Straßenwidmung
„Hier ist er jeden Abend spazieren gegangen“

Bürgermeister Ulf Hürtgen und Juliane Vetter, die Witwe von Manfred Vetter, enthüllten das Schild, das die südwestlich von Burg Langendorf gelegene Straße nun als „Manfred-Vetter-Straße“ ausweist. | Foto: Stadt Zülpich / Torsten Beulen
  • Bürgermeister Ulf Hürtgen und Juliane Vetter, die Witwe von Manfred Vetter, enthüllten das Schild, das die südwestlich von Burg Langendorf gelegene Straße nun als „Manfred-Vetter-Straße“ ausweist.
  • Foto: Stadt Zülpich / Torsten Beulen

Die südwestlich an die Burg Langendorf angrenzende Straße heißt nun „Manfred-Vetter-Straße“. Sie erinnert an den 2014 verstorbenen Zülpicher Unternehmer und Förderer von Kunst, Kultur, Denkmalschutz und Feuerwehr.

Zülpich (lk). „Mit der Widmung dieser Straße ehren wir einen bedeutenden Unternehmer und Erfinder, der sich auch als tatkräftiger Förderer von Kunst, Kultur und Feuerwehr in der Stadt Zülpich verdient gemacht hat“, sagte Bürgermeister Ulf Hürtgen bei der Einweihungsfeier.

Manfred Vetter wurde 1936 in Neustadt an der Weinstraße geboren. Im Alter von 20 Jahren zog er in die Burg Langendorf, die er von einem Onkel geerbt hatte. 1964 gründete er ein Unternehmen, das bis heute - zunächst in Köln, später in Zülpich - Produkte für den Feuer-, Katastrophen- und Umweltschutz entwickelt, herstellt und vermarktet. Insbesondere Vetters eigene Erfindung, das 1971 patentierte Hebekissen, findet bis heute weltweiten Absatz.

Eines von Manfred Vetters Steckenpferden war die Feuerwehr. In Zülpich initiierte und unterstützte er 1999 die Gründung der Jugendfeuerwehr und finanzierte deren Erstausstattung. Für die örtlichen Feuerwehren war er wiederholt als großzügiger Sponsor aktiv. Die Verbundenheit zur Feuerwehr spiegelt sich nicht zuletzt auch an der großen Helmsammlung wider, die Manfred Vetter im Laufe der Jahrzehnte aus aller Welt zusammengetragen hatte. „Diese Sammlung ist sicherlich einmalig in Deutschland, wenn nicht

sogar in aller Welt“, so der Bürgermeister. Ebenso war Manfred Vetter aber auch der Musik und der bildenden Kunst verbunden. Die Einrichtung eines Konzertsaals in der großen Remise von Burg Langendorf ermöglichte seit 1994 die Etablierung der Reihe „Konzerte in der Remise“ zur Förderung junger, hochtalentierter Musiker. Die im Jahr 2010

gegründete gemeinnützige „Manfred Vetter-Stiftung für Kunst und Kultur“ unterstützt unter anderem das „Otto-Dill-Museum“ in Neustadt an der Weinstraße. Darüber hinaus hat Vetter auch großformatige Steinstelen des bedeutenden zeitgenössischen Bildhauers Ulrich Rückriem, als „Skulpturen im Feld“ rund um Burg Langendorf platziert, in die Stiftung eingebracht.

In Zülpich widmet sich die Stiftung außerdem der Würdigung des Genremalers Hubert Salentin. Manfred Vetter initiierte und finanzierte über den Erwerb des Geburtshauses von Hubert Salentin hinaus 2008 eine große Publikation zu dessen Leben und Werk. Gegenüber vom Geburtshaus, das Manfred Vetter denkmalgerecht kernsanieren ließ,

entsteht gegenwärtig das von seiner Stiftung getragene Hubert-Salentin-Museum.

Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 2014 übernahm Juliane Vetter die Führung der Stiftung und setzt die Projekte im Sinne von Manfred Vetter fort, beispielsweise mit dem Fortbestand der Konzertreihe sowie der Idee und der großzügigen Unterstützung zur Gründung der Zülpicher Kinderfeuerwehr im Jahr 2017.

Die Witwe bedankte sich bei Bürgermeister Ulf Hürtgen für die Wertschätzung, die ihrem verstorbenen Ehemann mit der Widmung der Straße zuteilwird: „Der Ort, gerade diese Straße entlang seiner geliebten Burg und dem Rückriem-Skulpturenpark, ist absolut perfekt. Hier ist mein Mann jeden Abend mit den Hunden spazieren gegangen“, sagte sie. Just an dem Tag, an dem ihr Gatte 86 Jahre alt geworden wäre, konnte sie nun zusammen mit Bürgermeister Hürtgen das Straßen-

schild enthüllen. Dazu konnte Juliane Vetter zahlreiche Gäste aus Familie und Freundeskreis sowie aus Politik, Verwaltung und Feuerwehr begrüßen.

Redakteur/in:

Lars Kindermann aus Rhein-Erft

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