Riesen-Bärenklau
Ein Problem, das bald über den Kopf wächst

- Ist sowohl buchstäblich als auch im übertragenen Sinne ein großes Problem: Die Herkulesstaude bzw. Riesen-Bärenklau ist für Menschen gefährlich und kann bis zu drei Meter groß werden. Im Rhein-Sieg-Kreis breitet sie sich derzeit stark aus.
- Foto: Rhein-Sieg-Kreis
Region (red). Er sieht eindrucksvoll aus, ist aber hochgefährlich: Der Riesen-Bärenklau, auch bekannt als Herkulesstaude, erreicht im Juni und Juli seine Hauptblütezeit. Die aus dem Kaukasus stammende Pflanze hat sich in den vergangenen Jahren stark im Rhein-Sieg-Kreis verbreitet – mit besorgniserregenden Folgen für Natur und Mensch.
Besonders tückisch ist der Pflanzensaft: Bei Hautkontakt in Kombination mit Sonnenlicht kann er zu schweren Verbrennungen führen, teilweise mit wochenlangen Heilungsverläufen. „Gerade für Kinder stellt der Riesen-Bärenklau eine große Gefahr dar“, warnt Jörg Bambeck, Leiter des Amtes für Umwelt- und Naturschutz des Rhein-Sieg-Kreises.
Um der Ausbreitung der invasiven Art entgegenzuwirken, setzt der Kreis auf eine Kombination aus professioneller Bekämpfung und ehrenamtlichem Engagement. Während spezialisierte Firmen auf ökologisch sensiblen Flächen entlang der Sieg tätig sind, leisten vielerorts Bürgerinnen und Bürger wertvolle Arbeit – weitgehend selbst organisiert und mit großer Ausdauer. „Ohne das Engagement der vielen Freiwilligen wäre diese Herausforderung kaum zu bewältigen“, betont Bambeck.
Auch an stark frequentierten Erholungsgebieten kümmern sich Kommunen und Bezirksregierung um die Eindämmung des Riesen-Bärenklaus, um Spaziergängerinnen und Spaziergänger vor Verletzungen zu schützen.
Der Rhein-Sieg-Kreis unterstützt das Ehrenamt aktiv: In Schulungen und unter fachkundiger Anleitung lernen Freiwillige den richtigen Umgang mit der Pflanze. Dabei ist Schutz das oberste Gebot: Wer sich an der Bekämpfung beteiligt, sollte stets lange Kleidung, Handschuhe und Schutzbrille tragen – selbst bei bedecktem Himmel. Nur so lassen sich Hautreaktionen durch den lichtsensibilisierenden Pflanzensaft vermeiden.
Die Pflanze wächst bei warmem Wetter rasch und erreicht Höhen von bis zu drei Metern. Ihre großen Blätter und auffälligen Blütendolden täuschen über ihre Gefährlichkeit hinweg. Besonders in der frühen Wachstumsphase lässt sich der Riesen-Bärenklau noch gut entfernen – deshalb sind viele Gruppen in den vergangenen Wochen bereits aktiv geworden, vor allem entlang von Sieg und Agger.
Wer sich für die ehrenamtliche Mithilfe interessiert oder wissen möchte, wo sich lokale Gruppen treffen, kann sich an den Rhein-Sieg-Kreis wenden. Ansprechpartner ist Fabian Droppelmann, erreichbar unter Tel. 02241-133014 oder per E-Mail an fabian.droppelmann@rhein-sieg-kreis.de.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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