Tag des Waldes
Eine Million Bäume für den Wald von morgen

Jürgen Greißler (links) und Stephan Schütte  mit einer jungen Eiche aus der Wuchshülle. | Foto: Kurps
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Rösrath - „Seit 2018 haben Stürme, Dürre und der sich explosionsartig
vermehrende Borkenkäfer riesige Waldflächen zerstört. In den
vergangenen Jahren sind seither allein bei der Fichte 31 Millionen
Kubikmeter kaputtes Holz angefallen. Auch bei der Buche gibt es große
Schäden“, erklärt Forstdirektor Stephan Schütte vom
Regionalfortamt Rhein-Sieg-Erft anlässlich eines Pressegespräches
zum „Internationalen Tag des Waldes“ inmitten des
Königsforstes.

„Sie sehen ja selbst die vielen kahlen Flächen mit den
abgestorbenen Bäumen. Überall braune Flächen statt gesundem Grün.
Hier zeichnet sich der Klimawandel als Hauptursache für den teilweise
dramatischen Zustand der Wälder deutlich ab.“

Mit Förderung des Landes NRW soll nun die Wiederbewaldung intensiv
vorangetrieben werden. Mischwälder aus mindestens vier Baumarten wie
Eiche, Hainbuche, Vogelkirsche und Flatterulme sollen künftig auf den
Schadflächen wachsen und den Kern der künftigen Waldgeneration
bilden. Sie kommen mit der Sommertrockenheit am ehesten zurecht.

Seit Beginn der Aktion im Spätherbst wurden im gesamten
Forstamtsbereich Rhein-Sieg-Erft etwa eine Million neue Bäume
gepflanzt. Die jungen Pflanzen sind etwa ein Meter groß und drei
Jahre alt. Sie werden in Baumschulen vorgezogen. Da die Knospen
einiger Baumarten gerne von Rehen abgefressen werden, werden diese zum
Schutz in der frühen Wachstumsphase in Wuchshüllen gesteckt.

Die Kosten für den Ankauf eines jungen Laubbaumes und der Pflanzung
liegen bei etwa 2,30 Euro. Bei einer Million Pflanzen werden insgesamt
rund 2,3 Millionen Euro in den Wald der Zukunft investiert. Die
Waldbesitzer erhalten dazu eine staatliche Förderung von
durchschnittlich 70 Prozent. Danach stehen intensive Pflegemaßnahmen
an, damit sich das junge Holz auch artgerecht zum klimastabilen
Mischwald der Zukunft entwickeln kann. „In etwa 30 Jahren werden die
neuen Wälder dann in der Lage sein, ihre vielfältigen Funktionen
für Natur und Mensch zu erfüllen“, hofft Forstamtsleiter Schütte.

Jürgen Greißler, Leiter des Forstrevieres Broichen-Steinhaus im
Königsfort, ergänzt: „Es wäre schön, wenn die Besucher des
Waldes, egal ob Spaziergänger oder Sportler, nur die Waldwege
benutzen, damit keine Pflanzen unbedacht beschädigt oder zerstört
werden. Unser Forst ist ein sensibles Ökosystem. Jede Pflanze
zählt!“

- Helmut Kurps

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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