Jubiläum
Hospizverein feiert 20-jähriges Bestehen

- Zum Schluss gab es für die engagierten aktuellen und ehemaligen Mitarbeiter als Dankeschön eine Rose.
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Hürth - Mit einer Festveranstaltung in der evangelischen
Martin-Luther-King-Kirche feierte der Hürther Hospizverein seinen 20.
Geburtstag. Diesen Anlass nutzte der Verein für einen Rück- aber
auch einen Ausblick auf zukünftige Aufgaben und Herausforderungen.
Am 28. Januar 1998 waren es 50 Männer und Frauen, die mit der
Gründung des Hürther Hospizvereins einer Initiative von Seelsorgern
beider Konfessionen folgten und für die Devise einstanden „Nicht
mehr dem Leben Tage geben, aber den Tagen mehr Leben geben“.
Gemeinsam mit Vertretern aus Politik und Verwaltung, aber vor allem
mit vielen aktuellen und ehemaligen Ehrenamtlichen, Mitarbeitern und
Unterstützern nahm der Vorsitzender des Hospizes Hürth Ignaz Pley
das Jubiläum zum Anlass auf einen Rück- und Ausblick. Aktuell zähle
der Verein 50 ehrenamtliche Mitarbeiter und über 200 Unterstützer,
die von einem „harmonischen und effektiven Vorstand“ geleitet,
eine wertvolle Stütze für die Kranken seien, so Pley bei der
Begrüßung.
Bürgermeister Dirk Breuer dankte dem Verein dafür, dass er
entsprechend der früheren Bedeutung des Wortes Hospiz, eine Herberge
für Menschen, vor deren letzter Lebensreise biete. „Sie setzen ein
Gegengewicht zu Apparaten Medizin ohne menschliche Zuwendung“, so
Breuer. Einen Dank von der Ärzteschaft übermittelte auch Dr.
Matthias Schlochtermeier, der mit seiner Hürther Gemeinschaftspraxis
Mitglied im Netzwerk Palliativmedizin im Rhein-Erft-Kreis Süd ist.
Zwar gebe es noch viel zu tun, aber er züge auch den Hut davor,
„was sie in 20 Jahren geschafft haben“.
Sehr eindringliche Worte fand in ihrer Festrede Martina Kern, vom
ALPHA Rheinland, einer Ansprechstelle des Landes NRW zur
Palliativversorgung, Hospizarbeit und Angehörigenbegleitung. An
konkreten Beispielen zeigte sie auf, vor welch schwierigen Aufgaben
Betreuer stünden, die versuchten, die Autonomie der Kranken zu
wahren. Obwohl Studien eindeutig aufzeigten, dass eine frühzeitige
Einbindung der Palliativmedizin eine lebensverlängernde Wirkung haben
könnten, müsse dafür eine neue und andere Sprache gefunden werden.
Als Beispiel nannte sie eine Broschüre, die Palliativmedizinische
Informationen liefert, „wenn Krankheit fortschreitet“.
In ihrem Ausblick kam Kern auf die Faktoren zu sprechen, die durch
eine sich verändernde Gesellschaft auf die Hospizmitarbeiter
zukämen, wie die Zunahmen von alten und demenzkranken Menschen, der
sich ändernden Familienstrukturen oder auch eine Werteänderung. Alle
diese Änderungen würden es notwendig machen, dass man nicht nur die
Gesellschaft mitnehme, sondern auch eine engagierte Politik mit einer
aktiven Rolle der Gemeinschaft aber auch der Kommunen notwendig sei.
Zum Abschluss der Festveranstaltung, die musikalisch vom Frauenchor
„TaktGefühl“ begleitet wurde, bedankte sich der Vorsitzende nicht
nur bei seinen zwei Koordinatorinnen Anja Kurth und Christiane
Schattmann-Arenz, sondern auch bei aktuellen und ehemaligen
Mitarbeitern und Ehrenamtlichen. Besonders geehrt für ihre Treue zum
Verein wurden Pfarrer Franz Decker, Rolf Ebert und seine Gattin, Inge
Hartmann, Erich Hummes, Anneliese Ingenerf, Brigitte Köhler, Adele
Korsch, Agnes Pley, Petra Schmidt sowie die Eheleute Anneliese und
Dieter Steves, Dr. Christoph Storck, Elsbeth Welter und Hildegard
Welkes.
- Magdalena Marek
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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