Jubiläum für Gymnasium
Lise-Meitner-feierte 100-jähriges Bestehen

Insgesamt 180 Kinder aus den fünften Klassen, die erst seit zwei Wochen die Schule Am Stadtpark besuchen, übernahmen den Auftakt zum Schulfest, bei dem das 100-jährige Bestehen des Lise-Meitner-Gymnasiums fröhlich und bunt gefeiert wurde. Passend zum Titel „Zusammen“ der Gruppe „Fantastische Vier“ zeigten sie eine Vorführung mit Tassen.  | Foto: Gabi Knops-Feiler
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  • Insgesamt 180 Kinder aus den fünften Klassen, die erst seit zwei Wochen die Schule Am Stadtpark besuchen, übernahmen den Auftakt zum Schulfest, bei dem das 100-jährige Bestehen des Lise-Meitner-Gymnasiums fröhlich und bunt gefeiert wurde. Passend zum Titel „Zusammen“ der Gruppe „Fantastische Vier“ zeigten sie eine Vorführung mit Tassen.
  • Foto: Gabi Knops-Feiler

Leverkusen (gkf). Als die Höhere Mädchenschule Wiesdorf vor 100 Jahren eröffnet wurde, galten Gehorsam, Fleiß, Ordnung und Sauberkeit als wichtigste Unterrichtsziele. Der Aufbau im Jahr 1923 fiel ausgerechnet in eine Zeit, als die junge Weimarer Republik unter einer schweren Krise litt, Deutschlands Wirtschaft in Scherben lag und der Staat bankrott war. Doch etwas hat sich nicht verändert: seit der Gründung bis zur modernen Ganztagsschule ist das „Lise“ noch immer von demselben Geist, der großen Offenheit für neue pädagogische Konzepte und der anhaltenden Motivation zur Veränderung beseelt. Nicht nur aktuell 1300 Schüler und 100 Lehrer schwärmen geradezu von ihrem „Lise“, wie das Lise-Meitner-Gymnasium Am Stadtpark liebevoll genannt wird. Sondern auch frühere Abiturienten sind durchweg begeistert. Valeska Hansen, stellvertretende Kreisvorsitzende der FDP, bestand 1994 ihre Reifeprüfung an der Ausbildungsstätte, die den Namen einer der bedeutendsten Naturwissenschaftlerinnen des 20. Jahrhunderts trägt. „Es war eine sehr schöne Zeit mit netten Lehrern und tollem Schulklima“, erinnerte sich die Politikerin. Die Absolventen des Jahrgangs 2007 stehen ihrer ehemaligen Schule sogar immer noch so nahe, dass sie 5000 Euro für das Jubiläums-Schulfest spendeten. Der Förderverein und die Sparkasse Leverkusen beteiligten sich ebenfalls an den Kosten.

Drei Tage Zeit hatten Kinder und Jugendliche, um sich auf das Schulfest vorzubereiten. In verschiedenen Projekten und Ausstellungen gaben sie an vielen Stellen und in diversen Klassenräumen einen Überblick über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Ausbildungsstätte. „Weil alles an einem Tag und vieles parallel abläuft, kann man nicht alles sehen“, informierte Musiklehrerin Lena Helmer aus dem Organisations-Team.

Den Auftakt übernahmen 180 Kinder aus den fünften Klassen. Auf dem Schulhof sitzend und die Ziffer „100“ bildend zeigten sie zum Lied „Zusammen“ der Gruppe „Fantastische Vier“ mit Bechern eine „Cup Performance“. Das war besonders, da sie erst seit zwei Wochen das „Lise“ besuchen. Während Stefan Thielen, Schulleiter seit Oktober 2019, auf dem Podium einige seiner Vorgänger und Ehrengäste wie Oberbürgermeister Uwe Richrath begrüßte, demonstrierte eine Gruppe im Gebäude, wie Schule vor 100 Jahren aussah. Die Jungen trugen meistens kurze Hosen mit Hosenträgern, Mädchen kamen in Kleidern mit Schürzen. Wie die dazu passenden Frisuren der Schulmädchen vor 100 Jahren aussahen, führten Clara und Pia aus der 7. Klasse einem jüngeren Mädchen vor, als sie deren Haare zu Zöpfen flochten. Bei einem Blick auf die Schiefertafel erklärte Stefanie Simon ihrer Tochter Victoria: „So sah es sogar in unserer Klasse noch aus.“ Zu ihrer Zeit habe man außerdem mit Overhead-Projektoren und Arbeitsblättern gearbeitet. Das sei heute, da Klassen überwiegend mit Whiteboards, also interaktiven Schultafeln, und die Schüler selber mit Tablet oder Laptop ausgerüstet seien, kaum vorstellbar, verdeutlichte die Abiturientin des Jahrgangs 1993 einige wesentliche Unterschiede zwischen damals und heute. Eine andere Gruppe wollte Lehrer von einst präsentieren und hatte dazu einen jeweils passenden QR-Code erstellt. Wer allerdings dachte, er könne umgehend die Gesichter früherer Pauker sehen, scheiterte an der schlechten Internetverbindung im Klassenraum. Insgesamt 20 Schüler der Oberstufe zeigten einsame und verlassene Orte in der ganzen Stadt auf, die sie als gruselig empfanden. Dazu gehörten unter anderem die Einkaufszentren City A und C in Wiesdorf. „Aber auch rund um den Fahrradkeller unserer Schule ist es recht gruselig“, offenbarte Nine, 15-jährige Gymnasiastin der 11. Klasse. Überhaupt nicht als unangenehm empfinden die Kinder und Jugendlichen dagegen die Bibliothek. „Das ist der schönste Ort unserer Schule“, erklärte eine Schülerin ihrer Mutter beim Rundgang durch das Gebäude. Weitere Bilder gibt es unter www.lokale-informationen.de

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Gabi Knops-Feiler aus Leverkusen

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