KVB Preise für Einzelticket explodieren
Freie Wähler in Köln kritisieren Belastungen

„Ein 49-Euro-Ticket, dafür 20-prozentige Steigerung bei Einzeltickets!“ – Freie Wähler Köln kritisieren Augenwischerei im Zug-Regionalverkehr

Erst 9 Euro, bald 49-Ticket – doch letztlich fällt das „Schnäppchen“ dem Steuerzahler zu Lasten, wie die neuerliche Preiserhöhung der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) zeigt. Deswegen fordern die Freien Wähler Köln: Endlich aufhören mit halbgaren Geschenken und den ÖPNV auch auf regionaler Basis gezielt fördern!

Ein kostenloser ÖPNV ist für Parteien wie Die Grüne und Die Linke weiterhin ein Teil des Wahlprogramms, obwohl Kalkulationen eindeutig beweisen, dass dies bei Einhaltung der bundesweiten Schuldenbremse nicht finanzierbar ist. Am Beispiel Köln erklärt Ludwig Degmayr, Mitglied der Bezirksvereinigung der Freien Wähler Mittelrhein, warum ein 49-Euro-Ticket ebenso wie sein Vorgänger reine Augenwischerei ist: „Ein kostenloser ÖPNV ist ein Widerspruch in sich, denn irgendwer muss ihn am Ende bezahlen. Und das ist unter dem Strich der Steuerzahler. Das Gleiche gelte für die vergünstigten Tickets: "Wenn plump ein 49-Euro-Ticket ausgesprochen wird, müssen die regionalen Unternehmen wie die KVB den Verlust an anderer Stelle wieder.

Die jüngste Faktenlage gibt dem 23-Jährigen Recht. Nach einem vorherigen Preis von 2,80 Euro erhöhte die KVB den Preis für ein Einzelticket auf 3,10 Euro angehoben, für Juli ist schon jetzt eine weitere Erhöhung angekündigt. Ein beinahe 20-prozentiger Anstieg, der laut Degmayr „nicht nur durch die Inflation sowie höheren Energiepreise zu erklären ist". In der Tat sank die Inflation im Dezember deutschlandweit auf rund 8,5 Prozent. Möglicherweise handelt es sich also um eine Anpassung in Voraussicht auf das im April startende 49-Euro-Ticket, das ermöglicht, für eben jenen Preis das gesamte deutsche regionale Zugnetz zu nutzen.

Beim Thema ÖPNV sollte derweil endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden: „Was aktuell geschieht, ist weder Fisch noch Fleisch. Sie waren stets bemüht, würde man in der Schule sagen. Es ist ein nobles Motiv, aber eine miserable Umsetzung“, erklärt Degmayr, der den ÖPNV an anderen Stellen verändern möchte: „Mit `Tourismus-Tickets´ wie dem 9-Euro- oder 49-Euro-Ticket - was bei ersterem ja nachweislich durch wissenschaftliche Erhebungen so festgestellt wurde - richtet man im Zweifel mehr Schaden an als Nutzen. Sicherlich sind die hohen Preise ein Problem, warum Bürgerinnen und Bürger lieber auf das zur Zeit ebenfalls teuer zu nutzende Auto setzen. Doch viel ärgerlicher für den Zugpassagier sind doch die ständigen Zugausfälle und die insgesamt nicht mehr zeitgemäße Infrastruktur der Bahn. Hier muss zunächst der Hebel angesetzt werden, dann sind die Kunden auch bereit, mehr als 49 Euro im Monat zu zahlen.“

Seit Jahren wird über eine strukturelle Erneuerung der Deutschen Bahn lebhaft diskutiert. Zu Recht, wie Degmayr erklärt: „Wenn zu lesen ist, dass der Chef der DB das dreifache Gehalt des Bundeskanzlers einsteckt, während Zugbegleiter und Lokführer immer wieder um Lohnerhöhungen kämpfen müssen, dann stellt sich die Frage, ob die Gemegelage hier nicht gehörig entgleist ist.“

(Quelle: Freie Wähler Mittelrhein)

LeserReporter/in:

Torsten Ilg aus Köln

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