Kölsch-Literaturwettbewerb
Kölsche Spitzen und Wort-Manöver

Nach dem Wettbewerb (v.l.): Alwin-Georg Maibach, Vorsitzender des Kulturvereins, Dr. Bernd Hambüchen, Juryvorsitzender und Lektor der Anthologie, Rita Goldammer, Gewinnerin in der Kategorie Lyrik, Stifter Dr. Jürgen Rembold, Martina Kampert, Georg Lenzen, Silke Essert und  Erwin Rußkowski, Gewinner in der Kategorie Prosa. Foto: Rembold Stiftung
  • Nach dem Wettbewerb (v.l.): Alwin-Georg Maibach, Vorsitzender des Kulturvereins, Dr. Bernd Hambüchen, Juryvorsitzender und Lektor der Anthologie, Rita Goldammer, Gewinnerin in der Kategorie Lyrik, Stifter Dr. Jürgen Rembold, Martina Kampert, Georg Lenzen, Silke Essert und Erwin Rußkowski, Gewinner in der Kategorie Prosa. Foto: Rembold Stiftung
  • hochgeladen von Angelika Koenig

Rösrath. Zum fünften Mal hatte der Rösrather Kulturverein zum Kölsch-Literaturwettbewerb in den Bergischen Saal von Schloss Eulenbroich geladen und die von einer Fachjury ausgewählten Finalisten erfreuten die Zuhörer mit feinsinnigen, nachdenklichen, aber auch amüsanten Geschichten und Gedichten in kölscher Sproch. „Machen Sie Werbung für unseren Wettbewerb“, forderte Dr. Jürgen Rembold das Publikum gleich zu Beginn auf. Seine Stiftung zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements unterstützt den in den Kategorien Prosa und Lyrik ausgetragenen Kölsch-Literaturwettbewerb mit Preisgeldern von insgesamt 2.000 Euro.
Zum Auftakt beeindruckte Erwin Rußkowski, pensionierter Lehrer aus Lohmar, mit seinen klaren Worten zum Angriffskrieg Russlands in der Ukraine. „Watt is datt nor für en Zick?“, klagt er und nennt es „Ungerdröckung pur im Johr 2022, die Verzwiefelung unn Nuut övver e janz Volk unn villeech sujar de halve Welt“ bringen wird. Sein Verzällcher endet mit dem Aufruf zur Solidarität und Hilfsbereitschaft und den Mut machenden Worten aus einem Lied von Brings: „Süht ett och su uss, als jing de Welt hück unger: Maach e Leech ahn!“ Mit dieser Mischung trifft er offensichtlich den Nerv des Publikums, das ihn in der Kategorie Prosa zum Sieger kürte. Platz zwei erreicht das Zwiegespräch „Sonndachsmorje bei dr Mamm“ (Georg Lenzen und Silke Essert).
Als „Wiederholungstäterin aus Leidenschaft“ offenbart sich Rita Goldammer, die mehrfach am Kölsch- Literaturwettbewerb teilgenommen hat und es stets bis ins Finale schaffte. Auch in diesem Jahr überzeugt sie mit ihrer Ballade von der „Kölsche Schull-Lotterie“. „Wann do dat Pesch häs - do bes Schullkind en Kölle - en de vierde Klass un däts jään dodrop zälle - em Johr 2022 ene Plaatz zo han -enner Hütere Schull un nit irjendswann _ dann weeste wach als Loß enner Trommel _ un et Loß es ene Plaatz en Pullem-Stommel“, reimt sie gekonnt und nimmt das Publikum auf einen rasanten Ritt durch die Schulpolitik mit und den Kölner Polit-Klüngel mit Genuss auf den Arm. Goldammer setzte sich mit der Ballade beim Publikum durch vor Martina Kampert, die mit ihrem Gedicht „Dreckelig Kölle“ liebevolle Kritik am optischen Zustand ihrer Heimatstadt übt.
Für das neue Jahr wünschte sich Alwin-Georg Maibach, Vorsitzender des Rösrather Kulturvereins, Schloss Eulenbroich e.V. noch mehr Teilnehmer am Wettbewerb, den die anwesenden Zuhörer als ausgesprochen unterhaltsam erlebten.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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