
zuständigen Bundesbehörden überprüft.

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RAG - Redaktion

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