Prinz Sascha proklamiert
Nach 666 Tagen im Amt

Das ist er der Moment, als Prinz Sascha I. die Pritsche von FWK-Präsident Lars Westfeld bekommt. | Foto: Montserrat Manke
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Wesseling. Nein, aufgeregt war er nicht. Nun gut, er hatte auch 666 Tage Zeit, um sich vorzubereiten. Länger, als jeder Prinz vor ihm! Und so stand er ziemlich gelassen am rechten Eingang zur Kronenbuschhalle, verfolgte das Treiben im Saal von unauffälliger Stelle aus und wusste: Jetzt dauert es nicht mehr lange.

Gerade war das Tanzcorps der prinzenstellenden Gesellschaft auf der Bühne und die jungen Radschläger gaben alles am Kronenbusch.

Ihre Arbeit fiel auf fruchtbaren Boden - zu lange schon hatten die Jecken im Rheinland auf den Fastelovend verzichtet, zu lange gab es kein „knatschverdötsch und raderdoll“, die Redaktion ist versucht zu sagen, es reicht das Aufhängen einer Luftschlange, die Ansicht einer Pappnase, um uns hier in jecke Stimmung zu versetzen. Und das spürte man bei der Proklamation von Prinz Sascha I., Sascha Potreck.

Schon kurz nach Sitzungsauftakt hielt es die meisten nicht mehr auf den Stühlen im gut gefüllten „Gürzenich von Wesseling“.

Dazu überall ein fröhliches Hallo, gepaart mit der neuen Art, wie man sich jetzt im Fasteleer begrüßt: Nicht mehr Küsschen, Küsschen, sondern eine Umarmung mit gegenseitigem „Kinn auf die Schulter des anderen“ - irgendwie so.

Aber zurück zu Sascha, oder besser gesagt, erst mal zu jetzt Ex-Prinz Tommy, Thomas Krusius. Der dürfte die sicher längste Amtsperiode in der Geschichte des Wesselinger Karnevals haben - zwei Jahre und zehn Monate war Tommi pandemiebedingt Prinz Karneval, und im Kurzinterview mit der Redaktion zeigte sich Krusius froh, dass es nun vorbei ist.

Auf der Bühne machte Tommy noch mal den Hausmeister Krause, gab die Pritsche ab und verabschiedete sich kurz und bündig mit „Tommi sagt good bye“ - natürlich nicht ohne seine Pritsche an den Präsidenten des Festkomitee Wesselinger Karnevals, Lars Westfeld, zurückzugeben.

Dann endlich war es soweit, und die Ehre, dem neuen Prinzen die Kette umzuhängen, hatte Vize-Bürgermeisterin Monika Engels-Welter, denn einen neuen Bürgermeister haben wir aktuell noch nicht. Nett am Rand: Engels-Welter kam zuvor als Putzfrau auf die Bühne, wollte abstauben, so, wie sie das aktuell auch im Wesselinger Rathaus, in der sechsten Etage, machen würde.

Danach gab es die Pritsche vom Festkomitee und mit „Fastelovend zesamme, Wesseling“ begrüßte Prinz Sascha den Saal und der gab es ihm dankend zurück.

„Lange haben wir auf diesen Moment gewartet, auf diese Emotion, dieses Gefühl, endlich wieder in der Kronenbuschhalle stehen zu dürfen und unseren Karneval zu leben. Und wenn ich sage, wir haben lange gewartet, dann rede ich von 666 Tagen! Eine absolute Teufelszahl. 666 Tage zwischen Donald Trump, Pandemie und Maskenpflicht, sozialen Spannungen in unserer Gesellschaft“, sagte die neue Hoheit.

Doch nun beginne mit der Proklamation eine neue Phase und der Karneval könne zeigen, was er kann. Es ginge darum, die rheinische Kultur hochzuhalten, die Gesellschaft zu verbinden, politische und pandemische Differenzen zu überbrücken und das Leben zu genießen.

Man solle zeigen, worauf wir hier stolz seien - die Tanzmariechen, die kölsche Art, die kölschen Lieder. Der Saal dankte dem Prinzen seine Rede mit viel Applaus.

Sascha kommt nicht alleine in die neue Session, er bringt drei Adjutanten mit: Manfred Düsterhöft ist für die persönlichen Belange seiner Hoheit zuständig, Sven Helbach fungiert als „Spritadjutant“, sprich, er fährt den prinzlichen Wagen und für die Finanzen ist Kalle Meschede zuständig.

Redakteur/in:

Montserrat Manke

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