Weiertor soll neu erstrahlen
Die Zülpicher bekommen ihr altes Tor zurück

Beim Bombenangriff auf Zülpich an Heiligabend 1944 wurde das Weiertor zu 80 Prozent zerstört. Während der der Stadt zugewandte Hauptturm nicht wiederhergerichtet wurde, konnte der rechte Außenturm im Jahr 1974 rekonstruiert werden. Nun soll die mittelalterliche Doppeltoranlage in ihrer    ursprünglichen Form wiederaufgebaut werden. | Foto: Stadt Zülpich / Julia Schneider
  • Beim Bombenangriff auf Zülpich an Heiligabend 1944 wurde das Weiertor zu 80 Prozent zerstört. Während der der Stadt zugewandte Hauptturm nicht wiederhergerichtet wurde, konnte der rechte Außenturm im Jahr 1974 rekonstruiert werden. Nun soll die mittelalterliche Doppeltoranlage in ihrer    ursprünglichen Form wiederaufgebaut werden.
  • Foto: Stadt Zülpich / Julia Schneider
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Zülpich - Beim Bombenangriff der alliierten Streitkräfte wurden an Heiligabend
1944 weite Teile der Zülpicher Kernstadt zerstört. Auch das
Weiertor, das westlich gelegene Tor der mittelalterlichen
Stadtbefestigung, wurde bei dem Bombardement schwer getroffen. Der
stadteinwärts gelegene Hauptturm sowie einer der beiden vorgelagerten
Außentürme wurde nahezu vollständig zerstört. Es sollte viele
Jahre dauern, bis das Weiertor zumindest halbwegs wieder hergestellt
wurde.

(me). Erst 1974 konnte zumindest der rechte Außenturm rekonstruiert
werden. Der Hauptturm hingegen wurde nicht wiederaufgebaut, und so
wurde die Erinnerung an die eigentliche Schönheit des Weiertores
allmählich aus dem Gedächtnis der Bürgerinnen und Bürger von
Zülpich gelöscht. Heute wissen deshalb nur noch wenige, wie das
Weiertor einst ausgesehen hat.

Das soll sich jedoch schon bald ändern. Die Zülpicherinnen und
Zülpicher bekommen ihr altes Weiertor zurück. Möglich wird der an
das historische Vorbild angelehnte, aber nicht originalgetreue
Wiederaufbau durch eine Förderzusage der Bezirksregierung Köln.
Demnach stellt das Land NRW insgesamt rund 610.000 Euro aus dem Topf
des Förderprogramms „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen.“ des
Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des
Landes NRW zur Verfügung. Den entsprechenden Förderbescheid wird
Ministerin Ina Scharrenbach in Kürze persönlich übergeben.

Gestellt wurde der Förderantrag von den Hovener Jungkarnevalisten
(HJK). Diese werden das „neue alte“ Weiertor nach Fertigstellung
als Vereinsdomizil nutzen und sich damit den lange gehegten Traum von
der Heimat in einer Toranlage der mittelalterlichen Stadtmauer
erfüllen. „Schon 2010 gab es erste Gespräche mit der Stadt
Zülpich und der Denkmalpflege über einen möglichen Ausbau des
Weiertores“, berichtet HJK-Präsident Gerd Wallraff. Damals sei das
Projekt an der Finanzierbarkeit gescheitert.

„Umso mehr freuen wir uns, dass nun dank der Unterstützung der
Stadt Zülpich, des Landtagsabgeordneten Klaus Voussem und vor allem
dank des renommierten Architekten Karl-Josef Ernst die Fördermittel
bewilligt wurden und der Traum wahr werden kann.“

Die Hovener Jungkarnevalisten als Hauptnutzer möchten das Weiertor
künftig unter anderem als Versammlungs- und Probenraum sowie für
kleinere Festivitäten nutzen.

Es soll aber auch als Ort der Begegnung für die Öffentlichkeit
erlebbar gemacht werden – beispielsweise am „Tag des offenen
Denkmals“ oder bei Stadtfesten und Veranstaltungen im direkt
angrenzenden Park am Wallgraben.

Auch Bürgermeister Ulf Hürtgen ist glücklich über diese Lösung:
„Die Zülpicherinnen und Zülpicher erhalten ihr altes Weiertor
zurück. Zugleich schließt sich der Kreis und alle vier Stadttore
werden künftig von den vier kernstädtischen Karnevalsgesellschaften
genutzt. Ich bin sicher, dass das Weiertor durch den Ausbau in neuem
Glanz erstrahlen wird.“

Voraussetzung für die Realisierung der Pläne ist sowohl die
Zustimmung des Rates der Stadt Zülpich als auch die der Mitglieder
der Hovener Jungkarnevalisten.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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