Vor Gewalt schützen
Hilfenummern sollen sichtbar werden

Gemeinsam verbreiten Bürgermeisterin Carolin Weitzel, Gleichstellungsbeauftragte Margret Leder und der Frauenbeirat die Hilfenummern für Männer und Frauen im Stadtgebiet und stellen sich auch mit dieser Aktion gegen jegliche Gewalt.  | Foto: Stadt Erftstadt
  • Gemeinsam verbreiten Bürgermeisterin Carolin Weitzel, Gleichstellungsbeauftragte Margret Leder und der Frauenbeirat die Hilfenummern für Männer und Frauen im Stadtgebiet und stellen sich auch mit dieser Aktion gegen jegliche Gewalt.
  • Foto: Stadt Erftstadt

Von Gewalt betroffene Frauen und Männer brauchen schnelle und unbürokratische Hilfe sowie qualifizierte Beratung und Unterstützung. Dafür gibt es als erstes telefonisches und niedrigschwelliges Hilfsangebot zwei bundesweit aktive Hilfenummern, an die sich auch Angehörige und Freunde sowie Fachkräfte wenden können.

Erftstadt (me). Für Frauen und Mädchen ist das die Hilfenummer 116 016 und für Männer die 0800 1239900. Die Angebote sind anonym, kostenfrei, für Frauen zudem 24/7 erreichbar und mehrsprachig. Online-Hilfe gibt es für Frauen unter www.hilfetelefon.de und für Männer unter www.maennerhilfetelefon.de.

Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Erftstadt, Margret Leder, hat nun die öffentlichen Sanitärräume und Umkleiden von allen städtischen Einrichtungen mit den Hilfenummern ausgestattet. Leder: „Diese geschützten Bereiche bieten Privatsphäre sowie Rückzugsmöglichkeit und die Hilfenummern können dort unbeobachtet abfotografiert werden. Wichtig ist, dass die Hilfsangebote bekannt gemacht werden und darüber gesprochen wird.“ Rund 100 DIN-A4-Alu-Klapprahmen mit den jeweiligen Plakaten und zusätzlich noch weitere laminierte Plakate wurden dafür aufgehängt. Sie hängen in den Sanitärbereichen der weiterführenden Schulen, in den Aulen, wo regelmäßig außerschulische Veranstaltungen durchgeführt werden, in Turnhallen, in denen neben dem Schulsport auch Vereinssport angeboten wird, in Flüchtlingsunterkünften, in Verwaltungsgebäuden des Rathauses, im Bürgerbüro, in den Stadtbüchereien, in Jugendeinrichtungen, in der Feuerwache und den Feuerwehrgerätehäusern, in den Stadtwerken und im Hallenbad, in der Volkshochschule, der Musikschule und den Familienzentren sowie Kindertagesstätten.

Unterstützung für die Aktion hat Leder von Bürgermeisterin Carolin Weitzel erhalten, sie sagt: „Gewalt geht uns alle an! Das Hilfetelefon für Frauen und Männer ist daher von großer gesellschaftlicher Bedeutung, da es einen wichtigen Beitrag zum Schutz vor Gewalt und zur Unterstützung von Betroffenen bietet.“

Frauen sind von Gewalt deutlich höher betroffen als Männer. Fast jeden Tag geschieht ein Femizid in Deutschland. Alle drei Minuten erleben eine Frau oder ein Mädchen in Deutschland häusliche Gewalt. Jeden Tag werden mehr als 140 Frauen und Mädchen in Deutschland Opfer einer Sexualstraftat. Sie werden Opfer, weil sie Frauen sind. 256.276 Menschen in Deutschland wurden 2023 Opfer häuslicher Gewalt, davon sind 70 Prozent weiblich. Dies ist ein Anstieg um 6,5 Prozent im Vergleich zum Jahr 2022.

In Deutschland stehen gewaltbetroffenen Frauen und ihren Kindern bundesweit rund 400 Frauenhäuser sowie über 40 Schutz- oder Zufluchtswohnungen mit mehr als 6000 Plätzen zur Verfügung, es fehlen aber rund 14.000 Plätze. Auch für Männer, die von Gewalt betroffen sind, sowie für gewaltausübende Menschen gibt es Hilfsangebote. Margret Leder möchte die Sichtbarmachung und Verbreitung der wichtigen Hilfenummern weiter vorantreiben. Die Anbringung der Telefonnummern in den städtischen Immobilien soll als Vorreiterrolle und gutes Beispiel dienen. Die städtische Gleichstellungsstelle hält laminierte Plakate und Aufkleber mit den Hilfenummern in ausreichender Zahl vor, so dass interessierte Personen aus Handel, Dienstleistung, Gewerbe und Vereinen sich gerne bei ihr melden können, um die Materialien anzufordern und aufzuhängen.

Kontakt unter E-Mail: gleichstellung@erftstadt.de

Redakteur/in:

Martina Thiele-Effertz aus Erftstadt

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