Staatsekretärin Gast in der Republik
Das Ehrenamt gewinnt an Bedeutung

Bei ihrem Besuch in Morsbach trug sich Staatssekretärin Andrea Milz auch in das Goldene Buch der Gemeinde Morsbach ein. | Foto: Christoph Buchen
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Morsbach (eif). Die Republik gehört zu den Gemeinden, in denen
Ehrenamt ganz groß geschrieben wird. Grund genug für die
Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt, Andrea milz, sich vor Ort
zu informieren. Bürgermeister Jörg Bukowski begrüßte den hohen
Gast im Beisein vieler Ehrenamtler im Sitzungssal des Rathauses.
Anhand von Zahlen stellte er die ehrenamtlichen Vereine und
Gruppierungen und deren vielfältiges Engagement. Dazu zählen unter
anderen der Gemeindesportverband, der Gemeindekulturverband, die
Freiwillige Feuerwehr, der NABU, die Bürgerhilfe Morsbach und die
Ehrenamtsinitiative Weitblick.

„Unsere Gesellschaft lebt vom Ehrenamt. Das Zusammenspiel zwischen
den Ehrenamtlichen und der Gemeinde funktioniert bei uns sehr gut“,
betonte Bukowski.

Staatssekretärin Andrea Milz erläuterte, dass die NRW-Staatskanzlei,
der sie seit 2017 angehört, und der neu geschaffene Aufgabenbereich
der Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt nur den Rahmen zur
Unterstützung des Ehrenamtes bildet. Die einzelnen Ressorts in den
Ministerien haben ihre Zuständigkeiten für ihre Ehrenamtler
behalten.

Milz: „Wir planen zur Zeit eine gesamte Ehrenamtsstrategie für NRW,
weil sich das Ehrenamt in letzter Zeit stark verändert hat. „Wir
können nicht mehr darauf setzen, dass wir den, den wir gewinnen, 40
Jahre in dem Ehrenamt behalten. Wir brauchen eine neue Netzwerkarbeit.
Die fördern wir jetzt von der Staatskanzlei verstärkt.“ Ziel sei
es, in etwa zwei Jahren ein landesweites Ehrenamts-Netzwerk
aufzubauen. Es wird auch einen Ehrenamtsbus geben, der vor Ort Ideen
von den Ehrenamtlichen aufgreifen wird. Auch sollen die 130
Freiwilligenagenturen im Land gestärkt werden, um passgenaue Angebote
für die Menschen zu finden, die ehrenamtlich tätig werden wollen.

In der Gesprächsrunde mit den Vertretern der Vereine und
Gruppierungen notierte sich Andrea Milz mehrere Anregungen. So die von
Michael Braun von der Bürgerhilfe, in Nordrhein-Westfalen eine
Stiftung für das Ehrenamt ins Leben zu rufen. Außerdem gab er zu
bedenken, dass die Rahmenbedingungen und die gesellschaftlichen
Voraussetzungen für das Ehrenamt sowie die Einstellungen zu diesem
Amt verbessert werden müssen.

Staatssekretärin Milz betonte, durch das digitale Ehrenamt künftig
die Jugend anzusprechen und mit zu verknüpfen. Es müssten die
Lücken in den verschiedenen Altersklassen geschlossen werden, dort,
wo Ehrenamtler aus familiären oder beruflichen Gründen
vorübergehend keine Zeit mehr haben, sich zu engagieren.

Heino Vest von der Bürgerhilfe meinte, dass Sport und Kultur
organisatorisch sehr gut aufgestellt sind, im sozialen Bereich aber
noch eine stärkere Vernetzung der ehrenamtlich Tätigen aufgebaut
werden müsste, quasi durch eine Art Dachverband. Bürgermeister
Bukowski ergänzte, dass momentan von der Verwaltung geprüft werde,
wie im sozialen Bereich sehr kleine engagierte Gruppen, die es schwer
haben, vernetzt und unterstützt werden können, verwies aber auch auf
die juristischen, datenschutzrechtlichen und steuerlichen Feinheiten
hin, die Vereinen vielfach Probleme bereiten.

Christel Schneider von der Ehrenamtsinitiative Weitblick erinnerte
daran, dass in den letzten zwei Jahren in Morsbach 45
Sozialführerscheine an Schülerinnen und Schüler vergeben worden
sind. Dies könne wiederholt werden, wenn die Schule das wieder
unterstützen würde.

Bürgermeister Bukowski schlug der Staatssekretärin vor , in diesem
Zusammenhang zu prüfen, ob künftig auf den Zeugnissen der Schüler
ehrenamtliches Engagement dokumentiert werden könnte. Das könne
Eindruck bei Bewerbungen und den künftigen Arbeitsgebern machen.
Bukowski:

„Mir ist es wichtig, wenn bei Bewerbungsgesprächen jemand sagt, er
engagiere sich in seiner Freizeit, vielleicht sogar an verschiedenen
Stellen. Damit habe ich zumindest den Eindruck, wenn er sich da
engagiert, dann wird er sich auch im Beruf engagieren.“

Bei der Verabschiedung von Andres Milz meinte der Bürgermeister:
„Es ist ganz wichtig, dass Sie für den Ehrenamts-Rahmen zuständig
sind und es ihre Funktion jetzt gibt. Ihr Besuch in Morsbach sollte
auch Anerkennung sein für die Gruppen, die heute, wenn auch
stellvertretend für alle hier im kleinen Rahmen vertreten sind.“

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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