Mehr Stellplätze für Fahrräder
Bürgereingabe bei der Bezirksvertretung

Mit einer Bürgereingabe sollten jährlich zwei Prozent der Autoparkplätze in Fahrradstellplätze umgewandelt werden. Die Bezirksvertretung sprach sich gegen eine Pauschale aber für eine Schaffung von insgesamt 3.000 Plätzen pro Jahr aus. Diese sollen vor allem in freien Räumen entstehen. | Foto: Wesselmann
  • Mit einer Bürgereingabe sollten jährlich zwei Prozent der Autoparkplätze in Fahrradstellplätze umgewandelt werden. Die Bezirksvertretung sprach sich gegen eine Pauschale aber für eine Schaffung von insgesamt 3.000 Plätzen pro Jahr aus. Diese sollen vor allem in freien Räumen entstehen.
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Lindenthal - (sw) In der Autostadt Köln ist die Diskussion zwischen Fahrradfahrern
und Autofahrern allgegenwärtig. Während auf der einen Seite versucht
wird, den Radverkehr zu stärken, und somit eine Alternative zum
staubehafteten motorisierten Verkehr zu schaffen, beharrt die andere
Seite auf der Notwendigkeit des Pkws und sieht sich selbst
benachteiligt behandelt. In der vergangenen Sitzung der
Bezirksvertreter wurden die unterschiedlichen Sichtweisen erneut
deutlich.

Mit einer Bürgereingabe forderte Christoph Schmidt, Vorstandsmitglied
des ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad Club), die Vertreter des
Bezirks auf, die Verwaltung mit der Schaffung zusätzlicher
Fahrradstellplätze zu beauftragen. Dieselbe Eingabe hatten andere
Interessensvertreter in den Vertretungen Innenstadt, Kalk, Chorweiler,
Ehrenfeld und Rodenkirchen eingereicht.

Laut Schmidt werde in Lindenthal immer mehr Fahrrad gefahren, wodurch
die Einwohner auch mehr sichere Stellplätze benötigten. Die
parkenden Autos nähmen unverhältnismäßig viel Raum ein, obwohl die
Parkhäuser im Stadtgebiet nicht ausgelastet seien. Daher seien
Radfahrer gezwungen ihre Räder an Gehwegen, Straßenschildern und
Bäumen abzustellen. Schmidt forderte eine Quote einzuführen,
ähnlich wie andere Städte mit einer nachhaltigen Verkehrspolitik sie
hätten. Als Beispiel nannte er Kopenhagen, wo jährlich zwei Prozent
der Autostellplätze in Fahrradstellplätze umgewandelt werden.

Bei dem FDP-Politiker Dr. Wolfram Rother stieß er mit dem Vorschlag
auf taube Ohren: „Ich finde, das ist ein absolut rücksichtsloser
Antrag. Pauschal die Vernichtung von Stellplätzen zu fordern, halte
ich doch für sehr befremdlich.“ SPD-Mitglied Friedhelm Hilgers
zeigte sich dem Anliegen positiver gestimmt. Er betonte, dass er es
für wichtig erachte, Fahrradplätze zu schaffen, stellte jedoch auch
hervor, dass die Bezirke sich bereits dazu verpflichtet haben,
jährlich 1.000 neue Fahrradstellplätze zu schaffen. Diese selbst
auferlegte Pflicht hätten sie sogar weit übertroffen, es seien
nämlich freiwillig sogar 2.500 neue Plätze pro Jahr geschaffen
worden. Zudem schlug er vor, dass es nicht unbedingt notwendig sei,
Autoparkplätze abzuschaffen. Vielmehr sollten freie Räume genutzt
werden, um neue Stellplätze für Fahrräder zu ermöglichen.

Mit mehrheitlichem Einverständnis einigten sich die Bezirksvertreter
darauf, die Minimalanzahl der neuen Stellplätze auf 3.000 anzuheben,
lehnten allerdings ab, eine Quote für die Abschaffung von
Autoparkplätzen zu bestimmen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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