100 Jahre Männerchor
Viele lobende Worte und Erinnerungen beim Festakt der „Eintracht"

Mit viel Inbrunst singen die Mitglieder des Männerchores Stadt Blankenberg. So auch beim eigenen Jubiläumsfestakt. | Foto: Heimermann
51Bilder
  • Mit viel Inbrunst singen die Mitglieder des Männerchores Stadt Blankenberg. So auch beim eigenen Jubiläumsfestakt.
  • Foto: Heimermann
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Stadt Blankenberg/Hennef - Rund 200 Gäste waren in die Meys Fabrik gekommen, um mit den Sängern
des Männerchors „Eintracht“ Stadt Blankenberg, deren Festakt zum
100. Chorjubiläum zu feiern. Nach der musikalischen Eröffnung durch
das befreundete Ittenbacher Bläsercorps unter der Leitung von Walter
Burger betrat der Jubiläumschor die Halle und sang gleich ein Lied,
„Froh wollen wir singen“.

In Reimform begrüßte Vereinsvorsitzender Benedikt Henkel die Gäste,
die Vertreter der Politik - Bürgermeister Klaus Pipke, Landrat
Sebastian Schuster, Schirmherrin Elisabeth Winkelmann-Becker (MdB),
Landtagsabgeordneter Björn Franken -und den Vertreter des
Chorverbandes Rhein-Sieg, Willi Göbel. Mit den Liedern von Reinhard
Mey, „Welch ein Geschenk ist ein Lied“ und „Über den Wolken“
zeigte der Chor, mit seinem neuen jungen Chorleiter Karsten Rentzsch,
wie modern das Liedgut sein kann.

Klaus Pipke ging in seinem Grußwort darauf ein, dass auch die Musik
dem Wandel der Zeit unterworfen sei, ebenso auch der Chorgesang. Das
sei in allen Chören landauf und landab zu spüren. Der Gesang bleibe,
die Chöre befänden sich scheinbar im Umbruch. Er erinnerte auch an
die herausragenden Konzert-ereignisse seit der Chorgründung 1919 bis
heute. „Die kulturelle Leistung ist ganz bemerkenswert und bleibt im
Gedächtnis unserer Stadt fest eingeschrieben“, sagte er und
wünschte dem Chor noch viele erfolgreiche Jahre. Pipke vergaß aber
nicht, an den langjährigen Chorleiter Bernd Radoch zu erinnern, der
den Chor elf Jahre prägte bis zu seinem plötzlichen Tod im Dezember
2018.

Nach zwei weiteren Musikstücken des Bläserchorps rief Moderator und
stellvertretender Vorsitzender Norbert Kreuzer die Schirmherrin der
Veranstaltung, Elisabeth Winkelmann-Becker, ans Rednerpult und wies
darauf hin, dass es ihre erste Schirmherrschaft ist. Die
Bundestagsabgeordnete erinnerte an das Gründungsjahr des Männerchors
vor 100 Jahren, wo am 2. Februar 1919 im Lokal Drecker (bis 2015
Vereinslokal) in Blankenberg unter dem Motto „Arbeit und Gesang
zieret unseren Lebensgang“ der Grundstein der Chorgeschichte gelegt
wurde. Es war damals eine besondere Zeit, der Erste Weltkrieg war
gerade vorbei, es gab viele Witwen, Versehrte, Weisen und man
versuchte, wieder langsam ins Leben zu kommen - so wurden damals viele
Chöre und Vereine gegründet. Der Chor konnte sich auch im Wandel der
Zeit stets behaupten und ist eine feste musikalische Größe, ohne den
ein Fest in Blankenberg heute undenkbar ist und sie deshalb gerne die
Schirmherrschaft übernommen habe.

Mit „Ich war noch niemals in New York“ von Udo Jürgens und „in
einem kühlen Grunde“ von Friedrich Silcher, setzten die
„Eintracht“-Sänger den Festakt musikalisch fort, bevor dann die
Jubiläumsrede von Benedikt Henkel folgte. Zu Beginn seiner Rede
berichtete er, wie er als Schwabe in Blankenberg in den Chor kam. Ein
Nachbar habe an seiner Tür geklingelt, er habe ihn reingebeten. Im
Gespräch stellte der Nachbar dann die Frage, ob er singen kann,
worauf er „ja „ sagte. Die zweite Frage, ob er auch in einem Chor
singen könne, habe er mit „weiß ich nicht“ beantwortet. Weitere
Fragen folgten und schließlich hat er sich überreden lassen, in den
Männerchor einzutreten.

