Bis Juni 2026 muss die Planung stehen
Köln bereitet die Wärmewende vor

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Dekarbonisierung der Wärmenetze: Für diese Aufgabe ist die Stadt Köln als Kommune mit mehr als 100.000 Einwohnern verpflichtet, bis zum 30. Juni 2026 einen kommunalen Wärmeplan aufzustellen. Die Wärmeplanung (Infos gibt es hier) soll als strategisches Planungsinstrument dienen, um in Köln

  1. den Energiebedarf zu erfassen
  2. die lokalen Potenziale für klimafreundliche Wärmeversorgung aufzeigen.
  3. die Nutzung erneuerbarer Energien zu steigern
  4. vermeidbarer Abwärme zu verringern
  5. Eigentümern Information und Orientierung für die Wärmeversorgung ihrer Immobilien bieten
  6. bei Aufstellung, Änderung, Ergänzung und Aufhebung eines Bauleitplans und anderen flächenbedeutsamen Planungen diese Wärmeplanung zu berücksichtigen

Vorgesehen ist, dass der Rat der Stadt Köln am 21. März 2024 die Verwaltung formell beauftragt, eine Wärmeplanung für Köln zu erstellen. Die entsprechende Beschlussvorlage wird nun in die politischen Gremien eingebracht.
Die kommunale Wärmeplanung sieht folgende Phasen vor:

  • Zu Beginn steht die Eignungsprüfung mit einer Einteilung in einzelne Gebiete.
  • Die anschließende Bestandsanalyse zeigt den aktuellen Wärmebedarf auf und informiert zu Gebäudetypen, Baualtersklassen und über die aktuelle Versorgungsstruktur.
  • Die Potenzialanalyse gibt Aufschluss darüber, ob die verfügbaren Wärmequellen ausreichen, um den Wärmebedarf bei aktuellem Zustand der Gebäude zu decken.
  • Anschließend sollen Zielszenarien abgeleitet werden.
  • Die Wärmepläne sind bis 2045 fortzuschreiben.

Die Kölner Stadtverwaltung hat bereits mit der Arbeit an der Bestands- und Potenzialanalyse begonnen. Eine Veröffentlichung dieser Ergebnisse ist nach Abschluss der beiden Phasen für das zweite Halbjahr 2024 geplant. Zu diesem Zeitpunkt werden auch die vorgeschriebenen Beteiligungsverfahren gestartet. Die fachlichen Arbeiten sollen bis Ende 2025 abgeschlossen sein. Im ersten Halbjahr 2026 sind die Prüfung durch das Land NRW und die Beschlussfassung durch den Rat der Stadt Köln geplant.
Aufgrund der Vorarbeiten konnte sich die Stadt Köln als Pilotkommune der Landesagentur "NRW.Energy4Climate" (E4C) für die Wärmeplanung qualifizieren. Es gibt eine kontinuierliche Beratung durch Expert*innen von "NRW.Energy4Climate" und einen Austausch mit dem Land.
Bei der kommunalen Wärmeplanung spielen die Energieversorger eine zentrale Rolle. Das Wärmeplanungsgesetz verpflichtet sie, ihre Wärmenetze zu dekarbonisieren und umzurüsten. Die RheinEnergie AG ist dabei eine zentrale Akteurin und Partnerin auf dem Weg zur Wärmewende in Köln.
Die RheinEnergie wird in den kommenden Jahren die Fernwärme in Köln in erheblichem Umfang ausbauen. Es umfasst heute rund 380 Kilometer Leitungslänge; 200 Kilometer sollen hinzukommen. Der Anteil des vor Ort emissionsfreien Energieträgers soll von heute 18 Prozent auf rund 30 Prozent wachsen. Gleichzeitig verfolgt die RheinEnergie systematisch ihre Pläne, die Quellen für die Fernwärme zu dekarbonisieren.
Als erste Grundlage für die nachhaltige Wärmeversorgung der Stadt hat sie einen Transformationsplan für das Fernwärmenetz Innenstadt erstellt. Dieser findet somit Berücksichtigung in der kommunalen Wärmeplanung Die Transformationspläne für die beiden anderen Netze im Kölner Norden und im Rechtsrheinischen sind ebenfalls in Arbeit.
Für Eigentümer*innen von Immobilien gibt es Unterstützung und Beratungsangebote rund um die Wärmewende. So hat die Stadt Köln Förderprogramme aufgesetzt, zum Beispiel für Zuschüsse zu Wärmepumpen, Photovoltaik und energetischer Gebäudesanierung. Die Verbraucherzentrale NRW und die RheinEnergie bieten Beratungsangebote an. So informiert die RheinEnergie in Kooperation mit der Stadt Köln und der Handwerkskammer zu Köln im Rahmen der Initiative "Treffpunkt Solar" rund um Erneuerbare Energie am Haus.

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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