Alternativen zur Werkstatt
Mehr Chancen für Menschen mit Behinderung

Alexander Marasch (links) und Torsten Löhnert (rechts) stoßen mit einigen Beschäftigten an, die sich auf so genannten auf „Außenarbeitsplätzen“ bei lokalen Unternehmen bewährt haben. Nun hofft Marasch, dass weitere Unternehmen diesem Beispiel folgen und sich für die Integration von Menschen mit Behinderungen in den Arbeitsmarkt engagieren.  | Foto: Gabi Knops-Feiler
  • Alexander Marasch (links) und Torsten Löhnert (rechts) stoßen mit einigen Beschäftigten an, die sich auf so genannten auf „Außenarbeitsplätzen“ bei lokalen Unternehmen bewährt haben. Nun hofft Marasch, dass weitere Unternehmen diesem Beispiel folgen und sich für die Integration von Menschen mit Behinderungen in den Arbeitsmarkt engagieren.
  • Foto: Gabi Knops-Feiler

Leverkusen (gkf). Bereits seit Jahren gibt es für Menschen mit Behinderungen zahlreiche Alternativen zur Beschäftigung in einer Werkstatt. Sie können etwa eine Arbeit in einem Betrieb des allgemeinen Arbeitsmarktes bei so genannten „Außenarbeitsplätzen“ aufnehmen und werden dort entsprechend ihres jeweiligen, individuellen Leistungsvermögens eingesetzt. Faktisch bleiben sie aber weiterhin bei der Werkstatt beschäftigt und können jederzeit dorthin zurückwechseln. Dieses System gilt insgesamt als wegweisende Methode, von der beide Seiten profitieren und zugleich einen großen Schritt in Richtung sozialer Inklusion und Chancengleichheit bewirken.

Ohnehin gewinnt der Wunsch nach einem solchen Arbeitsplatz in den Köpfen der Beschäftigten immer mehr an Bedeutung. Auch politisch und gesellschaftlich ist die Inklusion von Menschen mit Behinderung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt mehr als nur gewollt. Dieser Entwicklung tragen die Lebenshilfe-Werkstätten Leverkusen/RheinBerg - eine Einrichtung, die sich auf die Förderung von Menschen mit Behinderungen spezialisiert hat – gezielt Rechnung. Zu seinem Bedauern, sagte Alexander Marasch, Geschäftsführer der Lebenshilfe-Werkstätten Leverkusen/RheinBerg, sei das Prozedere bei den lokalen Unternehmen aber noch nicht populär genug. Zum einen, um den Bekanntheitsgrad zu steigern, zum anderen, um sowohl Mitarbeitern als auch Kooperationspartnern zu danken, hatten Marasch und seine Kollegen vor kurzem zu einer Grillparty eingeladen. Ehe die Gäste im Bistro des Wildparks Reuschenberg zum gemütlichen Teil übergingen sorgte der Remscheider Comedian Sascha Thamm erst noch für einen heiteren Einstieg. Und Torsten Löhnert, Leiter des Büros für Rehabilitation (BfR), sprach über die Bedeutung von inklusiven Arbeitsplätzen. „Sie alle hatten Mut, sich auf Neues einzulassen“, lobte der diplomierte Sozialpädagoge in seiner Eigenschaft als Jobcoach für die Standorte Bürrig und Quettingen. Mit ihrem Einsatz würden sie alle nicht zuletzt dafür sorgen, dass Barrieren aus den Köpfen verschwänden. Indem sie gemeinsam sichtbar machten, dass es funktioniere, obwohl die Menschen sehr unterschiedlich seien. Jene Betriebe, die sich bislang an dem Programm beteiligten, seien äußerst zufrieden. Während Beschäftigte der Werkstatt ihre Fähigkeiten und Talente unter Beweis stellen, profitieren Arbeitgeber von deren hoher Motivation und Arbeitsmoral. Ramona ist zum Beispiel schon seit zehn Jahren außerhalb der Werkstatt beschäftigt. Simone hilft den Senioren im Wiesdorfer Wohnheim „Haus Rheinpark“. Kai hat inzwischen sogar eine Festanstellung in der Hausmeisterei des Amtsgerichtes Leverkusen bekommen und ist dort mit der Pflege der Außenanlagen betraut. „Geschafft hat er das durch seine Motivation, sein Engagement und seine vorbildlichen Arbeitstugenden“, betonte Löhnert. Indessen ist Jannik glücklich, weil er seit einem Jahr als Kellner im Lindner-Hotel an der BayArena arbeiten darf. Anfangs habe er Bauchschmerzen gehabt, weil er nicht wusste, was auf ihn zukomme, gestand sein Chef, der Hotelmanager Niko Protogeros am Rande des Treffens. Nun sei er „sehr zufrieden“. Die Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe habe sich bewährt. Jannik sei im Team akzeptiert, arbeite sicher und zuverlässig und wisse genau, was er machen und worauf er achten müsse. Es sei durchaus denkbar, dass das Hotel einen weiteren Mitarbeiter aufnehme, räumte Protogeros ein, der sich zusammen mit Jannik freute. Denn: Die Zusammenarbeit ermöglicht Beschäftigten der Werkstatt nicht nur den Zugang zu regulären Arbeitsplätzen, sondern bietet den teilnehmenden Unternehmen auch eine einzigartige Gelegenheit, soziale Verantwortung zu demonstrieren.

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Gabi Knops-Feiler aus Leverkusen

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