Bewegende Trauerfeier
„Ihn als Mensch kennen zu dürfen, ist ein Geschenk“

Als Kämpfer, der - nicht nur auf dem Fußballplatz bis zur letzten Sekunde alles gibt - werden ihn alle, die ihn gekannt haben auch in Erinnerung behalten: Michael Oberlack (Mitte) ist am vergangenen Samstag im Alter von nur 53 Jahre verstorben. Seine Weggefährten beschreiben ihn als Fußballer mit überragendem Talent, einen außergewöhnlichen Menschen. Seine letzte Station als Fußballer war der VfR Bachem. Mit der Mannschaft schaffte ‚Obi‘ unter Trainer Matthias Brücken noch einmal den Sprung in die Landesliga.  | Foto: Herbert Bucco/Archiv
  • Als Kämpfer, der - nicht nur auf dem Fußballplatz bis zur letzten Sekunde alles gibt - werden ihn alle, die ihn gekannt haben auch in Erinnerung behalten: Michael Oberlack (Mitte) ist am vergangenen Samstag im Alter von nur 53 Jahre verstorben. Seine Weggefährten beschreiben ihn als Fußballer mit überragendem Talent, einen außergewöhnlichen Menschen. Seine letzte Station als Fußballer war der VfR Bachem. Mit der Mannschaft schaffte ‚Obi‘ unter Trainer Matthias Brücken noch einmal den Sprung in die Landesliga.
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„Michael Oberlack war ein toller Junge, der mir persönlich sehr
viel bedeutet hat.“ Rainer Calmund spricht in der Vergangenheit. Am
Samstag, 22. Oktober, ist Michael Oberlack nach langer Krankheit im
Alter von nur 53 Jahren verstorben.

FRECHEN. Es war eine bewegende Trauerfeier am Samstagbormittag auf
dem Friedhof von St. Audomar. Riesengroß die Anteilnahme der
Trauergäste - ein deutliches Zeichen, welchen Stellenwert Michael
Oberlack für seine vielen Freunde und Weggefährten immer hatte.
Seine Karriere als Fußballer begann Michael Oberlack in der D-Jugend
von Frechen 46. Sein Trainer damals hieß Rainer Calmund, später auch
als Auswahltrainer des Fußballkreises. Und noch einmal kreuzten sich
ihre Wege:
Als Manager von Bayer Leverkusen holte Calmund den begnadeten
Fußballer Michael Oberlack aus der Jugend des 1. FC Köln nach
Leverkusen in die Werkself. Oberlack brachte alles mit für eine
Profikarriere. Fast alles. „Du musst schneller werden“, hatte
Calmund im immer wieder gesagt. Aber ‚Obi‘ - wie ihn alle nannten
- wurde nicht schneller. Vielleicht, weil er nicht schneller werden
wollte.
Als „sehr sensibel und verletzungsanfällig“ beschreibt Matthias
Brücken, selbst Ex-Profi beim FC und bei Bayer Leverkusen, später
Oberlacks Trainer beim VfR Bachem, seinen ehemaligen Schützling:
„Er war immer mein verlängerter Arm auf dem Platz, ausgestattet mit
absolutem Siegeswillen. Auch im Kampf gegen eine heimtückische
Krankheit. Er hat sich nie aufgegeben; ich habe ihn dafür viele Jahre
lang bewundert.“
Bewegend war an diesem Freitagvormittag insbesondere die Trauerrede
von Michael Reschke, heute technischer Direktor beim FC Bayern
München. Reschke hatte Oberlack von Frechen 46 zu Viktoria Frechen
geholt, wo er - um ihn herum - die erfolgreichste C-Jugendmannschaft
formte, die der Fußballkreis jemals hatte: „Ihn als Mensch kennen
zu dürfen, ist für mich ein Geschenk. Mit seiner herzlichen Art wird
er mir und uns allen immer als außergewöhnlicher Mensch in
Erinnerung bleiben. Am liebsten mochte ich immer seinen
hintergründigen Flax. Wenn seine Augen kurz vorher aufblitzten, und
Michael alle zum Lachen brachte.“
1976 wurde Reschke mit der C-Jugend um Oberlack Mittelrheinmeister.
Untern anderem nach Siegen gegen den 1. FC Köln (5:1) und Bayer
Leverkusen (4:0). „Michael war damals unser wichtigster und bester
Spieler. Ohne ihn wäre dies alles nicht möglich gewesen. Er hat
damit auch Anteil an meinem sportlichen Werdegang“, erinnert sich
Reschke gerne an die gemeinsamen Zeiten bei Viktoria Frechen zurück.
In Bad Honnef und bei den FC-Amateuren spielte Oberlack in der dritten
Liga unter Heinz Hornig. Für den ehemaligen FC-Profi war er ein
„Teamplayer, der viele Spiele nicht nur mit seinen Toren entschieden
hat, sondern auch mit seiner Art, eine Mannschaft auf dem Platz zu
führen.“
Seinen sicherlich schwierigsten Kampf hat Michael Oberlack am
vergangenen Samstag nach langer Gegenwehr dann doch aufgeben müssen.
Aber auch in schwersten Zeiten war er nie allein. Konnte auf seine
Familie zählen und auf viele Freunde.
Michael Reschke hat ihn regelmäßig besucht. Rainer Calmund hatte
für Samstag seinen Besuch zugesagt. Und dann waren da bis zuletzt
auch die regelmäßigen Treffen mit seinen Jungs aus der C-Jugend:
Werner Schlangen, Frank Leimbach, Toni Gatzweiler, Jürgen Ecken,
Jürgen Jonzyck, Gerd Leyendecker, Frank Kowarcz - sie alle und noch
viele andere mehr haben Michael Oberlack gestern auf dessen letztem
Weg begleitet. Und sie alle werden ihren ‚Obi‘ niemals vergessen.

Redakteur/in:

Ulf-Stefan Dahmen

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