Trauernde Kinder stiften ihre Graffitis
Kunstwerke für das Hospiz am Quirlsberg

Die Kinder der Kindertrauergruppe gemeinsam mit Pflegedienstleistung Monika Meihack sowie DRK-Projektleiterin Stephanie Witt-Loers. Foto: Institut Dellanima
  • Die Kinder der Kindertrauergruppe gemeinsam mit Pflegedienstleistung Monika Meihack sowie DRK-Projektleiterin Stephanie Witt-Loers. Foto: Institut Dellanima
  • hochgeladen von Angelika Koenig

Bergisch Gladbach. Seit sieben Jahren haben Kinder und Jugendliche, die im Projekt „Leben mit dem Tod – Trauernde Familien begleiten“ unterstützt werden, die Möglichkeit, unter professioneller Anleitung an einem Graffiti-Projekt teilzunehmen. Hierbei entstehen jedes Jahr wahre Kunstwerke, in denen die Kinder und Jugendlichen ihre Gefühle und Gedanken an den Verstorbenen auf Leinwand bringen.
Im diesjährigen Graffiti-Workshop entstanden drei Kunstwerke, die für das Hospiz am Quirlsberg bestimmt sein sollten. Zur Übergabe der Kunstwerke besuchte nun Pflegedienstleitung Monika Meihack die Kindertrauergruppe.
Zwei der Graffitis waren eine Gemeinschaftsarbeit der 37 Teilnehmer*innen; das dritte Werk hatte eine ganz besondere Bedeutung: Die Mutter der heute 11-jährigen Martha ist vor zwei Jahren im Hospiz am EVK an ihrer Erkrankung gestorben. Schon vor dem Tod und beim Abschied im Hospiz wurde die Familie durch das Projekt „Leben mit dem Tod - Trauernde Familien begleiten“ unterstützt. Im Hospiz konnten sich Martha und ihre Schwester mit Trauerbegleiterin Stephanie Witt-Loers von der verstorbenen Mutter verabschieden. Die Kinder haben noch etwas gebastelt und der Mama mit auf den letzten Weg gegeben. „Das war schwer. Ich weine auch jetzt noch oft und bin traurig, auch wenn sich die Trauer heute anders anfühlt als damals und ich auch wieder lachen kann“, sagt Martha. „Meine Mama fehlt mir aber eben in jeder Lebenszeit und in meinem Erwachsenwerden immer neu.“
Weil das Hospiz und Therapiehund Sam die Familie und die Mutter so gut begleitet haben, wollte Martha etwas zurückgeben und stiftete deshalb ihr eigenes Bild, welches auf dem Workshop entstanden ist. Dabei sei ihr wichtig, dass da, wo ihre Mutter gestorben ist, auch etwas Hoffnungsvolles und zugleich nicht Beschönigendes als Erinnerung an die Mutter seinen Platz findet.
Neben der Übergabe der Graffitis erhielten auch die Kinder, deren Elternteile oder Geschwister plötzlich durch Unfälle gestorben sind, Informationen zum Hospiz. „Es war für alle Anwesenden ein sehr emotionaler Nachmittag, bei dem während des Austauschs auch viele Tränen geflossen sind“, so Trauerbegleiterin Stephanie Witt-Loers. „Umso besser ist es, dass die Zusammenarbeit zwischen dem Hospiz am EVK und unserem Projekt so komplikationslos und Hand in Hand funktioniert.“

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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