DRK-Projekt
Was tun im Katastrophenfall?

Ein Team, eine Mission: Die DRK-Bereichsleiter Boris Brandhoff (l.) und Patrick Dost (r.) sowie DRK-Geschäftsführer Rolf Klöcker und DRK-Lotsin Myriam Kemp wollen die Menschen im Kreis Euskirchen bestmöglich auf künftige Naturkatastrophen vorbereiten.  | Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
  • Ein Team, eine Mission: Die DRK-Bereichsleiter Boris Brandhoff (l.) und Patrick Dost (r.) sowie DRK-Geschäftsführer Rolf Klöcker und DRK-Lotsin Myriam Kemp wollen die Menschen im Kreis Euskirchen bestmöglich auf künftige Naturkatastrophen vorbereiten.
  • Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

Damit die Menschen im Kreis Euskirchen vorbereitet sind auf das Unvorhersehbare, hat das Deutsche Rote Kreuz (DRK) im Kreis Euskirchen das Projekt „Vorsorge & Resilienzaufbau im Fall von Naturkatastrophen“ ins Leben gerufen.

Kreis Euskirchen (lk). Wenn die Katastrophe eingetreten ist, dann ist es schon zu spät: Dann ertönen die Sirenen und keiner weiß so recht, was die unterschiedlichen Tonabfolgen bedeuten. Dann fällt der Strom aus und die Taschenlampe ist einfach nicht zu finden. Noch dazu sind die Vorräte nicht aufgefüllt und der Erste-Hilfe-Kasten ist mal wieder nicht an seinem Platz.

Damit die Menschen im Kreis Euskirchen für einen solchen Fall bestens vorbereitet sind bietet das Deutsche Rote Kreuz einen Kurs für mehr Katastrophenkompetenz an.

„Es geht darum, Risiken zu kennen, auf Naturkatastrophen vorbereitet zu sein und Lösungsstrategien für Notsituationen schnell abrufen zu können“, sagt Myriam Kemp vom DRK-Team. Bereichsleiter Boris Brandhoff ergänzt: „Die Menschen brauchen eine Katastrophenkompetenz. Sie sollen wissen, welche Werkzeuge sie in ihrem Werkzeugkoffer haben sollten, um auf unvorhergesehene Situationen gut und richtig reagieren zu können.“

Das ist mit Arbeit verbunden. Denn jeder Einzelne muss sich mit den unterschiedlichsten Szenarien vom Hochwasser über Waldbrände bis hin zu Stürmen und Erdbeben auseinandersetzen und eigene Vorbereitungen treffen. Das DRK möchte dafür wichtige Hilfestellungen anbieten. Einerseits ist eine Infobroschüre in Arbeit. Sie soll Checklisten für den Notfall, QR-Codes zu weiteren Informationsquellen und Warn-Apps, einen Überblick zur Bedeutung der Sirenenalarme und individuelle Informationen zu kommunalen Anlaufstellen enthalten. „Daher wird es auch elf verschiedene Versionen für jede Kommune im Kreis Euskirchen geben“, erläutert Myriam Kemp, die als DRK-Lotsin seit Anfang September Flutbetroffene im DRK-Mehrgenerationenhaus in der Kommerner Straße 39 in Euskirchen betreut und deren Anliegen an die zuständigen Stellen weiterleitet. „Das einzigartige an unserer Broschüre ist, dass wirklich alle wichtigen Informationen rund um Naturkatastrophen auf einen Blick zu finden sind“, sagt die DRK-Mitarbeiterin.

Sie wird in einem zweiten Schritt auch Informationsveranstaltungen anbieten. Die ersten Termine für zwei digitale Treffen stehen bereits fest. Am 25. und 26. Juli jeweils ab 19 Uhr wird sie zu den Themen „Vorsorge treffen“ und „Verhalten im Notfall“ referieren. Beides baut zwar aufeinander auf, muss aber nicht zwingend im Doppelpack besucht werden. Künftig sollen diese Infoangebote tagsüber auch als Präsenzveranstaltungen durchgeführt werden.

Weitere Informationen dazu wird das Kreis-DRK auf seiner Webseite www.drk-eu.de veröffentlichen. Wer sich zu einem oder beiden Terminen anmelden möchte, kann unter dem Betreff „Anmeldung Informationsveranstaltung“ eine E-Mail an hochwasserhilfe@drk-eu.de senden und erhält daraufhin zeitnah eine Mail mit dem Anmeldungslink. Begleitet werden diese Infoangebote durch Beiträge und Videos in den Sozialen Medien.

Zum Konzept gehört auch die Entwicklung eines Angebots im frühpädagogischen Bereich. „In Japan lernen auch schon die Kleinsten, wie sie sich im Falle eines Erdbebens zu verhalten haben“, erläutert Myriam Kemp. Genau da möchte das DRK-Projekt ansetzen. Im Alter zwischen null und sieben Jahren benötigten Kinder lediglich wenige Wiederholungen, um Inhalte im Unterbewusstsein abzuspeichern. Daher soll bereits auf dieser Ebene bei den Kindern ein Bewusstsein für Naturkatastrophen geschaffen werden.

Die Kleinsten sollen zudem durch aktive Übungen spielerisch lernen, wie sie sich im Fall der Fälle zu verhalten haben. „Schließlich sind es die Kinder, die in Zukunft wohl immer häufiger von Naturkatastrophen betroffen sein werden“, so Myriam Kemp. DRK-Kreisgeschäftsführer Rolf Klöcker ist überzeugt davon, dass das Infoangebot für die Kleinsten nicht nur in den 34 DRK-Kitas bereitwillig angenommen wird, sondern auch einen wichtigen Lernbaustein für die rund 135 Kitas im Kreisgebiet bilden kann.

Redakteur/in:

Lars Kindermann aus Rhein-Erft

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

21 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.