Altarweihe und Königsschießen

Fahnenschwenken - Feiern und Krönung

Oberdollendorf - Festliches in Oberdollendorf

Gleich zwei große Ereignisse bewegten die Bürger von Oberdollendorf.
Zum einen kam Kardinal Rainer Maria Woelki persönlich in die sanierte
Pfarrkirche Sankt Laurentius, um den neuen Altar zu weihen. Zum
anderen wurde der neue König der
Sankt-Sebastianus-Junggesellen-Bruderschaft Oberdollendorf nach
erfolgreichem Schuss auf den Königsvogel feierlich in Amt und Würden
gebracht.

Gut vier Jahre hatten die umfangreichen Arbeiten an der
Oberdollendorfer Pfarrkirche Sankt Laurentius gedauert. Nun konnten
die Oberdollendorfer ihre Kirche erstmals wieder besuchen und
gleichzeitig hohen Besuch empfangen. Kardinal Rainer Maria Woelki
übernahm in einer feierlichen Zeremonie die Konsekration des neuen
Altars, sowie die Weihe des Ambo und des Tabernakels. Die Kirche war
dermaßen gut besucht, dass selbst die herbei geschafften
Sitzgelegenheiten aus Karton nicht ausreichten.

Pfarrer Dariusz Glowacki begrüßte den Kardinal „Im Namen aller,
der kleinen und großen, jungen und alten Gemeindemitglieder“ beim
heiligen Laurentius. Pater Abraham von der Abtei Kornelimünster in
Meschede, der die Prinzipalien - Altar, Ambo und Tabernakel -
entworfen hatte, feierte die Messe mit. Ebenso der frühere Kaplan
Charles Moukala. Auch der jetzige Kaplan Albert Kikalulu und die
beiden Diakone Detlef Wienczek und Heinz-Peter Schmitz waren dabei.

Karl-Josef Thiebes, Kirchenvorstand, fügte ein versiegeltes
Reliquienpäckchen in die Marmorplatte des Altars ein. Hernach salbte
der Kardinal den Altar mit dem Salböl Chrisam. Vorab war der Altar
mit Weihwasser rein gewaschen worden. Der Kirchenraum wurde dann
verdunkelt, der Kardinal stellte auf jede Ecke und die Mitte des
Altars Wachsdochte auf, häufte Weihrauch darauf und entzündete die
Dochte. Damit werde dem Altar die Profanität entzogen und er brenne
wie Jesus „für uns brennt“, erklärte Woelki. Die Beier- und
Böllergesellschaft Sankt Barbara frönte draußen ihrer Tradition.
Beeindruckt verfolgten die Besucher der Zeremonie das stimmungsvolle
Bild in der Kirche.

Kardinal Woelki mischte sich nach dem Pontifikalamt gut gelaunt unter
die Besucher und die Junggesellen. Eigens für den Kardinal schwenkten
die jungen Männer der Sankt-Sebastianus-Junggesellen-Bruderschaft von
1659 die traditionsreiche Fahne.

Für die Junggesellen wurde es beim Königsvogelschießen zwei Tage
später überaus spannend.

Zahlreiche Besucher waren zum Weinhaus Sülz gekommen, um das zweite
Ereignis zu verfolgen, dass das Dorf in Atem hielt. Zu Ehren des
Kardinals, der Oberdollendorf zur Altarweihe besucht hatte, trug der
Königsvogel 2017 einen gemalten kardinalsroten Pileolus, ein
Scheitelkäppchen, wie es zu würdigen Anlässen hohen Kirchenmännern
vorbehalten ist. „Mika“, so der Name des Königsvogels stand die
ehrenvolle Kopfbedeckung bestens.

Martin Schmitz zielte zunächst erfolgreich auf den linken Flügel und
schoss diesen ab. Daniel Lauvenberg Cardoso war zielsicher bei Kopf
und Schweif, Philipp Trommeschläger holte den linken Flügel. Dann
formierte sich die Riege der Königsanwärter. Martin Schmitz, Kay
Bracke, Felix Ting und Max Schmitz stellten sich der Herausforderung.
Nach zahlreichen Anläufen kam der entscheidende Moment: Martin
Schmitz zielte und etwas unentschlossen aber schließlich
schicksalsergeben fiel der Rumpf des Königsvogels. Die Besucher
jubelten, Böllerschüsse erschütterten den Ort und der neue König
strahlte. Mit ihm die stolzen Eltern Ignaz und Ulrike Schmitz. Martin
Schmitz Königin ist Freundin Viviana Pettineo. Als Begleiterpaare
sind erkoren Patrick Wischrath und Silvina Wischrath, sowie Felix Ting
und Alba Pettineo.

Zur Feierlichen Krönungszeremonie säumten die Bewohner des Weinorts
die Heisterbacherstraße. Pfarrer Dariusz Glowacki überreichte die
Königskette. Das neue Königspaar löste damit Robert Ott und Kerstin
Sülzen aus dem königlichen Amt ab.

- Iris Zumbusch