Marathon
EITORFER LÄUFER BEIM DIESJÄHRIGEN ATHEN MARATHON

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Es gibt viele Rennen, von denen man sagt, dass man als „echter“ Marathoni hier unbedingt einmal laufen muss! Für Jörg Löhr aus Eitorf war immer klar, dass er einmal die historische Strecke von Marathon nach Athen laufen muss! Hier hat der Marathonlauf seine Wurzeln! Der Legende nach ist der Laufbote Pheidippides nach dem Sieg der Athener über die Perser (490 v. Chr.) die Strecke von knapp 40 Kilometer nach Athen gelaufen und hat den Einwohnern der Stadt die freudige Botschaft νενικήκαμεν (transkribiert: nenikékamen) „Wir haben gesiegt“ überbracht. Weniger glücklich ging dieses erste Marathon-Abenteuer der Geschichte für den Läufer aus. Angeblich ist er nach dem Verkünden der Botschaft Tod zusammengebrochen. Pheidippides war der erste Marathonläufer und steht an der Spitze von Millionen engagierter SportlerInnen die ihm bis heute folgen! Vor 40 Jahren hatte man in Athen die Neuauflage der historischen Strecken beschlossen und etablierte den Athener Marathon als „The Authentic“. Das Jubiläumsrennen in diesem Jahr sollte für Löhr der richtige Anlass sein endlich über diese historische Strecke von Marathon nach Athen zu laufen!

Ein legendäres Rennen auf den Spuren von Pheidippides
Die Athener Marathon Strecke ist ein Punkt zu Punkt Kurs. Neben dem Start auf dem historischen Gelände der Schlacht bei Marathon freute er sich besonders auf die Zielankunft im hufeisenförmigen Panathinaiko-Stadion, welches mitten in der Athener Altstadt liegt. Dieser Zieleinlauf zählt zu den Highlights der Marathonwelt. Dieses Stadion war das Olympiastadion der ersten Olympischen Spiele der Neuzeit im Jahre 1896 und wurde als Rekonstruktion auf den Fundamenten des antiken Stadions gebaut! Als 2004 die Olympischen Sommerspiele wiederum in Athen abgehalten wurden, befand sich hier ebenfalls das Ziel des Marathons!

Um spätestens 6:45 Uhr in der Früh musste man im Stadtzentrum in einen der zahlreichen Busse steigen, welche die LäuferInnen nach Osten in den Ort Marathon brachten.
Von verschiedenen Plätzen in der Innenstadt starteten hunderte von Bussen, welche die 21.000 LäuferInnen zum Startbereich des Marathons transportierten. Alles lief perfekt organisiert ab. Im Startbereich konnte man sich anschließend noch etwas ausruhen, bevor um 09:00Uhr der Startschuss für die erste Welle ertönte!

Das erste Highlight der Strecke war bei Kilometer 6. erreicht. Hier wurde der Grabhügel der gefallenen griechischen Kämpfer aus dem Perser-Krieg umrundet. Hier wie an vielen weiteren Stellen wurden Olivenzweige von den ZuschauerInnen an die LäuferInnen verteilt. Eine nette Geste welche die Motivation noch einmal erhöhte! Eingeklemmt in Getränkegurte, Kappen oder Haargummis wurden die Olivenzweige voller Stolz über die Marathonstrecke getragen!

„Páme! Páme!“ und „Sirtaki-Rhythmus“
Man erreichte die Stadt Nea Makri und liefen über die treffend benannte Avenue Marathonos eine Schnellstraße, die sich durch verschiedene Orte in Richtung Athen zog. Der Sound dieses Marathons war definitiv der Sirtaki - tausendfach unterstützt durch den Ausruf „Páme“, was soviel bedeutet wie „Auf geht’s“! Nach zehn flachen Kilometern erreichten die LäuferInnen die ersten Anstiege und in Pikerni erreichte man die Halbmarathonmarke einer Strecke, die so viele Geschichten und Sportdramen geschrieben hat, dass fast jede Kilometermarkierung eine Story erzählen kann! Der erste Marathon-Olympiasieger Spyridon Louis, soll sich bei halber Strecke in Pikermi angeblich mit einem Glas Wein gestärkt haben. Löhr bediente sich lieber an einem alkoholfreien Getränk mit ausreichend Elektrolyten!

Die Griechen feuerten die LäuferInnen enthusiastisch an, klatschten und waren in guter Stimmung. Auffällig waren die vielen Kinder mit der aktuellen Marathonmedallie am Streckenrand! In jeder Ortschaft waren kurz vor dem Durchlauf des Marathonfeldes Kinderläufe veranstaltet worden. Die Kinder und deren Eltern blieben zum Anfeuern und präsentierten uns stolz die prächtige Jubiläumsmedallie!

An verschiedenen Stellen standen DJs am Straßenrand mit riesigen Boxen und sorgten für gute Stimmung. Dieses Lauf-Event entwickelte zu einem Volksfest auf 42,195km in Richtung Athener Innenstadt. Um die Mittagszeit wurde es immer wärmer und so manche Blaskapelle ruhte sich bereits im Schatten aus. Für 21.000 LäuferInnen gab es jedoch keine Zeit für Pausen. Bei km 32 erreichten die LäuferInnen Agia Paraskevi, wo mit 240 m über dem Meer der höchste Punkt der Strecke wartete. Das war auch die letzte Steigung. Von nun an führte die Strecke kontinuierlich bergab nach Athen. Dort standen die Zuschauer dichter und die Musikspots wurden lauter & häufiger. Bei km 40 erreichten man den Rizari-Park und lief kurz vorher an einer 12 Meter hohen gläsernen Statue des Bildhauers Costas Varotsos vorbei. Die Statue O Dromeas „Der Läufer“ zeigt einen Läufer in Bewegung. Genau zum richtigen Zeitpunkt schien die Sonne auf das Denkmal und reflektierte in den Glasschichten - toller Anblick. „Pame! Pame!“ Je näher man dem Marathonziel im alten Panathinaiko Stadion von Athen kam, umso häufiger hörte man diese Anfeuerung der Fans.

Partymeile im Regierungsviertel!
Auf dem letzten Kilometer liefen die LäuferInnen über die Irodou tou Attikou durchs Regierungsviertel! Vorbei am National Garden, dem Sitz des Ministerpräsidenten und dem Amtssitz der Staatspräsidentin! In dieser Straße stand das Publikum in mehreren Reihen und sorgte noch einmal für mega Stimmung. Es ging leicht bergab und am Ende der Straße kamen die Fahnen des Panathinaiko Stadion in Sicht. Das war ein echter Gänsehautmoment. Über eine S-Kurve ging es schließlich in das hufeisenförmige Stadion. Rechts und links die Ränge voller Zuschauer, dazu Musik und lauter Jubel! Dieser Lauf war eine Reise durch die Historie des Marathonlaufes. Vom Start in der Ortschaft Marathon bis zum Ziel im altehrwürdigen Panathinaiko Stadion erlebte man auf jedem Kilometer den besonderen Spirit dieses Marathonlaufs - „The Autentic“

LeserReporter/in:

Jörg Löhr aus Eitorf

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