Polizeiliche Kriminalstatistik
Straftaten auf Rekordtief, Aufklärungsrate steigt

Sie stellten die Kriminalstatistik 2021 vor: Sascha Himmel (Polizei), Landrat Jochen Hagt sowie der Leiter der Führungsstelle Kriminalität, Falko Steinhauer (v.l.). | Foto: Polizei OBK
  • Sie stellten die Kriminalstatistik 2021 vor: Sascha Himmel (Polizei), Landrat Jochen Hagt sowie der Leiter der Führungsstelle Kriminalität, Falko Steinhauer (v.l.).
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Oberberg. Wie im Land NRW sind auch die Straftaten im Oberbergischen Kreis weiter gesunken - mit 10.599 registrierten Straftaten war die Zahl so niedrig wie noch nie seit der Jahrtausendwende. Auch bei der Aufklärungsquote war die oberbergische Polizei erfolgreich; sie kletterte im vergangenen Jahr auf über 62 Prozent und lag damit noch einmal deutlich über dem Landesschnitt von 53,6 Prozent, der für das Land NRW aber auch eine der besten Quoten im langjährigen Vergleich bedeutet.

Wie in den Vorjahren konnte Landrat Jochen Hagt bei der Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik darauf verweisen, dass der Oberbergische Kreis zu den sichersten Regionen in Nordrhein-Westfalen zählt.

Im Verhältnis zwischen der Einwohnerzahl und den registrierten Straftaten liegt der Oberbergische Kreis auf Platz drei von 47 Behörden.

Bei der Aufklärungsquote ist die Polizei des Oberbergischen Kreises mit Platz vier im Landesvergleich ebenfalls weit vorne zu finden.

Rückgang bei den Einbrüchen

Als Beispiel einer nachhaltigen und erfolgreichen Verbrechensbekämpfung führte der Landrat bei der Vorstellung der Statistik den Wohnungseinbruchsdiebstahl an. Hier waren es im Jahr 2021 mit 176 Einbrüchen 33,58 Prozent weniger Taten als im Vorjahr. Ein Vergleich: Im Jahr 2015 wurden 717 Einbrüche erfasst.

Die Gründe dafür sind vielfältiger Natur. Neben einer Reihe polizeilicher Maßnahmen und Verbesserungen werden gesteigerte Aufmerksamkeit in der Bevölkerung, verbesserter Einbruchschutz an Häusern, aber auch eine deutliche Strafverschärfung durch den Gesetzgeber als Gründe angeführt.

Weniger Gewalt

Rückgänge bei der Gewaltkriminalität und den Körperverletzungen sind in großen Teilen dem veränderten coronabedingten Freizeitverhalten geschuldet. Insbesondere gefährliche Körperverletzungen auf Straßen, Wegen und Plätzen sanken im Jahr 2021 um 47 auf 105 Taten. Gerade bei diesen Delikten spielen oftmals Alkoholgenuss in Verbindung mit Feiern oder Gaststättenbesuchen eine Rolle.

„Enkeltrick“

Wie im Land NRW sind auch im Oberbergischen die Fälle von Betrügereien zum Nachteil älterer Menschen zurückgegangen. Hier geht es meist um perfide Betrugsmaschen wie der Enkeltrick oder der „Falsche Polizeibeamte“, mit denen die Kriminellen die Hilfsbereitschaft der Senioren ausnutzen oder sie in Angst und Schrecken versetzen. Durch Aufklärungsarbeit bleiben mittlerweile viele Taten beim Versuch. Bei durchgeführtem Betrug erzielte die Polizei Oberberg mit über 53 Prozent eine hohe Aufklärungsquote.

Tatmittel Internet legt zu

Mit fast 30 Prozent deutlich nach oben ging dagegen der Trend bei Straftaten, bei denen das Internet als Tatmittel eingesetzt wird. Hier sind es oft Betrugsdelikte, die über das Internet angebahnt werden. Als Bei-

spiel führte Landrat Jochen Hagt ein noch laufendes Verfahren der EG Netto an, bei dem vier Tatverdächtige über ein Kleinanzeigenportal in großem Stil nicht vorhandene Waren verkauft haben; in diesem Verfahren sind inzwischen etwa 400 Taten geklärt.

Kinderpornografie

Bei der Verbreitung von Kinderpornografie spielt das Internet eine große Rolle; verzeichnet wurde ein Zuwachs von fast 44 Prozent. Falko Steinhauer, der als Leiter der Führungsstelle der Direktion Kriminalität die Statistik in ihren Einzelheiten vorstellte, machte diese Steigerung nicht nur an den deutlich ausgeweiteten Ermittlungskapazitäten der Polizei fest, bei denen durch die Vernetzung unter den Tatverdächtigen viele weitere Taten entdeckt würde. Ein wichtiger Baustein sei insbesondere, dass vermehrt Hinweise aus der Bevölkerung kommen. Für die Ermittler*innen ist diese Arbeit belastend, aber zugleich enorm wichtig, um insbesondere Kinder vor weiterem Leid zu schützen und neue Taten zu verhindern.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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