Außergewöhnliches am Ahornweg
„Wie geil ist das denn!“

Mehr als nur neu gestrichen: Das Haus am Ahornweg zeigt, dass man sich auch in Frechen mal zu einer mutigen Fassadengestaltung entscheiden kann. | Foto: Magdalena Marek
  • Mehr als nur neu gestrichen: Das Haus am Ahornweg zeigt, dass man sich auch in Frechen mal zu einer mutigen Fassadengestaltung entscheiden kann.
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Frechen - Ein Getreidefeld, Mohnblumen und in der Ferne hohes Gebirge: Wenn
Doris Schmidt aus ihrem Küchenfenster blickt, muss sie nicht länger
tristes Grau ertragen.

Es geht wohl tausenden von Menschen so: Sie selbst gestalten sich ihr
Haus oder ihre Wohnung nach den eigenen Vorstellungen und investieren
zum Teil viel Mühe und Geld, um sich ihren Wohnraum schön zu machen.
Aber dann schaut man aus dem Fenster und ärgert sich über eine
hässliche oder heruntergekommene Fassade.

So ging es auch Doris Schmidt. Aber sie hat kurzerhand gehandelt. Vor
über einem Jahr kaufte sie das gegenüberliegende Mehrfamilienhaus
aus den 50er Jahren, ließ es komplettsanieren und vor allem widmete
sie der Fassade besondere Aufmerksamkeit. „Ich liebe Farben und
vorher war es so trist“, schildert Schmidt ihren Beweggrund. Mit der
Frechener Malerfirma Engermann stimmte sie zunächst die Grundfarben
ab: ein freundliches Grün sollte es werden und die Fenster orange
umrahmt. Aber sie wollte noch ein Stück weitergehen.

Sie wusste, dass Heinrich Engermann sich auch künstlerisch betätigt
und unter anderem Kunstkurse in Berlin belegt. Er erzählte seiner
Auftraggeberin von dem Berliner Künstler Markus Latzke, der auch
Fassaden gestaltet. Nachdem sich die Frechenerin die Arbeiten Latzkes
angesehen hat, hat sie ihm in der Gestaltung künstlerische Freiheit
gelassen. Letzte Woche war es dann soweit: eine ganze Woche lang haben
Markus Latzke und Heinrich Engermann das Fassadenbild angefertigt,
zwölf Stunden lang, von morgens bis abends, standen sie auf dem
Gerüst. Jetzt prangt von der Mitte des Mehrfamilienhauses am Ahornweg
4 die wohl ungewöhnlichste und mutigste Fassadengestaltung Frechens.
Eine Fantasielandschaft mit einem von weißen Wölkchen umwehten
blauen Himmel, darunter ein Getreidefeld, gesäumt von Mohn- und
Wiesenblumen. Im Hintergrund erhebt sich hohes Gebirge.

Und was sagt die Auftraggeberin? „Ich bin begeistert! Die Nachbarn
haben sich alle durchweg positiv geäußert. Die Fußgänger gehen
vorbei, schauen, staunen und der eine oder andere macht auch mal ein
Foto“, freut sich Schmidt.

Am besten gefallen hat ihr die Reaktion von ein paar Schülern, die
meinten, „Wie geil ist das denn! In so einem Haus möchte ich auch
wohnen!“ Obwohl sie bisher keine negativen Reaktionen erlebt hat,
ist sie sich durchaus bewusst, dass „das gewöhnungsbedürftig ist,
hat nicht jeder“.

Ganz fertig ist das Haus noch nicht. Gemeinsam mit ihrem Maler
überlegt sie noch, ob die Rahmengestaltung der Fenster so bleiben
soll, und auch an der Seite steht noch ein Gerüst. Aber jetzt schaut
sie gerne aus ihrem Küchenfenster heraus und erfreut sich vor allem
an dem Schattenspiel der Bäume, die das Fassadengemälde immer wieder
in neuen Nuancen erscheinen lassen.

- Magdalena Marek

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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