Zwei aufregende Tage
Spektakuläres Flugplatzfest am Kurtekotten

Beim jüngsten Flugplatzfest am Kurtekotten hatten Zuschauer wohl zum letzten Mal die Gelegenheit, Kunstflug mit Motormaschinen zu beobachten. Aus Kosten- und organisatorischen Gründen will der LSC diese Besonderheit künftig einstellen und zu den Wurzeln zurückkehren.  | Foto: Gabi Knops-Feiler
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  • Beim jüngsten Flugplatzfest am Kurtekotten hatten Zuschauer wohl zum letzten Mal die Gelegenheit, Kunstflug mit Motormaschinen zu beobachten. Aus Kosten- und organisatorischen Gründen will der LSC diese Besonderheit künftig einstellen und zu den Wurzeln zurückkehren.
  • Foto: Gabi Knops-Feiler

Leverkusen (gkf). Leverkusen hob ab. Zumindest an zwei aufregenden Tagen beim Leverkusener Flugplatzfest. Hunderte Besucher aus der Region strömten auf das Gelände am Kurtekotten, um hautnah die Faszination des Luftsports zu erleben. Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen geriet das vom Luftsportclub (LSC) Bayer Leverkusen organisierte Event zum wahren Publikumsmagneten. Die Gäste sahen – und viele darunter erlebten – eine breite Palette an Aktivitäten und Attraktionen. Angefangen bei Rundflügen mit vereinseigenen Maschinen über Kunstflugvorführungen bis hin zur Greifvogelshow der gefederten Fliegerkameraden reichte das gesamte Programm, das selbst Menschen in den Bann zog, die bisher nur wenige Berührungspunkte mit Luftfahrt hatten.

Speziell die Flugshows ließen so manchen Zuschauer den Atem stocken, während Nico Niebergall seine waghalsigen Kunstflugmanöver wie Loopings, Rollen oder Turns mit einer Marchetti vorführte oder Uwe Wendt zeigte, wie Motorkunstflug mit einer Extra 300 funktioniert. Mit dieser Art von Kunstflug wird es im nächsten Jahr vorbei sein. Denn Vereinsvorsitzender Markus Ley möchte zurück zu den Wurzeln. Um hohe Kosten und extremen organisatorischen Aufwand zu vermeiden, wird das nächste Flugplatzfest auf jeden Fall eine Nummer kleiner ausfallen.

Die beiden Ballonpiloten Markus Pott und Thomas Heinemann, die das letzte Fliegerfest noch kurz vor Beginn der Pandemie im Jahr 2019 organisiert hatten, waren ohnehin froh, dass die alte Tradition in diesem Jahr fortgesetzt wurde. „Es ist wunderbar, jetzt nach so langer Zeit, wieder einen Flugplatz zu haben“, sagte Heinemann. „Und wir freuen uns besonders, dass wir uns diesmal nicht drum kümmern müssen“, fügte Pott lächelnd hinzu. Selbst wenn das Fest künftig auch nicht mehr ganz so umfangreich ausfalle wie zuletzt, sagte Pott, so gehe es im Kern doch darum, dass der Verein sich selbst und seine fliegerischen Aktivitäten präsentiere. Deshalb ist Pott überzeugt, dass es auch weiterhin viele Menschen gibt, die sich für das gesamte Spektrum des Luftsports interessieren.

Ohnehin werden Kunstflugvorführungen mit Modellflugzeugen weiterhin möglich sein. So, wie zuletzt 15 LSC-Piloten verschiedene Muster zeigten, mit denen sie ihr Hobby auf dem Modellflugplatz in Köln-Fühlingen ausüben. Sparten-Referent Frank Pock steuerte zum Beispiel einen Hubschrauber Lama SA315W. Im Original ist der Helikopter ein leichter Mehrzweckhubschrauber, der ursprünglich für die indische Luftwaffe und speziell für den Einsatz in hoher und heißer Umgebung konzipiert wurde und fast 30 Jahre den Höhenweltrekord für Helikopter hielt. Ein anderer Hobbypilot hatte beim Flugtag allerdings Pech. Wegen eines technischen Defekts stürzte das Junkers JU 52-Flugmodell - auch liebevoll „Tante Ju“ genannt – ab. Pock stellte sofort klar: „Es war kein Pilotenfehler.“ Mangels Ersatzteile könne diese Maschine aber nicht wieder aufgebaut werden. „Die JU ist damit Geschichte“, bedauerte Pock.

Lebendige Geschichte war dagegen die Beechcraft Twin Bonanza von Dirk Sadlowski.

Dieser, mit poliertem Aluminiumblech beschichtete Flieger im Gesamtwert von 250.000 Euro, war ein echter Oldtimer aus Baujahr 1953. Sadlowski hatte sie vor Jahren auf einem Schrottplatz in Amerika entdeckt, mit Freunden flugfähig hergerichtet und mit mehreren Zwischenstopps innerhalb von drei Wochen über den Nordatlantik nach Hause geflogen. Sie ist so besonders, weil sie „die älteste noch fliegende Twin Bonanza der Welt“ ist, erläuterte der erfahrene Pilot mit ausgeprägter Leidenschaft für alte Flugzeuge. Überdies kann sie ohne Fahrwerk landen. Dem 60-Jährigen kam das schon einmal zugute. Beim Fahrwerksversagen legte er eine Bauchlandung hin. Aber alle Passagiere blieben unverletzt. „Und das Flugzeug wurde praktisch nicht beschädigt“, schilderte Sadlowski.

Weitere Bilder gibt es unter www.lokale-informationen.de zu sehen.

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Gabi Knops-Feiler aus Leverkusen

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