Tag auf dem Friedhof
Festlicher Tag auf dem Friedhof

Pfarrerin Anja Karthäuser bei ihrer Predigt neben dem Kunstwerk von Christiane Vogel.                           | Foto: (c) Kirchengemeinde Holpe-Morsbach
  • Pfarrerin Anja Karthäuser bei ihrer Predigt neben dem Kunstwerk von Christiane Vogel.
  • Foto: (c) Kirchengemeinde Holpe-Morsbach

Holpe (eif). Friedhof - ein Ort der Trauer und des Trostes. Die Kirchengemeinde Holpe-Morsbach feierte jetzt vor der Friedhofskapelle einen Open-Air-Gottesdienst als Auftakt für den „Tag auf dem Friedhof“

„Ein Tag auf dem Friedhof – das hat bei manchem Erstaunen hervorgerufen“, erzählte Pfarrerin Anja Karthäuser. Dabei gibt es den „Tag des Friedhofs“ bundesweit bereits seit 2001. Somit stelle sich Holpe in eine längere Tradition. „Viele Menschen verbinden mit diesem Ort traurige Erlebnisse und einschneidende Veränderungen im Leben. Und gerade hier, wo wir um Menschen trauern, wo wir weinen und wehmütig sind, da ist Liebe, Freundschaft, Wertschätzung, da ist respektvolles Gedenken – und dem widmen wir uns heute.“

Der Friedhof – ein Ort der Trauer, aber auch ein Ort des Trostes. „Ein Ort, wo wir weinen, wo wir wehmütig sind“, sagte Anja Karthäuser in ihrer Predigt. Es sei ein christliches Anliegen, sich einzusetzen gegen Anonymität und gegen das Vergessen. Für eine würdevolle Bestattung des Leichnams Jesu habe Josef von Arimathäa gesorgt. Das Kreuz sei damals ein Zeichen des Fluchs gewesen und dann zum Zeichen des Heils geworden.

Ein Herz als Assemblage hatte die Künstlerin Christiane Vogel aus Morsbach gestaltet: ein brennendes, lebendig wirkendes Herz, in das bereits während des Pfingstgottesdienstes Botschaften gesteckt werden konnten zu der Frage „Was setzt dein Herz in Brand?“ Einige der Zettel hatte Anja Karthäuser herausgenommen und ließ sie im Friedhofsgottesdienst vorlesen – so zum Beispiel die Antworten „Liebevolle Texte und Lieder“ oder „Wenn ich an meine Familie denke“, „Gutes Miteinander“, „Trost geben können“ oder auch „Leidenschaftliches Engagement für eine große Sache“.

Beim Tag auf dem Friedhof gab es nach dem Gottesdienst Fragen und Antworten zu den Themen Trauer, Sterben und Friedhof. Mit dabei war das Friedhofsteam der Kirchengemeinde, zu dem Presbyter Volker Schlösser und Ilona Schröder aus dem Gemeindebüro gehören. Von ihren Erfahrungen erzählten Krankenhausseelsorgerin Gabriele Bach, Horst Rau von „Leben ohne Dich“ (Selbsthilfeverein für Eltern, die ihr Kind verloren haben) und Gisela Kreft, die sich für Beerdigungen von Sternenkindern unter 500 Gramm einsetzt. Fachkundig Auskunft gaben auch Claudia Koch, Koordinatorin für den Ambulanten Hospiz-Dienst der Johanniter, Mechthild Heide vom Johanniter-Hospiz in Wiehl sowie Kirchenkreis-Verwaltungsleiter Thomas Hildner.

Die Besucher*innen sahen sich während des Tages in Ruhe Neuerungen auf dem evangelischen Friedhof oberhalb von Holpe an. Presbyter Volker Schlösser führte über das Gelände. Neu sind die Baumgräber, der Garten für Sternenkinder-Garten und neue Bereiche für Urnen- und Doppelurnengräber.

In der Friedhofshalle gab es Kunstwerke von Christiane Vogel und Ursula Groten zum Thema Trauer zu sehen. Der Musikkreis Holpe unter der Leitung von Andreas Klein sorgte beim Gottesdienst für den musikalischen Rahmen, und das Blockflötenensemble der Musikschule Morsbach spielte einige Stücke - ein Klang, der die Würde des Ortes wunderbar ausdrückte.

Infos zum Friedhof: Anja Karthäuser, anja.karthaeuser@ekir.de; Tel. 0 22 94/9 96 94 52 oder Volker Schlösser, Tel. 0159/06 25 63 79.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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