Franz Kopainski feierte den 100.
Ich möch zo Foß no Kölle jon

Seinen 100. Geburtstag feierte Franz Kopainski im kleinen Kreis, mit Familie und Freunden im Betreuungshaus Wagner in Morsbach. | Foto: Karin Rechenberger
  • Seinen 100. Geburtstag feierte Franz Kopainski im kleinen Kreis, mit Familie und Freunden im Betreuungshaus Wagner in Morsbach.
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Morsbach - „Ich möch zo Foß no Kölle jon“ – das ist das Lieblingslied
von Franz Kopainski. Der gebürtige Kölner feierte am 27. August
seinen 100. Geburtstag. „Meine Mama war ‚e echt kölsch
Mädche‘, eine geborene Schlösser“, erzählt der rüstige Herr.

Er wurde in eine sehr musikalische Familie geboren, war doch sein
Onkel Jupp, der bekannte Jupp Schlösser, von dem die bekannten
Rhein-Wein- und Schunkellieder wie „Kornblumenblau“ und „Sag´
ens Blotwoosch“ getextet wurden. „In unserer Familie wurde viel
gesungen, wir hatten immer viel Spaß – dat war ne schöne
Verein“, berichtet der fröhliche Hochbetagte, der selbst Klavier
und Geige spielte.

Aufgewachsen ist er mit einer älteren Schwester und zwei jüngeren
Schwestern.

1922 wurde der Vater von Köln nach Hürth versetzt, und die Familie
zog gemeinsam nach Knapsack. Dort hat er im Chemiewerk Degussa
Schlosser gelernt, wo er später auch noch seinen Meister machte.

Am 27. August 1939, an seinem 20. Geburtstag, erhielt er den
Stellungsbefehl.

Es ging für ihn erst nach Düsseldorf in ein großes Lager, weiter
nach Euskirchen, dort wurde er als Kraft- und Kradfahrer ausgebildet,
und später hatte er Einsätze in Polen, Frankreich und Russland.
„Wir waren froh, dass wir gesund zurück waren, aber dann ging es
vom Regen in die Traufe.

Am 2. Januar 1945 kam er in französische Gefangenschaft nach Belfort,
ins „Stammlager“. Dort war er bis Ende Oktober 1947 Gefangener.

„Als ich Köln ausgestiegen bin, habe ich mich erst einmal
hingesetzt und mich gefragt, „biste noch daheem“? Da war nix
mehr“, schildert der rüstige Herr.

Dann wäre die Zeit des harten Arbeitens gekommen, „teilweise zwölf
Stunden am Stück,“ so der Bejahrte.

Im März 1951 hat er seine Frau Therese geheiratet, die 1995 an Krebs
verstarb. „Seitdem bin ich allein auf der Welt“, schildert er.

Seit Mai 2016 lebt Franz Kopainski im Betreuungshaus Wagner in
Morsbach in Morsbach, wo er in der vorigen Woche im kleinen Kreise mit
Familie und Freunden seinen unglaublichen 100. Geburtstag feierte.
„Viele Verwandte habe ich nicht mehr, aber ich freue mich, dass
meine Nichte Ingrid Hombach und mein Neffe Uwe Kopainski mitgefeiert
haben“.

Eine seiner Schwestern lebt noch in Hürth, konnte aber an der Feier
nicht teilnehmen. „Bewegung ist Leben“ ist das Motto des
100-jährigen, der jeden Tag ein- bis zweimal im Kurpark seine Runde
dreht.

- Karin Rechenberger

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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