50. Jubiläum des Schüleraustauschs
Baum als Grundstein der Freundschaft

Anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Schüleraustauschs pflanzte man im Schulgarten des Gymnasiums einen Mirabellenbaum, als symbolischen Akt.  | Foto: Woiciech
  • Anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Schüleraustauschs pflanzte man im Schulgarten des Gymnasiums einen Mirabellenbaum, als symbolischen Akt.
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Troisdorf. „Viele denken immer, ein Schüleraustausch ist einfach eine zusätzliche Klassenfahrt, aber es ist weit mehr. Die reale Begegnung ist durch nichts zu ersetzen“, erzählt Reinhard Schulte, Schulleiter des Gymnasiums Zum Altenforst, im Schulgarten. Anlässlich des 50-jährigen Schüleraustauschs mit dem Collège et Lycée Privés Notre-Dame de Sion in Évry, nahe Paris, pflanze man einen Mirabellenbaum als symbolisches Zeichen. „Lasst uns den Grundstein der Freundschaft mit diesem Baum besiegeln.“

Neben Bürgermeister Alexander Biber, und Schüler des Gymnasiums, nahmen außerdem 20 Gäste aus der Partnerstadt teil. „Ihr müsst das pflegen, das ist extrem wichtig“, äußerte Maria Gilles-Gatzweiler. Die pensionierte Lehrerin engagiert sich als Mit-Organisatorin seit 1977 hier besonders stark.

Ins Leben gerufen wurde der Austausch 1973 von Norbert Kautenburger, der auch den Vorsitz des Deutsch-Französischen Arbeiterkreises innehatte. Zu Beginn machten sich 43 Schüler auf den Weg in die Partnerstadt. Damals fuhren noch alle Troisdorfer Schulen gemeinsam nach Frankreich. „Wir waren 1977 mit drei Bussen unterwegs. Da wanderten dann locker 80 Jugendliche umher, wo man nicht wusste, ob die von der eigenen Schule sind“, erinnerte sich Maria Gilles-Gatzweiler. 1980 führte man gezielte Schulpartnerschaften ein, und die Troisdorfer trafen stets auf Schüler des traditionsreichen Collège et Lycée Privés Notre-Dame de Sion, das mit einer 175-jährigen Geschichte aufwartet.

„Die Institution hat drei Kriege überstanden“, fügte Norbert Thiele hinzu, der bis zu seiner Pensionierung ebenfalls gerne nach Évry reiste. „Es ist schön, dass der Austausch aktuell immer noch stattfindet“, freut sich Maria Gilles-Gatzweiler über diesen langlebigen Erfolg. „Das geht nur über Freundschaften und die lassen sich nicht erzwingen.“ Für diese starke Verbundenheit gibt es genügend Beispiele, denn augenblicklich kommen französische Schüler bei deutschen Gastfamilien unter, deren Eltern selbst in ihrer Jugend mitgefahren sind. „Wir haben momentan einen Vater, der beim ersten Mal dabei war. Die Vertrautheit unter den Familien hält oft sogar bis heute.“

Eine witzige Anekdote fiel der Lehrerin auch noch ein. „Vor vielen Jahren sagte eine französische Schülerin ihrer deutschen Gastmutter: Tu es un cordon bleu. Die war sehr erstaunt darüber, dass sie so bezeichnet wurde. Aber in Frankreich ist das ein übliches Kompliment, wenn jemand gut kochen kann.“

Bereits zum 40. Jahrestag pflanzte man einen Baum in der Partnerschule von Évry. Nun hoffen alle darauf, dass der neue Mirabellenbaum in Troisdorf genauso gedeiht wie die freundschaftlichen Bande zwischen den Schülern und ihren Familien.

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Dirk Woiciech aus Siegburg

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