Das erste Jazz-Konzert in Mines Spatzentreff
Roomful of Jazz begeisterten

In Action: Dorothea Tausch, Gesang, und Lars Hartke, Saxophon beim 35. RheinKlang 669 Wohnzimmerkonzert. | Foto: Anita Brandtstäter
  • In Action: Dorothea Tausch, Gesang, und Lars Hartke, Saxophon beim 35. RheinKlang 669 Wohnzimmerkonzert.
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Wesseling. Das 35. Wohnzimmerkonzert in Mines Spatzentreff, organisiert von RheinKlang 669, war gleichzeitig das erste Jazz-Konzert. Roomful of Jazz spielte in großer Besetzung Gesang, Saxophon, Piano und Bass und erfüllte das voll besetzte Café am Rhein mit ihrer gut hörbaren Musik.

Neben dem Wesselinger Musikfestival im Mai und den Wesselinger Lichtern im September hat der Verein RheinKlang 669, dessen Mitglieder diese kulturellen Aktivitäten für Wesseling alle ehrenamtlich machen, im November 2018 mit den Wohnzimmerkonzerten ein drittes Standbein etabliert - sogar in Pandemiezeiten nach März 2020 konnten etliche Konzerte in diesem überschaubaren Rahmen gegeben werden:  2020 sechs Konzerte mit CAYU - World Music Bonn - Ensemble, Stunde Zehn - Duo, Junodori - Ensemble, Ivi Rochel - Singer-Songwriter, Herr Witte - Duo, Nice'n Breezy - Duo; 2021 ebenfalls sechs Konzerte mit NoireRouge - Trio, Schank - kölsche Musik, Joe Bennick - Singer-Songwriter,Ismael de Barcelona - Flamenco, Makehja Blues Band und Junodori - Duo, sowie im Januar 2022 mit Daniel Bongart - Singer-Songwriter.

Dorothea Tausch, Gesang, und Lars Hartke, Saxophon, haben sich ganz dem Jazz verschrieben - und das spürte man bei jedem Ton! Obwohl sie mit eher ruhigen und bluesigen Standards starteten. Es ist Leidenschaft pur, man konnte es hören und sehen. Sie spielten sich die Bälle zu - man merkt, dass sie schon lange gemeinsam Musik machen und dass sie ganz einfach Freude daran haben - dadurch springt der Funke auch auf das Publikum über. Das Publikum dankte es ihnen mit aufmerksamem Zuhören, Honorierung von Improvisations-Parts und viel Applaus - insgesamt eine sehr inspirierende Atmosphäre für die Musiker. Lars Hartke meinte bei seiner Begrüßung, das Café sei der optimale Raum, um ihrem Namen gerecht zu werden - und es stimmt: jede Ecke wurde mit Jazzmusik gefüllt!

Dorothea Tausch zeichnet sich durch eine großartige Bühnenpräsenz aus - sie wechselt souverän zwischen den Sprachen Portugiesisch, Englisch und Deutsch. Sie verzaubert mit ihrer souligen Stimme, Lars Hartke mit seinem warmen Saxophon-Sound - ob auf dem Tenor-Saxophon oder auch auf dem Sopran-Saxophon. Er glänzt mit großartigen Improvisationen und virtuosem Spiel. DIe beiden bilden die Kernbesetzung des Ensembles. In Mines Spatzentreff spielten sie mit zwei weiteren Musikern zusammen, die in verschiedenen Stilrichtungen zu Hause sind. Als Pianist war Viktor Ruppel dabei, als Bassistin Ursula Wienken. Mit dieser Combo schafften die Musiker es, Jazzfreunde zu begeistern und auch bei Nicht-Jazz-Liebhabern neue Freunde dafür zu gewinnen.

Das Ensemble präsentierte zwei Sets mit bekannten und weniger bekannten Titeln, alles war aber eher Easy Listening. Nach "I'll Be Seeing You", einem populären Song von Sammy Fain aus dem Jahre 1938 erklang "Chega de Saudage", auch bekannt als "No More Blues", der Bossa-Nova-Jazz-Standard schlechtin des berühmten Brasilianers Antônio Carlos Jobim. "Angel Eyes" ist ein populäres Lied von Matt Dennis aus dem Jahre 1946 und auch Musik zum Film "Jennifer" von 1954 mit dem Komponisten als Sänger und Pianisten.  "Black Coffee" mag Dorothea Tausch nicht nur gerne, sie singt auch gerne das Lied von Sonny Burke von 1948, das zuerst Sarah Vaughan in den Charts gebracht hat. Bei "Dat Dere" von Bobby Timmons, der 1960 von ihm und fast zeitgleich von Art Blakey and the Jazz Messengers  aufgenommen wurde, zeigte sich die Sängerin begeistert über die Assoziationsfähigkeit von Kindern - Erwachsene sollten auch einmal etwas mit Kinderaugen sehen. Mit dem Klassiker "Sophisticated Lady" vom großen Duke Ellington aus dem Jahre 1932 kam die Pause schon früher als erwartet - und der Hut ging für die tolle Live-Musik 'rum.

Im zweiten Set gab es viele bekannte Nummern: "Bye Bye Blackbird" von Ray Henderson, der erst 1962 - 36 Jahre nach Komposition - durch eine „eine brillante, nahezu freie Improvisation“ von John Coltrane zum Jazz-Standard wurde; "Georgia on My Mind", 1930 von Hoagy Carmichael geschrieben und oft gecovert, "Darn That Dream" von Jimmy Van Heusen aus dem Jahr 1939, die Ballade wurde für das Broadway-Musical "Swingin’ the Dream" nach Shakespeares "Sommernachttraum" geschrieben  - mit Louis Armstrong und dem Benny Goodman Orchestra; es erklang außerdem das berühmte Liebeslied "Bésame mucho" der mexikanischen Komponistin Consuelo Velázquez von1941 und "(Get Your Kicks On) Route 66" , der bekannte Blues-Song, den 1946 Nat King Cole berühmt gemacht hat. Zum krönenden Abschluss "This Masquerade", ein jüngeres Lied von Leon Russell, das für George Benson zu seinem ersten großen Hit wurde. 

Hoppel Grassmeier und Daniela Spatz vom RheinKlang 669 Team begrüßten und verabschiedeten die zahlreich erschienen Gäste nach einem tollen Konzertabend - selbstverständlich nicht, ohne über die Vereinsarbeit zu informieren und die weiteren Wohnzimmerkonzert-Termine anzukündigen:

LeserReporter/in:

Anita Brandtstäter aus Köln

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