Nelvie Tiafack für Olympia qualifiziert
"Das größte Ziel meines Lebens"

Die Boxwettbewerbe der Olympischen Spiele in Paris starten am 27. Juli. Nelvie Tiafack aus Bergheim steigt dort in den Ring. | Foto: Marc Niemeyer
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Ein einziger deutscher Boxer hat sich bislang für Olympia qualifiziert - und der kommt aus dem Rhein-Erft-Kreis. Für Nelvie Tiafack aus Bergheim ist ein großer Traum wahr geworden. Beim Olympia-Qualifikationsturnier im norditalienischen Busto Arsizio hat der Superschwergewichtler sich Anfang März in der Gewichtsklasse über 92 Kilogramm sein Ticket für die Olympischen Spiele in Paris gesichert. Maxi Klötzer aus Chemnitz gelang die Qualifikation im Fliegengewicht der Frauen. Im Juni gibt es noch eine letzte Chance auf weitere deutsche Qualifikationsplätze bei einem Turnier in Thailand.

Beim Olympia-Qualifikationsturnier des IOC im norditalienischen Busto Arsizio hat Superschwergewichtler Nelvie Tiafack sich am 11. März in der Gewichtsklasse über 92 Kilogramm mit dem Sieg über Dusan Veletic sein Ticket für die Olympischen Spiele in Paris gesichert. Der Bergheimer besiegte den Serben nach Punkten mit 3:1 Punktstimmen.

 „Ich habe es noch nicht richtig realsiert. Ich habe es wirklich geschafft - das größte Ziel meines Lebens“, schildert der 25-Jährige im Gespräch mit der Redaktion der Rheinischen Anzeigenblätter seine Gefühle.
Vor drei Jahren hatte Nelvie Tiafack, die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Tokio verpasst. „Zu der Zeit war mir keine Bühne zu groß. Aber dann hat mich die ganze Situation doch einfach überrollt“, blickt er heute ganz ehrlich auf die verpasste Chance zurück. Auf seinem Weg nach Paris konnten ihn jetzt auch gesundheitliche Probleme, vor allem eine entzündete linke Schulter, nicht bremsen.
Jetzt heißt es für Nelvie aber erst einmal runterfahren. Er nimmt sich zwei Wochen Urlaub ganz ohne Sport. Denn neben seinem Schulterproblem kam im dritten von vier Kämpfen beim Qualfikationsturnier in Italien ein Kapselriss am rechten Daumen hinzu, der operiert werden musste. Danach steht eine mindestens achtwöchige Pause an.
„Dann heißt es körperlich so gut wie möglich fit werden“, ist Nelvies Ziel. Zunächst mit Cardio Training, wie Fahrradfahren und Laufen, Krafttraining und Schattenboxen ohne Partner. Sehr wichtig für die Vorbereitung auf Olympia ist dann aber auch die Teilnahme an Turnieren.
Nelvie Tiafack kam als Kind mit seiner Mutter aus Kamerun nach Deutschland, wo er in die 3. Klasse der Astrid Lindgren Grundschule in Bergheim eingeschult wurde.
Am Alfred-Müller-Armack-Berufskolleg in Köln hat er sein Fachabi gemacht. Seit dem ist er Sportsoldat und konzentriere sich auf seine sportliche Karriere. Mit dem Boxsport hat er als 15-Jähriger beim SC Colonia 06 angefangen.
Bei der EM 2022 wurde Nelvie Tiafack in der armenischen Hauptstadt Jerewan Europameister im Superschwergewicht.

In Paris will der sympathische Bergheimer, der seine Mama und Mike Tyson als seine größten Vorbilder bezeichnet, aber nicht „nur teilnehmen“.
Wie hat er vor zwei Jahren im Gespräch mit unserer Redaktion gesagt: „Man muss aus den Battles im Leben das Beste machen. Und ich weiß ganz genau, was möglich ist, wenn ich dranbleibe.“

Die Boxwettbewerbe der Olympischen Spiele in Paris starten am 27. Juli. Nelvie Tiafack aus Bergheim steigt dort in den Ring. | Foto: Marc Niemeyer
Die Boxwettbewerbe im Rahmen der Olympischen Spiele in Paris starten am 27. Juli und enden am 10. August. An ihnen werden 248 Athletinnen und Athleten teilnehmen, 124 Frauen und 124 Männer. Nelvie Tiafack aus Bergheim ist einer von ihnen. | Foto: Marc Niemeyer
Redakteur/in:

Martina Thiele-Effertz aus Hürth

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