20 Jahre Verein Mädchenhaus

Zufluchtsort für Mädchen und mehr

Bonn/Rhein-Sieg-Kreis (as). Es gibt in der inzwischen mehr als zwei Jahrzehnte langen Geschichte des Vereins Mädchenhaus Bonn bislang nur drei Vorsitzende, die als große Konstante die überparteilichen und überkonfessionellen Ziele engagiert vertreten haben.

Nach Gisela Miro führte 13 Jahre lang Bitten Stuhlmann-Laeisz den Verein an, ehe sie im vergangenen Jahr ihr Amt an Renate Hendricks übergab und seit dieser Zeit als 2. Vorsitzende weiter dem Vorstand angehört. In diesem Gremium sind zudem Kassiererin Karola Sarrazin, Schriftführerin Kornelia Ebert sowie die Beisitzerinnen Gisela Deetjen, Dr. Jutta Gröschl, Carmen Illerhausen und Monika Niederhauser vertreten. Sie alle haben immer das Ziel vor Augen, das Mädchenhaus-Projekt voranzutreiben.

Das Haus gegen Gewalt gewährt unter anderem die Aufnahme rund um die Uhr, die Anonymität der Einrichtung, den Schutz vor weiteren Übergriffen, die Unterstützung in der Krisensituation sowie Orientierungshilfen für die Zukunft.

Die erste Zufluchtsstätte für Mädchen wurde 1997 als Kooperation des Vereins mit der Evangelischen Jugendhilfe Godesheim eröffnet. Vor 11 Jahren wurde das Angebot an Zufluchtsmöglichkeiten um eine Perspektivgruppe in Wachtberg erweitert. Die Mädchen aus dieser Gruppe besuchen ganz normal Schulen. In einem Straßenkinder-Projekt, in welchem rund zwanzig Mädchen betreut werden, ist sogar eine Lehrerin tätig, die ehemals selbst als Kind im Mädchenhaus aufgenommen wurde. Und in diesem Projekt sind nicht nur Pädagogen als Betreuer tätig, sondern auch Tiere, wie die Labrador-Hunde Mary-Lou und Meggie, Straßenhund Runa sowie ein Pferd.

Mutter-Kind-Gruppen in Bonn-Beuel gehören ebenfalls zu den Projekten des Vereins. Im Mädchen-Treff Asade in der Bonner Altstadt bietet der Verein Mädchen mit Migrationshintergrund neue Perspektiven. Vielfältig ist die finanzielle Unterstützung mit Spenden oder auch Sachspenden. Die Bad Godesbergerin Lilly Flohe organisierte mehr als ein Jahrzehnt jeweils vor Weihnachten Sachspenden-Sammlungen. Nach ihrem zu frühen Tod übernahmen Manfred Kohllöffel und Ralf Liczner das Sammeln der Spenden, unter anderem mit Unterstützung von Geschäftsleuten und Bad Godesberg Stadtmarketing.
Die Finanzierung von Pädagogen kann sich der Mädchenhaus-Verein nur durch großherzige Geldspenden erlauben. Der Zonta-Club überreichte im Jahr 2022 mehr als 10.000 Euro und will auch in diesem Jahr durch den Verkauf eines Beethoventalers einen wieder gleich hohen Betrag an den Mädchenhaus-Verein überreichen, erzählte beim Jubiläumsfest Zonta-Präsidentin Dr. Monika Wegmann-Jung. Eine Gruppe Ehrenamtlerinnen überreichte dem Mädchen-Haus-Verein den Verkaufserlös von Rosen, die beim Rheinbacher Feierabendmarkt angeboten wurden.
Der Lions-Club Bonn-Godesberg, vertreten durch seinen Sekretär Robert Wiedemann, unterstützt ebenfalls mit hohen Spenden die Projekte. Ein Kuratorium regelt die Arbeit der Kooperation mit dem Godesheim. Die Zufluchtsstätte ist ein Regelangebot der Inobhutnahme der Bundesstadt Bonn.
Klaus Graf, Leiter der Evangelischen Jugendhilfe Godesheim, bezeichnete das Mädchenhaus als wunderbare Erfolgsgeschichte – ohne das Mädchenhaus hätte es nie eine Zufluchtsstätte für Mädchen gegeben. Und Renate Hendricks dankte Eva Henneken mit deren Band Cayu für die musikalische Gestaltung der Feier sowie die Zusage, den Erlös aus dem Verkauf des ersten Albums der Band auch dem haus-Verein zu spenden.

Du bist nicht allein mit deinen Problemen!
Im Mädchenhaus findest du konkrete Hilfe und Schutz!
Notrufnummer: 0228-914 0000
www.maedchenhaus-bonn.de