Archivale des Monats
Sensationsfund war nur ein Aprilscherz

Aprilscherz in Frakturschrift: Das Archivale des Montas April ist ein 98 Jahre alter Zeitungsartikel aus dem Frechener Tageblatt.  | Foto: Stadt Frechen
  • Aprilscherz in Frakturschrift: Das Archivale des Montas April ist ein 98 Jahre alter Zeitungsartikel aus dem Frechener Tageblatt.
  • Foto: Stadt Frechen

Fake-News sind keine neue Erfindung. Schon im frühen 20. Jahrhundert führten Medien ihre Nutzer gerne mal aufs Glatteis, besonders gerne bei ihrer Berichterstattung zum 1. April.

Frechen (lk). Jeden Monat veröffentlicht das Stadtarchiv Frechen unter der Rubrik „Archivale des Monats“ besondere oder zur aktuellen Zeit passende Stücke aus dem Archivbestand. Diese werden entweder von einem Archivmitarbeitenden oder einem Ehrenamtler ausgewählt.

Das Archivale des Monats April 2024 ist ein Artikel aus dem Frechener Tageblatt von 1926.

In einer Ausgabe des Frechener Tageblatts von 1. April 1926 wurde in einem Artikel von einem Sensationsfund berichtet. Bei Kanalarbeiten auf der Frechener Hauptstraße sei eine römische Vase gefunden worden, die mit wertvollen Münzen gefüllt sei. Die seltenen Münzen seien ab dem Nachmittag des 1. Aprils im Frechener Rathaus zur Besichtigung ausgestellt.

Zwei Tage später, am 3. April 1926, klärte die Redaktion des Frechener Tageblatts die Lesenden jedoch auf: Bei dieser Meldung habe es sich um einen Aprilscherz gehandelt. Für einige Lesende, so steht es im Artikel vom 3. April 1926, kam diese Information zu spät.

Mehrere Personen seien am 1. April im Rathaus zur Besichtigung der Münzen erschienen - der Aprilscherz der Druckerei Dennert hatte Erfolg.

Römische Funde im Bereich der Stadt Frechen gab es, im Gegensatz zum fast 100 Jahre alten Aprilscherz der Druckerei Dennert, tatsächlich. In Bachem finden sich Reste einer römischen Wasserleitung, in der Nähe von Haus Vorst wurden römische Sarkophage gefunden, die heute zwischen dem Alten und Neuen Frechener Rathaus ausgestellt sind, und in Königsdorf kann noch immer der Verlauf einer Römerstraße nachvollzogen werden.

Weitere Informationen finden Interessierte auf den gemeinsam mit dem Förderverein des Stadtarchivs aufgestellten Informationstafeln „In der Widdau“ und „Die Römerstraße“ sowie in der Publikation des Stadtarchivs „Römisches Leben in Königsdorf gesucht“, geschrieben von Prof. Dr. Paul Stelkens.

Redakteur/in:

Lars Kindermann aus Rhein-Erft

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