Voraussichtlich nur noch drei Tage
Opladener Bierbörse mit Veränderungen?

Zum letzten Mal auf der Kastanienallee unter Bäumen? Sollte Veranstalter Werner Nolden sein Konzept nicht doch noch ändern, gilt das als sicher. Im nächsten Jahr könnten etliche Bierstände von der Kastanienallee auf das große Wiesengelände umziehen.  | Foto: Gabi Knops-Feiler
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  • Zum letzten Mal auf der Kastanienallee unter Bäumen? Sollte Veranstalter Werner Nolden sein Konzept nicht doch noch ändern, gilt das als sicher. Im nächsten Jahr könnten etliche Bierstände von der Kastanienallee auf das große Wiesengelände umziehen.
  • Foto: Gabi Knops-Feiler

Opladen (gkf). Rund um die Kastanienallee in Opladen war erneut der größte Biergarten der Stadt aufgebaut. Tausende Besucher schlenderten bei der 36. Opladener Bierbörse gemütlich unter den Bäumen entlang. Andere bummelten über das große Wiesengelände, vorbei an rund 70 Ständen. Sie kosteten viele verschiedene Biersorten und verzehrten dazu so manche Bratwurst. In dieser Art vielleicht zum letzten Mal. Denn so wie 2023, wird es voraussichtlich nie wieder sein.

Ausschlaggebend dafür sind vor allem die neuen – und für Veranstalter Werner Nolden mit hohen Kosten verbundenen – drastischen Auflagen zur Nutzung der Fläche im Landschaftsschutzgebiet, speziell der als Naturdenkmal geltenden Kastanienallee. Nolden ist seit kurzem verpflichtet, zahlreiche Umweltauflagen für die Bierbörse einzuhalten. Zum Beispiel darf er keine Lichterketten in die Bäume hängen, muss die Scheinwerfer zum Schutz der Tiere auf den Weg ausrichten. Obendrein müssen schwere Bodenmatten für eine gleichmäßige Druckverteilung sorgen, während die schweren Lkw über die Wiese fahren, um das Bier anzuliefern.

Das alles führte in diesem Jahr nicht nur zu einem extrem zeitintensiven Aufbau, Sondern auch zu erheblichem, persönlichem Einsatz von Nolden und seinem Team. Alle sind inzwischen deutlich geschafft, denn sie sind an die Grenzen ihrer Belastungen gestoßen. Umweltgutachter Sven Peuker konnte dem Team im Auftrag der Naturschutzbehörde eine ökologisch sachgerechte Bauabwicklung bescheinigen und feststellen, dass auf der Kastanienallee trotz jahrelanger Bierbörsen-Nutzung alles in bester Ordnung ist. Trotz allem: Nolden will das so nicht wiederholen. Zwar ging Umweltdezernent Alexander Lünenbach bislang davon aus „dass das das letzte Wort noch nicht gesprochen und Noldens Auftritt so überzeugend ist, dass die Aufbauarbeiten in Zukunft nicht mehr ganz so viel Zeit in Anspruch nehmen. Ich bin optimistisch, dass wir eine Lösung finden.“

Doch inzwischen veröffentlichte Werner Nolden einen Hinweis in den sozialen Medien, der auf eine deutliche Reduzierung hinweist und bei den Besuchern um Verständnis wirbt. Nolden: „Seit Corona hat sich vieles verändert.“ In den besten Jahren habe man rund 110, zuletzt „nur“ noch 70 Teilnehmer verzeichnet. „Umsatzeinbrüche, Personalmangel und gestiegene Energiekosten haben bei Veranstaltern und Teilnehmern unübersehbare Spuren hinterlassen“, konkretisierte der „Bierbörsen-Papst“. Das alles führe letztlich dazu, dass die Opladener Bierbörse im nächsten Jahr voraussichtlich auf drei Tage verkürzt werde. Der Montag soll entfallen. „Meister“ Guildo Horn versicherte bereits: „Dann kommen wir eben sonntags.“ Nolden ist vor allem wichtig „die traditionelle Mutter aller Bierbörse für die nächsten Jahre zu erhalten.“ Er unterstrich: „Wenn wir genügend Einsparungen haben, werde ich gerne wieder drei Tage Bühnenprogramm anbieten.“ Zur Kostenreduzierung soll unter anderem eine kleinere Open-Air-Bühne mit weniger Technik beitragen. Damit der Veranstalter weitere Gelder für erforderliche Gutachten einspart, sollen rund zwölf Bierstände von der Allee auf die große Wiese umziehen. „Schade“, bedauerte eine Frau sofort nach der Bekanntgabe. „Gerade der Charme, unter den großen Kastanienbäumen zu sitzen, die wertvollen Schatten spenden, macht unsere Bierbörse zu etwas Besonderem.“ Ein anderer Bierbörsen-Besucher war der Überzeugung: „Manchmal denke ich, dass der Naturschutz gerade in Leverkusen sehr streng ausgelegt wird. Klar, dass der Mensch die Natur nicht zerstören darf. Aber wir brauchen unbedingt eine Symbiose zwischen Natur und Mensch.“Weitere Bilder gibt es unter www.lokale-informationen.de zu sehen.

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Gabi Knops-Feiler aus Leverkusen

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