WKT-Kammerorchester
WKT-Kammerorchester brillierte

Das WKT-Kammerorchester präsentierte ein beeindruckendes Konzert.                        | Foto: Walter Köster
  • Das WKT-Kammerorchester präsentierte ein beeindruckendes Konzert.
  • Foto: Walter Köster

Waldbröl. Zum Auftakt der diesjährigen Konzertreihe gastierte das Kammerorchester des Waldbröler Kulturtreffs in St. Michael.

Zu Beginn spielte das Orchester, das seit mehreren Jahren konzeptionell nur noch aus Strei-chern besteht, die St. Pauls Suite von Gustav Holst, dem englischen Komponisten mit deutsch-baltischen Wurzeln. Diese Suite, nicht so bekannt wie sein berühmtestes Werk ‚The Planets‘, besteht aus vier im musikalischen Ausdruck unterschiedlichen Sätzen mit kraftvollen Rhythmen, wechselnden Tempi und Lautstärken, Zitaten britischer Folklore bis hin zu Elementen orientalischer Musik, die im Violine-Solo, gespielt von Antje Bischof, im dritten Satz, dem Intermezzo, zum Ausdruck kamen. Über einer vom Orchester behutsamen Grundierung spielte Antje Bischof eine orientalisch anmutende Melodie mit wunderschöner Tongebung auch in den höchsten Lagen des Instruments.

Mit einem bewegten als Kanon konzipierten bekannten englischen Tanz ‚The Dargason‘ aus dem 17. Jahrhundert und dem auch in Deutschland oft gesungenen Liebeslied ‚Greensleeves‘, endete die Suite. Holst komponierte das Stück im Jahre 1912. Eine stilistische Zuordnung ist nicht ganz einfach. Das Gesamtwerk von Holst enthält durchaus zeitgenössische expressionistische Elemente, wenngleich diese Suite eher einer spätromantischen Stilistik zuzuordnen ist.

Den romantischen Teil des Konzertes übernahm Antje Bischof mit drei Liedbeiträgen tschechi-scher Komponisten. Wer Antje Bischof singen hört, wundert sich nicht, dass sie auch ihrem Violinspiel gesanglichen Ausdruck verleiht. Zunächst trug sie zwei Lieder von Antonin Dvořák (1841-1904) vor, gefolgt von einer lyrischen Kavatine von Joseph Rösler (1773-1812). Erneut, wie so oft perfekt an der Orgel begleitet von ihrem Mann Michael, bezauberte sie das Publikum.

Das einstündige Konzert endete mit einer Orchestersuite von Johann Bernhard Bach (1676-1749), einem nahen Verwandten von Johann Sebastian, die sich nicht nur familiär, sondern auch musikalisch nahestanden. Die Suite, ein barockes Genre, mit mehreren Sätzen wurde mit einer Ouvertüre eingeleitet. Sie entspricht dem Concerto Grosso-Typus mit mehreren tempover-schiedenen Sätzen, fugierten (kanonartigen) Abschnitten und dem konzertierenden Dialog zwischen den Solisten und dem Ripieno, dem ganzen Orchester oder dem Tutti.

Allein so vermittelte das Werk eine musikalische Ausdrucksvielfalt, die ihren besonderen Charme und virtuosen Charakter durch das perfekte Violinspiel der beiden Solistinnen Antje Bischof und Sophia Block erhielten.

Das Kammerorchester des WKT fiel durch besondere Spielfreude auf, angeleitet durch seinen Dirigenten Martin Christgen, der durch sein raumgreifendes profilierendes Dirigat das Orchester durch ein anspruchsvolles Programm führte. Interessenten, die ein Streichinstrument spielen, Violine, Bratsche, Violoncello und Kontrabass, sind zum Mitmachen eingeladen und jederzeit willkommen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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