"Dafür braucht man ja gar keinen Bauch!"
Frauenwoche zu Gast im Tanzsportzentrum

Auf der Suche nach der Körpermitte: Die Frauen beim orientalischen Tanz im Rahmen der Brühler Frauenwoche. | Foto: Andrea Witton
  • Auf der Suche nach der Körpermitte: Die Frauen beim orientalischen Tanz im Rahmen der Brühler Frauenwoche.
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Brühl - Der Tanzsportclub (TSC) Brühl im BTV beteiligte sich dieses Jahr zum
ersten Mal an der Brühler Frauenwoche mit gleich vier sehr
unterschiedlichen Stilrichtungen: Orientalischer Tanz, Ballett,
Flamenco sowie Line- und Squaredance lockten über 70 Frauen ins
Tanzsportzentrum in der Bonnstraße. „Ach guck mal, man braucht ja
gar keinen Bauch“, wurde schon am Eingang gewitzelt, als die erste
Kursleiterin Isabell Lange, den gutgelaunten Damen die Tür öffnete.
Den Auftakt machte eine Stunde orientalischer Tanz, landläufig
Bauchtanz genannt. Der Hauch des Exotischen, Weiblichen,
Geheimnisvollen, aber auch einiger Vorurteile und Stereotypen umwebt
diesen Tanz seit jeher. Er blickt auf eine lange Tradition zurück,
die von Müttern an Töchter weitergegeben wurde und ihren Ursprung
unter anderem in der Geburtsvorbereitung gehabt haben soll. Als
„Wohlfühltanz“ erleben ihn viele Frauen, die dem „Alles muss
schneller, höher, besser“-Prinzip nichts abgewinnen können und
stattdessen auf der Suche nach ihrer Körpermitte sind. Trainerin
Lange ist sich sicher: „Dieser Tanz tut nicht nur der Wirbelsäule,
sondern auch der Seele gut.“ In der zweiten Stunde wagten sich
Frauen teilweise zum ersten Mal und zur Erfüllung eines
Kindheitstraums und sogar teils trotz „zweier künstlicher
Hüften“ unter der professionellen Anleitung von Trainerin Ruth
Blettenberg an die Ballettstange. Schon bald waren erste Bedenken der
Debütantinnen wie weggeblasen: Mit höchster Konzentration wurden die
klassischen Übungen an der Stange gemeistert und fließende
Bewegungen im freien Raum erprobt. Am Ende des Kurses freute sich die
Trainerin: „Alle haben die aufrechte Haltung tatsächlich schon nach
einer Trainingseinheit verinnerlicht“. Und im wahren Wortsinne
„erhobenen Hauptes“ verließen die neuen Tänzerinnen den Saal
oder starteten mit gestärktem Selbstbewusstsein direkt in den
folgenden Flamenco-Workshop. In Wirklichkeit hatte keine der
teilnehmenden Damen zuvor schon einmal selbst Flamenco getanzt,
allenfalls im Spanien-Urlaub diesen ausdrucksstarken Tanz bewundert.
Im Fokus der Schnupperstunde standen sowohl die typischen Arm- und
Handbewegungen als auch die rhythmisch stampfende Bein- und
Fußarbeit. Schon bald füllte sich unter der Begeisterung der
Teilnehmerinnen der große Raum mit dem Stakkato der auf das Parkett
hämmernden Absätze und den im Rhythmus schwingenden Röcken. Mit
einem sehr gut besuchten zweistündigen Angebot von Line Dance,
Squaredance, Kreis- und sonstigen Tänzen für 40- bis 80-jährige
Frauen rundete Uschi Gillmeister, als externe Trainerin in den Räumen
des Tanzsportclubs, schließlich den Frauenaktionstag ab. Aufgrund der
vielen positiven Rückmeldungen waren sich die drei Trainerinnen am
Ende einig, dass sie auch nächstes Jahr die Brühler Frauenwelt
wieder in „Bewegung setzen“ wollen. Alle, die das Angebot der 5.
Brühler Frauenwoche verpasst haben und nicht auf das nächste Jahr
warten wollen, um sich tänzerisch auch ohne Partner aktiv und
emotional zu bewegen, haben jederzeit die Möglichkeit, in die
laufenden Angebote des TSC Brühl hinein zu schnuppern. Kurszeiten und
Kontakte finden sich auf www.tscbruehl.de.

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RAG - Redaktion

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