Klettenberger Verkehrsknoten
Alles wird gut, wenn erstmal der Tunnel kommt

- Auch für die Radfahrer sind am Knoten Verbesserungen in Sicht.
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von Hans-Willi Hermans
Eigentlich könnten die kritischen Bürger ja zufrieden sein. Die zuständigen Planer vom Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen und der Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) haben ihre Pläne von 2017 zur Umgestaltung des Knotens Luxemburger Straße und Militärringstraße – inklusive Tunnellösung für die KVB-Linie 18 – auf ihre Einwände hin noch einmal überarbeitet. Die für Radfahrer gefährlichen und die Ampelanlagen umgehenden freilaufenden Rechtsabbieger etwa wurden gestrichen. Auch sind nun 3,50 Meter breite Radfurten über Luxemburger und Militärringstraße vorgesehen.
Sogar die 90 Jahre alten Bäume auf der nördlichen Seite der Luxemburger Straße werden erhalten. Aber es könnte noch besser sein, meinen die Experten vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC). Die Radfurten hätten gleich auf 4 Meter verbreitert werden können, und auch der Radweg entlang der Militärringstraße hätte in die Planungen miteinbezogen und saniert werden müssen.
Roland Schüler, Bezirksvertreter der Grünen und Mitglied des Verkehrsclubs Deutschland, hätte sich eine ganz andere Lösung gewünscht: Eine Brücke über den Militärring für den Rad- und Fußverkehr, die ihn unabhängig vom Autoverkehr gemacht hätte: „Dafür fehlte der Mut.“ Denn Fußgänger und Radfahrer müssen an der Kreuzung lange Wartezeiten in Kauf nehmen, was etwa die Attraktivität der Radverbindung nach Hürth entlang der Luxemburger Straße mindert. Der Knoten ist häufig überlastet, weil hier zahlreiche Verkehre aufeinandertreffen: Pendler von den Autobahnen A4 und A 555 beispielsweise, und eben die Stadtbahnlinie 18. Die zumindest soll keine Rolle mehr spielen, wenn erst der 70 Meter lange, zweigleisige Tunnel gebaut ist. Dann ist der jetzige, ebenerdige Bahnübergang über die Militärringstraße überflüssig. An der Ecke Luxemburger Straße und Scherfingstraße soll es in die Tiefe gehen, nach der Unterquerung der Militärringstraße werden die Gleise dann wieder an die Erdoberfläche geführt. Die Pläne müssen noch von der Bezirksregierung Köln abgesegnet werden, mit einem Zeitplan für die Umsetzung ist frühestens 2026 zu rechnen. Hendrik Fuchs, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen im Hürther Stadtrat fand auch lobende Worte für die Maßnahme: „Endlich geht es für den ÖPNV voran. Mit der Unterführung gibt es die dringend benötigte Taktverdichtung auf der Linie 18. Auch der Ausbau eines Abzweigs von der Linie 18 nach Hürth-Zentrum ist möglich geworden.“
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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