Sicherheit und Abschreckung
Hennefer Ordnungsamt hat jetzt Bodycams

Ordnungsamtsleiter Jochen Breuer, Beigeordneter Michael Walter, Bürgermeister Marion Dahm und die beiden Außendienstlerinnen des Ordnungsamtes (v.li.) bei der Präsentation der neuen Bodycams. | Foto: Heimermann
  • Ordnungsamtsleiter Jochen Breuer, Beigeordneter Michael Walter, Bürgermeister Marion Dahm und die beiden Außendienstlerinnen des Ordnungsamtes (v.li.) bei der Präsentation der neuen Bodycams.
  • Foto: Heimermann

Hennef. Seit dem 1. Februar werden die Streifen des Hennefer Ordnungsamtes mit ihren Bodycams ein Werkzeug mehr an ihrer Dienstuniform tragen. Als eine der ersten Kommunen im Kreis hat die Stadtverwaltung zehn dieser etwa 10 x 6 Zentimeter kleinen Geräte angeschafft und dafür rund 30.000 Euro investiert. Die Kameras sind dabei der geringste Teil der Kosten, die Software verschlingt den größten Anteil. Die mit Akkus betriebenen Bodycams sind fest an der Uniform befestigt, werden bei einem Einsatz eingeschaltet und laufen permanent. Erst wenn die Situation zu eskalieren droht, wird die Aufzeichnung per Knopfdruck aktiviert, wodurch nur die Daten der letzten 30 Sekunden vor der Aktivierung in der Aufzeichnung bleiben, alle anderen werden automatisch gelöscht. Diese Ton- und Videoaufzeichnungen sind personalisiert, so haben andere Kollegen keinen Zugriff darauf.

Seit langem haben sich die kleinen technischen Helfer bei der Polizei bewährt und sollen nun auch den Ordnungskräften mehr Sicherheit bringen und eine deeskalierende Wirkung erzielen. Ordnungsamtleiter Jochen Breuer ist überzeugt, dass die Bodycams helfen, den Streifendienst sicherer zu machen. Die Möglichkeit, in der Not per Knopfdruck aufzuzeichnen und zu dokumentieren, sieht er als abschreckende Wirkung. Mehr Sicherheit für die Mitarbeitenden sieht auch Bürgermeister Mario Dahm beim Einsatz der Bodycams: „Es liegt in unserer Verantwortung, die Gesundheit der Kollegen und Kolleginnen im Einsatz bestmöglich zu schützen, gerade im Hinblick auf ein zunehmend respektloses und aggressives Verhalten gegenüber Ordnungskräften. Angriffe auf unsere Ordnungs-, Einsatz- oder Rettungskräfte sind ein absolutes No-Go“.

Das Ordnungsamt beschäftigt derzeit 30 Mitarbeiter, von denen zwölf im Ordnungsdienst tätig sind. Bis vor einigen Jahren kümmerten sich die Verwaltungsmitarbeiter um allgemeine Ordnungswidrigkeiten und schickten in zivil drei Mitarbeiter in den Außendienst zur Klärung vor Ort. Im Laufe der Zeit nahmen die Ordnungswidrigkeiten stetig zu und die Zuständigkeiten zwischen Ordnungsdienst und Polizei überschnitten sich immer mehr. 2017 hat man dann reagiert und den Ordnungsdienst in Abstimmung mit der Polizei neu strukturiert. Anfang 2018 gingen die ersten Streifen vom Ordnungsdienst durchs Zentrum der Stadt, oft wurden sie zu Ruhestörungen gerufen. Mittlerweile ist das Team im gesamten Stadtgebiet unterwegs, dazu stehen drei Autos und zwei Fahrräder zur Verfügung. In Hennef sind die Fahrzeuge vom Ordnungsdienst durch seine Farben Rot und Weiß gut von denen der Polizei zu unterscheiden. In anderen Kommunen ist die farbliche Unterscheidung oft schwieriger.

Zwei Damen vom Hennefer Ordnungsdienst berichteten davon, dass ihnen die jahrelange Erfahrung im Umgang mit Menschen und in bestimmten Situationen bei der Arbeit hilft. Beleidigungen zählen dabei zu ihrem Alltag, dagegen sind körperliche Angriffe eher selten. Sie haben keine Angst in ihrem Beruf, den sie beide gerne ausüben. Eine gute Ausbildung für den Einsatz ist wichtig. Neben dem Ordnungsrecht benötigt man Fähigkeiten im Umgang mit Menschen und muss sportlich fit sein - darum absolvieren sie jährlich das Deutsche Sportabzeichen und werden in Selbstverteidigung geschult. Der Ordnungsdienst ist täglich von sechs bis vierundzwanzig Uhr im Einsatz, nachts besteht eine Rufbereitschaft.

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Alfred Heimermann aus Hennef

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