Nähcafé
Stich für Stich Zusammenhalt

Nicole Schmandt zeigt und erklärt Gülsen den Umgang mit der Nähmaschine. | Foto: Gast
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  • Nicole Schmandt zeigt und erklärt Gülsen den Umgang mit der Nähmaschine.
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Königswinter - Drei Gemeinden - ein Projekt: das Nähcafé Zickzack im
Remigiushaus
.

Mit einem Schnittmuster für eine Tasche betritt Iris Nichols in
Begleitung der 16-jährigen Jasmin die Pfarrbücherei im Remigiushaus.

Seit November ist hier an jedem zweiten und vierten Montag eines
Monats von 16 bis 18 Uhr das „Nähcafé Zickzack“ untergebracht,
in dem sich geflüchtete und einheimische Frauen bei Kaffee, Tee und
Gebäck treffen, um gemeinsam zu nähen, zu häkeln, zu stricken, es
zu lernen oder einfach nur Kleidung auszubessern.

Aufmerksam durch facebook

Iris Nichols, die sich in der Flüchtlingshilfe engagiert, war durch
einen Post in facebook auf das Projekt aufmerksam geworden, das vom
katholischen Pfarrverband und dem Familienzentrum Königswinter-Tal,
der evangelischen Kirchengemeinde, der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und der
Türkisch-Islamischen Gemeinde gemeinsam getragen wird.

„Hier kommt Jasmin unter Leute und findet vielleicht eine sinnvolle
Freizeitbeschäftigung“, dachte sich Iris Nichols und kam mit ihrem
Schützling.

Spenden sind willkommen

Stoffe, Wolle, Nähutensilien und sogar vier Nähmaschinen hat das
Nähcafé aus Spenden erhalten. Weitere Spenden sind indes jederzeit
willkommen.

Am Nebentisch sitzt Nadja Amin, die von Gemeindereferentin Jutta
Barthold das Häkeln gelernt hat. Nun übt sie fleißig. „Kann man
hier auch lernen, wie man Socken macht?“, fragt sie. „Bei uns im
Irak ist nur Krieg, da ist keine Zeit zum Handarbeiten.“ 

Gülsen aus der Türkei, die beim letzten Mal stricken gelernt hat,
hat bereits einen Schal fertig und keine Wolle mehr. Jetzt will sie
nähen lernen und lässt sich die Handhabung einer Nähmaschine
erklären.

Ulrike Ries-Staudacher von der AWO begrüßt neue Gäste und schaut,
wo Hilfe gebraucht wird.

Bald sitzen mehrere Frauen beisammen, die auch stricken oder häkeln
lernen möchten und unterhalten sich lebhaft.

Zeigen, wie es geht

Yasemin Temiz, zweite Vorsitzende der Türkisch-Islamischen Gemeinde
Königswinter, hilft ihnen.  „Das Schöne ist: wir müssen ja nicht
unbedingt die Sprache der anderen sprechen“, lächelt Yasemin Temiz.
„Wir können auch einfach zeigen, wie es geht.“

Gelebte Integration

Beim gemeinsamen Handarbeiten haben alle ihren Spaß und profitieren
von den neuen Kontakten. Man lernt sich Schritt für Schritt
gegenseitig besser kennen, Stich für Stich nähen, Masche für Masche
stricken oder häkeln und immer mehr Deutsch.

- Christa Gast

Nicole Schmandt zeigt und erklärt Gülsen den Umgang mit der Nähmaschine. | Foto: Gast
Nadja Amin und Jutta Barthold (von links) haben Spaß beim gemeinsamen Häkeln. | Foto: Gast
Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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