Grüner Hahn zieht ein
Umweltzertifizierung für die Jugendakademie

„Grüner Hahn“ für die Jugendakademie Walberberg (von links):  Elke Huber (Mitglied im Umweltteam der Jugendakademie), Leiter Reinhard Griep, Tobias Welz  (Erzbistum), Thomas Ehses (Erzbistum) und Katja Tremper (Umweltteam). | Foto: Frank Engel-Strebel
  • „Grüner Hahn“ für die Jugendakademie Walberberg (von links): Elke Huber (Mitglied im Umweltteam der Jugendakademie), Leiter Reinhard Griep, Tobias Welz (Erzbistum), Thomas Ehses (Erzbistum) und Katja Tremper (Umweltteam).
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Bornheim-Walberberg - (fes) Die CO2-Bilanz verbessern, weniger Fleischgerichte in der
Kantine, Heiz- und Wasserkosten einsparen. Ehrgeizige Ziele hat sich
das Team der Jugendakademie Walberberg für die kommenden drei Jahre
auf die Fahne geschrieben und auch bislang waren sie nicht untätig in
Sachen Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Dafür erhielt die
außerschulische Bildungsstätte nun vom Träger, dem Erzbistum Köln,
die ökumenische Umweltzertifizierung „Grüner Hahn“.

Damit ist sie die erste Bildungsstätte des Erzbistums, die diese
Würdigung erfuhr.

Reinhard Griep, seit 26 Jahren Leiter der Akademie, freute sich über
die Urkunde, unterschrieben von Rainer Maria Kardinal Woelki. Dazu
erhielt die Jugendakademie eine Plakette, die Griep gemeinsam mit dem
Umweltteam der Jugendakademie aus den Händen von Thomas Ehses und
Tobias Welz von der Initiative für Energie und Nachhaltigkeit
„moveo“ vom Generalvikariat entgegennehmen durfte.

„Es ist kein Zufall, dass die Jugendakademie die erste
Bildungseinrichtung im Erzbistum ist, die diese Auszeichnung
erhält“, lobte Thomas Ehses. „Ihr habt in vielen Bereichen früh
angefangen und habt euch damit diese Auszeichnung auch verdient. Hier
wird nicht danach geguckt, was man nicht machen kann, sondern wie man
positive Lösungen findet und diese umsetzt.“

Um den „Grünen Hahn“ zu bekommen legte die 1964 von der
Dominikanischen Frauenorganisation gegründete Bildungsstätte
oberhalb Walberbergs in den vergangenen Monaten einen langen Weg
zurück. Viele Messungen mussten vorgenommen, Tabellen ausgefüllt,
Unterlagen gesichtet und vor allem eigene nachprüfbare Umweltziele
entwickelt werden. Und dann schließlich kam es zu einer externen
Prüfung, einem sogenannten Audit. Nun hat das Umweltteam drei Jahre
Zeit, die selbst gesteckten Ziele auch umzusetzen und die CO2-Bilanz
weiter zu verbessern. Vieles wurde bereits auf den Weg gebracht, etwa
beim Fleischkonsum. Bereits jetzt gibt es einmal pro Woche einen
„Veggie-Day“, künftig wird es noch mehr vegetarische und vegane
Gerichte geben, denn die Produktion von Fleisch ist bekanntlich einer
der größten Klimakiller.

Bereits 2013 stellte die Jugendakademie komplett auf Ökostrom um und
konnte zudem den Stromverbrauch in den folgenden Jahren um 25 Prozent
reduzieren: „Wir wollen jetzt noch einmal 20 Prozent draufsetzen“,
betonte Griep. Optimiert werden konnte bereits das Heizsystem. Seit
2011 gibt es hier einen Pelletkessel, künftig soll die
Wasserversorgung thermisch erfolgen. Zurückgehen soll zudem der
Papierverbrauch. Zehn Prozent weniger Papier werden angepeilt.

Nachhaltigkeit und Umweltschutz spiegeln sich auch in den
verschiedenen Seminaren und Jugendferiencamps wider. So können sich
etwa Schüler ab der 7. Jahrgangsstufe zum Klimabotschafter ausbilden
lassen. Oder es gibt ein internationales Sommerferien-Workcamp zum
Thema „Back to Nature“. Zudem wird in der Jugendakademie
Walberberg jährlich in Kooperation mit „moveo“ die Fachtagung
„Auf dem Weg zur nachhaltigen Einrichtung“ abgehalten. Nachhaltig
gestaltet ist zudem der Außenbereich mit seinem Seilgarten oder dem
Barfußpfad, wo es regelmäßig erlebnispädagogische Angebote gibt
und Trainer ausgebildet werden.

Wie wichtig ökologisches Handeln ist, das zeigt sich an den
Dürremonaten in diesem Jahr. Darauf wies Reinhard Griep eindringlich
hin: „Spätestens seit diesem Sommer ist allen klar, dass es beim
menschengemachten Klimawandel nicht 5 vor 12 ist, sondern bereits 12
Uhr ist“, betonte er. Den „Grünen Hahn“ versteht man in
Walberberg auch als Ansporn und Herausforderung zu beweisen, dass die
Auszeichnung „kein Papiertiger“ wird. Zudem sei man gerne
Vorreiter: „Wir freuen uns, wenn wir damit auch andere mitziehen
können.“

Der Grüne Hahn (auch Grüner Gockel) ist ein ökumenisches
Umweltmanagementsystem für Kirchengemeinden und kirchliche
Einrichtungen wie Tagungs- oder Bildungsstätten. Durch klare
Zuständigkeiten und geregelte Abläufe ergeben sich stetige
Verbesserungen. Haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter können so
motiviert werden, sich nachhaltig für den Energieverbrauch in den
jeweiligen Einrichtungen zu engagieren, indem sie den Energie- oder
Wasserverbrauch oder Abfall und Müll reduzieren. Für die
Einrichtungen bedeutet dies zudem ein „Imagegewinn durch
Glaubwürdigkeit“. Bundesweit arbeiten bereits weit über 200
Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen mit diesem
Umweltmanagementsystem.

Mehr dazu unter
www.gruener-gockel.de

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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