GVG H2Mix Pilotprojekt
Erfolgreiches Projekt - es endet aber dennoch

Mitglieder des Aufsichtsrats des Energie-Kompetenz-Zentrums Rhein-Erft-Kreis (EkoZet) besuchten zum Projektende die H2-MiX-Einspeiseanlage in Friesheim. Werner Abromeit (3.v.l.) und Felix Schönwald (l.) erklärten den Projektablauf. | Foto: GVG
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  • Mitglieder des Aufsichtsrats des Energie-Kompetenz-Zentrums Rhein-Erft-Kreis (EkoZet) besuchten zum Projektende die H2-MiX-Einspeiseanlage in Friesheim. Werner Abromeit (3.v.l.) und Felix Schönwald (l.) erklärten den Projektablauf.
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Erftstadt (vd). „Wir können mit Stolz sagen, dass wir das Projekt sehr erfolgreich abgeschlossen haben.“ So lautete das positive Fazit, das Werner Abromeit, Geschäftsführer der GVG Rhein-Erft GmbH am Ende des Pilotprojekts H2-MiX in Erftstadt zog. „Mit unserem Gemeinschafts­projekt haben wir den Nachweis erbracht, dass ohne Veränderungen an den Kundengeräten 20 Prozent Wasserstoff in bestehende Gasnetze eingespeist werden können. Wir bedanken uns auch noch einmal bei den teilnehmenden Haushalten – ohne sie wäre die Umsetzung des Projektes nicht möglich gewesen“, betonte Werner Abromeit.

Das Projekt H2-MiX lief, wie geplant, am 31. Dezember aus. In der über einjährigen Betriebszeit war dem bestehenden L-Gasnetz in den Erftstädter Stadtteilen Niederberg und Borr sowie im Gewerbegebiet Friesheim erstmals bis zu 20 Volumenprozent Wasserstoff (H2) beigemischt worden. Das Wasserstoff-Erdgas-Gemisch wurde sowohl in Privathaushalten als auch im Gewerbe in zwei Heizperioden zur Wärmeversorgung eingesetzt. Die Partner GVG Rhein-Erft und Rheinische NETZGesellschaft (RNG) zogen gemeinsam mit dem TÜV Rheinland als Prüfdienstleister ein positives Fazit: Alle beteiligten 100 Kundenanlagen seien mit der Wasserstoffbeimischung im vollautomatischen Betrieb einwandfrei gelaufen. Es habe weder Probleme bei der Verbrennung, noch Undichtigkeiten in den Leitungen oder den Armaturen gegeben, so die Verantwortlichen. Alle Ziele seien erreicht worden. „Da Wasserstoff im Vergleich zu Erdgas rückstandslos verbrennt, haben sich außerdem die Abgaswerte (CO2, CO, NOx) der Kundenanlagen deutlich verbessert“, erklärten die Projektleiter Julian Schmitz (GVG) und Felix Schönwald (RNG).

Darum wird das Projekt dennoch nicht fortgesetzt

Und doch wird die Einspeiseanlage, wie geplant, zurück gebaut. Seit dem 1. Januar werden nun alle Haushalte wieder mit reinem Erdgas versorgt - aber warum, wenn das Projekt doch so erfolgreich war? „Unter den aktuellen Bedingungen ist das Projekt leider nicht wirtschaftlich und auch nicht klimaschonend“, erläutert Jürgen Bürger, Pressesprecher der GVG, denn: „Für den Test wurde regelmäßig so genannter ‚grauer‘ Wasserstoff, ein Abfallprodukt des benachbarten Chemieparks Hürth-Knapsack, in Wasserstoff-Flaschen per Lkw nach Erftstadt gebracht und dort mittels der Anlage in das Gasnetz eingespeist. Ziel sollte es zukünftig sein, so genannten ‚grünen‘ Wasserstoff aus erneuerbaren Energien zu nutzen. Der ist zur Zeit allerdings noch ein knappes Gut.“

Ein Erfolg bleibe das Projekt aber dennoch, resümierte Dr.-Ing. Ulrich Groß, technischer Geschäftsführer der RNG: „Der Betriebsversuch war für uns als Netzbetreiber wegweisend, da wir dessen Ergebnisse auf andere Netzgebiete übertragen können. Schon heute können wir sagen, dass der langfristige Ersatz von Erdgas durch klimaneutrale Gase technisch möglich ist. Dieses Projekt hilft den Kommunen auch bei Entscheidungen in der kommunalen Wärmeplanung. Die bereits existierende Gasleitungsinfrastruktur kann ohne große Anpassungen für den Transport von Wasserstoff genutzt werden und somit einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Energiewende- und Klimaziele leisten.“

Mitglieder des Aufsichtsrats des Energie-Kompetenz-Zentrums Rhein-Erft-Kreis (EkoZet) besuchten zum Projektende die H2-MiX-Einspeiseanlage in Friesheim. Werner Abromeit (3.v.l.) und Felix Schönwald (l.) erklärten den Projektablauf. | Foto: GVG
 Felix Schönwald erklärte die Abläufe in der Einspeiseanlage. | Foto: GVG
Redakteur/in:

Düster Volker aus Erftstadt

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