Mit Stolz blickt er auf die 100 Jahre Männerchor „Eintracht“
Stadt Blankenberg zurück . Kurze Zeit nach der Gründung stellten
sich erste gesangliche Erfolge ein. Open Air-Auftritte vor der
historischen Kulisse des Marktplatzes, Matinee-Konzerte in der Rotunde
des Steigenberger Grandhotels auf dem Petersberg, eine konzertante
Schifffahrt auf dem Rhein und die Teilnahme an einem internationalen
Chortreffen waren die Höhepunkte der vergangenen Jahre. Doch nicht
nur der Chorgesang prägte den Verein. 1949 gründeten die Sänger den
Karnevalsverein „Närrische Ritter“, mit dem sie bis 2005 auf der
karnevalistischen Bühne aktiv waren. Seit 42 Jahren lockt darüber
hinaus der Floh-und Kunsthandwerkermarkt die Trödler und
Kunsthandwerker in die kleine Titularstadt, auch ein Verdienst der
„Eintracht“. Heute zählt der Chor 31 aktive Sänger und 41
inaktive Mitglieder, wusste Henkel zu berichten

Nur acht Vorsitzende lenkten den Verein seit seiner Gründung 1919.
Auch nur sieben Chorleiter dirigierten bislang den Chor, was dem Namen
„Eintracht“ gerecht wird und für Beständigkeit steht. Heinz
Helmut Meurer singt seit 1952 ununterbrochen im Chor, war 20 Jahre
Vorsitzender und seit 1992 Ehrenvorsitzender. Bis 2017 nannte sich der
Verein MGV „Eintracht“ Blankenberg und trägt jetzt den Namen
Männerchor „Eintracht“ Stadt Blankenberg e.V. und ist seit der
Eintragung ins Vereinsregister 1988 gemeinnützig. Eine
kalligraphische Festschrift mit Aquarellen aus dem Jahr 1949 ist ein
wertvoller Schatz aus der Vereinsgeschichte.

Nach Operettenmelodien des Ittenbacher Bläsercorps, stellte Norbert
Kreuzer die Jubiläums Collage (Festzeitschrift) vor und dankte
Benedikt und Thomas Henkel für die Gestaltung und den Satz.

Bevor die Gratulation der befreundeten Gesangsvereinen begann,
überreichte Willi Göbel Ehrenurkunden an den Verein und verdiente
langjährige Sänger. Für 25 Jahre Sänger im Chor erhielt Josef Krey
eine Urkunde. 40 Jahre singt der 1. Tenor Hans Peter Broich im Verein,
war 25 Jahre Kassierer und organisierte lange Jahre den Trödelmarkt.
Als „Ne Pechvuel“ trat er erfolgreich bei den „Närrischen
Rittern“ auf. Er erhielt ebenfalls eine Ehrenurkunde. Noch länger
dabei ist Theo Kleinen. Er singt seit 50 Jahren, war in verschiedenen
Vorstandsämtern und freute sich über die Urkunde. Fünf Jahre singt
Tenor Willi Sonntag im Männerchor Stadt Blankenberg. Er erhielt die
Ehrenurkunde aber für 65 Jahre aktives singen in verschiedenen
Chören. Der Männerchor erhielt die Ehrenurkunde des Deutschen
Chorverbandes überreicht.

Nach 2zwei Stunden beendete der Männerchor seinen Festakt mit „Hey
Kölle! Du bes e Jeföhl“ von den Höhnern und das Bläsercorps
Ittenbach setzte den Schlusspunkt mit „Highland Cathedral“-Du bes
die Stadt.

Weitere Jubiläumsveranstaltungen sind am 22. Juni eine musikalische
Jubiläumsschifffahrt und am 8. Dezember das Jubiläumskonzert unter
dem Motto „Und wieder ist Weihnacht - 100 Jahre Männerchor
„Eintracht“ Stadt Blankenberg e.V.“ in der Pfarrkirche Stadt
Blankenberg.

- Alfred Heimermann

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

22 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.