Fröhliche Menschen jeden Alters
„Holzhuuse Alaaf“ auch ohne Karnevalsprinzen

Der Himmel über Holzhausen war grau am Tulpensonntag. Doch der Jubiläumszug zum 33-jährigen Bestehen des Holzhausener Karnevals war umso bunter. Kleine und große Narren feierten zusammen ein friedliches Fest bei bester Stimmung.  | Foto: Gabi Knops-Feiler
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  • Der Himmel über Holzhausen war grau am Tulpensonntag. Doch der Jubiläumszug zum 33-jährigen Bestehen des Holzhausener Karnevals war umso bunter. Kleine und große Narren feierten zusammen ein friedliches Fest bei bester Stimmung.
  • Foto: Gabi Knops-Feiler

Holzhausen (gkf). Die Wege rund um den Lützenkirchener Sportplatz waren gesäumt von tausenden fröhlichen Menschen jeden Alters. Sie alle waren in bunten Kostümen gekommen, um die Jubiläumsparade zum 33-jährigen Bestehen des Holzhausener Karnevals live mitzuerleben. Am Tulpensonntag bestimmten Kamelle, Konfetti und Strüßjer den kleinsten närrischen Lindwurm, den es in der Stadt überhaupt gibt. Dessen Motto lautete: „33 Johr zosamme stonn, unser Zoch weed wigger jonn“. Obwohl in diesem Jahr kein Narrenfürst die Regentschaft übernommen hatte, konnte das die ausgelassene Stimmung nicht trüben. Vielmehr machten die Freunde des Holzhausener Karnevals kurzerhand aus der Not eine Tugend und besetzten den Prinzenwagen mit zwei Gründungsmitgliedern des Vereins. „Früher hatten wir nur einen Wagen und 20 Leute beteiligten sich am Umzug“, beschrieb Raimund Flock, Ex-Prinz von 2001, die Ursprünge des traditionellen Spektakels. Ehefrau Margret Flock freute sich besonders darüber, auf dem Wagen fahren zu dürfen, weil sie sich erst kurz zuvor den Fuß gebrochen hatte.

Weitgehend gesund, nur ein bisschen heiser, war Ex-Prinz Flo, mit bürgerlichem Namen Florian Donath. „Alles war zuletzt wesentlich entspannter“, sagte er bei einem kurzen Rückblick auf die Session 2023/2024. „Zum Teil, weil schon eine gewisse Routine da war, ich aber gleichzeitig Gelegenheit hatte, viel präsenter zu sein, als das ein Ex-Prinz normalerweise ist.“

An der Kreuzung Dohrgasse gab Ex-Prinz Flo pünktlich um 14.11 Uhr das Startsignal. Der Start war 2019 vom Sportplatz aus Sicherheitsgründen und zur Entzerrung der Zuschauer dorthin verlegt worden. Im Schneckentempo setzte sich der Narrentreck in Bewegung. Obwohl die Gastgeber den Zugteilnehmern bislang stets den Vortritt ließen, handhabten sie es in diesem Jahr anders. Mit ungefähr 30 Akteuren – darunter zahlreichen ehemaligen Tollitäten – schritten sie vorweg. Ex-Prinz HaJü I. des Jahres 2017 ging mit der neuen Standarte an der Spitze, ehe die Vereinskameraden folgten.

Mehr als 400 Teilnehmer reihten sich nachfolgend ein, aufgeteilt in 14 Fußgruppen und durchweg gehüllt in originelle Kostüme. Zum ersten Mal reihten sich Hobbygärtner der Kleingartenanlage Schöne Aussicht ein und brachten unter dem Titel „Kunterbunt wie der Garten“ ziemlich viel Farbe ins Spiel. Die Mitglieder vom „Young Music Choir Dürscheid“ YMCD waren ebenfalls erstmals mit von der Partie. „Wir singen aber nicht“, erklärte zweite Vorsitzende Annette Seydewitz. „Gegen den Lärm kommen wir nicht an. Wir bieten nur Musik vom Band und Kamelle.“ Erstmals beteiligten sich zudem 60 Schüler und 40 Erwachsene von der Lützenkirchener Grund- und Offenen Ganztagsschule Im Kirchfeld. In all den Jahren zuvor hatten sie das Geschehen allenfalls vom Rand verfolgt. Wochen zuvor hatten sie sich auf diesen Auftritt vorbereiteten, unter anderem Kostüme in einer Art Karnevalswerkstatt erstellt und Wurfmaterial besorgt. Beim Zug präsentierten sie sich bunt, farbenfroh und individuell - wie die Schule. Ein nicht minder prächtiges Bild gaben die Kinder ab, die im Wagen von „Zirkus Lützikuss“ saßen, der wiederum von einigen Erwachsenen gezogen wurde. Apropos: In Holzhausen ist es Standard, dass sämtliche Wagen - egal wie groß oder klein sie sind – ausschließlich mit Muskelkraft vorwärts bewegt werden. Das galt auch für den Wagen des Ex-Prinzen, bei dem es sich um einen ausgeschlachteten Wagen ohne Motor handelt. Damit sich das Gefährt überhaupt in Bewegung setzen kann, sind ungefähr zehn Leute erforderlich. Um bremsen und lenken zu können, muss während der gesamten Strecke eine Person im Fahrzeug sitzen bleiben. Und das obwohl die Entfernung zwischen Start und Ziel gerade mal 600 Meter beträgt. Weitere Bilder gibt es unter www.lokale-informationen.de

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Gabi Knops-Feiler aus Leverkusen

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