Zuwächse bei Krediten und Einlagen
Kreditgenossenschaften auf Wachstumskurs
Rhein-Erft-Kreis - (hs) Die sechs Volksbanken und Raiffeisenbanken im Rhein-Erft-Kreis
blicken auf ein erfolgreiches ahr 2017 zurück mit Zuwächsen bei
Krediten und Einlagen.
„Der anhaltende Kundenzuspruch zeigt, dass wir als regional
verankerte, mitgliederorientierte Banken die richtigen Lösungen für
unsere Kunden bieten“, sagt Bankensprecher Uwe Goldstein,
Vorstandssprecher der Raiffeisenbank Frechen-Hürth. Die Kreditvergabe
legte um 4,3 Prozent auf 2,53 Milliarden Euro zu. Hinzu kommen an die
genossenschaftliche FinanzGruppe vermittelte Kredite: Bauspardarlehen
an die Bausparkasse Schwäbisch Hall stiegen beispielsweiseum 6,7
Prozent auf 205,2 Millionen Euro.
Auf der Einlagenseite gab es einen Zuwachs von 2,8 Prozent auf 3,27
Milliarden Euro. Hier überwiegen nach wie vor die Sichteinlagen, die
kurzfristig abrufbar sind. Diese legten um 9,1 Prozent auf 1,9
Milliarden Euro zu.
„Die anhaltenden Niedrigzinsen sorgen dafür, dass die Kunden ihr
Geld lieber jederzeit verfügbar halten“, sagt Goldstein. Trotzdem
haben die Anleger den richtigen Anlagemix im Blick. Bei den
außerbilanziellen Finanzdienstleistungen erhöhte sich das Guthaben
auf Bausparkonten und 7,9 Prozent auf 186,1 Millionen Euro. Die
Vermittlung von Fonds an Union Investment stieg um 22,9 Prozent auf
123,3 Millionen Euro. Der Bestand legte hier um 9,3 Prozent auf 1,2
Millionen Euro zu. Die sechs Genossenschaftsbanken im Kreis sind die
Raiffeisenbank Frechen-Hürth, die VR-Bank Rhein-Erft, die Volksbank
Erft, die Raiffeisenbank Gymnich, die Raiffeisenbank
Fischenich-Kendenich und die Brühler Bank. Die addierte Bilanzsumme
der sechs Banken wuchs insgesamt um 2,4 Prozent auf 4,3 Milliarden
Euro zum 31. Dezember 2017. Insgesamt 894 Mitarbeiter – darunter 52
Auszubildende – sorgen in 78 Geschäftsstellen für eine
flächendeckende Versorgung ihrer rund 197.000 Kunden. Besonders
erfreulich: Die Mitgliederzahl stieg im vergangenen Jahr um mehr als
600 auf 71.382.
Trotz der guten Nachrichten haben die Banken weiterhin große
Herausforderungen zu meistern. Vor allem das anhaltende
Niedrigzinsumfeld und die regulatorischen Vorgaben belasten die
Institute. Jüngstes Beispiel sind die Finanzmarktrichtlinie MiFID II
(Markets in Financial Instruments Directive) sowie die begleistende
Verordnung MiFIR (Markets in Financial Instruments Regulation), die
dieses Jahr in Kraft getreten sind. Sie schreiben unter anderem vor,
dass telefonische Beratungsgespräche aufzunehmen sind. „Der Aufwand
für die Umsetzung der insgesamt mehrere tausend Seiten starken
Regelwerke steht in keinerlei Verhältnis zum Kundennutzen“, sagt
Volker Leisten, Vorsandsvorsitzender der Volksbank Erft und
stellvertretende Bankensprecher. Vielmehr erschwere es die Beratung
deutlich und sorge für mehr Verwirrung als Klarheit.
Dank des wachsenden Kundenvolumens und einer soliden
Unternehmenspolitik können die Banken mit 8,1 Millionen Euro vor
Gewinnverwendung dennoch einen ordentlichen Jahresüberschuss
verbuchen. Im Vergleich zu 2016 legt er um 6,6 Prozent zu. Die
Dividende an die Mitglieder dürfte zwischen drei und sechs Prozent
liegen, schätzt Leisten.
Auch kommen die Banken ihrer Rolle als Förderer von Kindergärten,
Schulen, Vereinen und anderen Organisationen in vorbildlicher Weise
nach. Im vergangenen Jahr spendeten die Institute an soziale oder
gemeinnützige Einrichtungen in ihrem Geschäftsgebiet 587.000 Euro,
das ist ein Zuwachs von 14,5 Prozent. Zudem nehmen die Banken ihre
Verantortung auch als Steuerzahler wahr. An die öffentliche Hand
führten die Banken 14,2 Millionen Euro ab, die damit der
Allgemeinheit zugute kommen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare