Haus Belvedere
Streit um Problem-Platane nimmt kein Ende

Diese Platane (2.v.vl.)gefährdet das Gebäude und damit das ganze Projekt des Förderkreises Bahnhof Belvedere.  | Foto: Hans-Willi Hermans
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Müngersdorf. Das dürfte auch nicht ganz alltäglich sein: Mit einem gemeinsamen Antrag wollen die meisten Bezirksvertreter in Lindethal einen Baum fällen lassen. Und die Grünen machen dabei mit.
Aber es geht ja auch um einen ganz besonderen Baum, und zwar um eine Platane am denkmalgeschützten Bahnhof Belvedere, deren Wurzelwachstum das Gebäude ernsthaft beschädigen könnte. Seit Jahren ringen engagierte Bürger in einem Förderkreis mit Teilen der Verwaltung und der Politik um den Erhalt des historischen Baus als Raum für Veranstaltungen. Das spiegelt sich im Streit um die Platane auf merkwürdige Weise.
Denn Liegenschaftsamt und Bezirksvertretung fordern die Fällung schon seit satten zehn Jahren. Sogar der Petitionssauschuss des Landes Nordrhein-Westfalen hat auf die Notwendigkeit aufmerksam gemacht und Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat die Verwaltung dazu angewiesen.
Der Umweltausschuss des Stadtrats hingegen hat kürzlich wieder einen entsprechenden Beschluss aufgeschoben. Als Grund wird ein Schrei-
ben der Bezirksregierung angegeben, die den Fall noch einmal überprüfen möchte. Und auch der Beirat des Umweltamts ist der Meinung, dass der Baum stehen bleiben könne. Alte Bäume sind Naturdenkmäler. Sie sollen nach Möglichkeit erhalten bleiben, so will es der Gesetzgeber.
Allerdings werden wegen Baumfällungen selten bittere Tränen vergossen, wenn es darum geht, lukrative Neubauprojekte auf die Schiene zu setzen. Bei einem kostspieligen Sanierungsfall kann es etwas länger dauern. Außerdem befürchtet der Förderkreis Bahnhof Belvedere, dass finanzkräftige Unterstützer wie der Bund, das Land, die NRW-Stiftung, die Kämpgen-Stiftung oder die Deutsche Stiftung Denkmalschutz abspringen könnten.
Denn die überweisen ihre Mittel nur, wenn die Erhaltung der Bausubstanz gewährleistet ist ... (hwh)

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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