2021 - Das Corona-Jahr
Corona hat den Kreis auch 2021 fest im Griff

Spätestens als von der Kreisverwaltung die Schließung des Impfzentrums für Ende Oktober vermeldet wurde, hätte das als Signal (miss-)verstanden werden können: Das Virus ist besiegt, die Pandemie beendet.

124,6 - das ist der Wert der sogenannten Tagesinzidenz für den Rhein-Erft-Kreis am 30. Oktober 2021. Bereits vor zwei Monaten zeigte die Kurve schon wieder steil nach oben. Hatte Professor Dr. Karl Lauterbach vor acht Wochen noch in abendlichen Talkshows vor dem allzu leichtfertigen Umgang mit dem Virus gewarnt, mahnt und warnt er inzwischen ganz offiziell als Bundesgesundheitsminister in der Bundespressekonferenz.

RückblendeNachdem ab Mitte Dezember 2020 erste Menschen in Altenheimen geimpft werden konnten, bereitet sich auch der Rhein-Erft-Kreis auf den Impfmarathon vor. Dabei ist der Start schleppend und holprig, weil einfach nicht genügend Impfstoff für alle damals Impfwilligen zur Verfügung steht. Welcher Impfstoff ist zugelassen, und für wen ist welches der zugelassenen Vaccine tatsächlich am besten geeignet? Erklärungsversuche sind nicht immer gleich nachvollziehbar; auch das sorgt für Verunsicherung bei den Menschen. 30. April 2021: Bis auf 188,2 steigt die Inzidenz im Rhein-Erft-Kreis. Damit ist der vorläufige Höhepunkt erreicht. Da war die Karnevalssession bereits komplett abgesagt, der Lockdown war bis zum 18. April verlängert und die Kinder nach den Osterferien noch nicht wieder zurück in ihren Schulen.Dabei hatte der damalige Bundesgesundheitsminister Jens Spahn noch am 13. Januar gesagt: „Schritt für Schritt kommen wir dahin, dass wir unser Leben nicht mehr von der Pandemie kontrollieren lassen, sondern die Pandemie zu kontrollieren lernen.“Mai 2021: Die Infektionslage entspannt Sich tatsächlich! Am 10. Mai öffnen die Schulen und die Bundesregierung beschließt das Ende der Impfpriorisierung am dem 7. Juni. Die Zahl der Impfungen steigt - wenn auch nur sehr langsam. Viel zu langsam, wie viele Experten bereits im Sommer kritisieren.19. Juli 2021: Mit einem Wert von 3,8 erreicht die Inzidenz im Rhein-Erft-Kreis ihren absoluten Tiefstwert. Nur eine Woche später gilt in NRW schon wieder die Inzidenzstufe 1, die zum Beispiel ein generelles Tragen von Masken in Innenräumen vorsieht. Das zeigt, wie fragil die Lage insgesamt ist und der Herbst rückt unaufhaltsam näher. Dabei haben die Sommerferien gerade erst begonnen.23. September 2021: Die Ständige Impfkommission empfiehlt eine Auffrischungsimpfung gegen Covid-19 für Immungeschwächte. Erstmals taucht das Wort von der Booster-Impfung auf. Sie soll die Verbreitung der Delta-Variante mindestens eindämmen, bestensfalls sogar aufhalten.Exakt zwei Monate später dann die nächste Hiobsbotschaft: Deutschland und Großbritannien melden erste Fälle der Omikron-Variante. 15. Dezember 2021: Auch für den Rhein-Erft-Kreis wird der erste bestätigte Fall gemeldet! Eine Frau aus Kerpen. Und: „In mehreren weiteren Fällen besteht der dringende Verdacht auf das Vorliegen der Omikron-Variante“, heißt es an diesem Tag in der offiziellen Mitteilung der Kreisverwaltung.Zwischenzeitlich war die Inzidenz im Rhein-Erft-Kreis auf 354,5 (25. November) gestiegen. Inzwischen ist die Tendenz rückläufig (205,5 am 20. Dezember). Aber wieder warnen Experten vor einer allzu trügerischen Hoffnung. Denn noch habe Omikron nicht seine ganz Kraft entfaltet. Impfen, Boostern, Maske tragen, Abstand halten - darauf komme es jetzt an, heißt es. Und auch über erneute, massive Kontaktbeschränkungen wird sehr laut nachdacht.

Inzwischen läuft der Btrieb im Impfzentrum wieder auf Hochtouren - ganz geschlossen, so wissen wir inzwischen, war es tatsächlich ohnehin nie. Seit der vergangenen Woche helfen dort zehn Soldatinnen und Soldaten - sehr zur Freude von Landrat Frank Rock, wie er in einer Pressemitteilung erklärt. Im Durchschnitt sind es rund 6.000 Impfungen pro Tag, die derzeit im Kreis verabreicht werden. In der Mehrzahl handelt es sich um Auffrischungsimpfungen und inzwischen dürfen auch die Kinder geimpft werden, die jünger sind als 12 Jahre. 3.000 Impfdosen waren dem Kreis zugeteilt worden, die sind inzwischen alle „vergeben“.

„Das ist ein toller Erfolg, das ohne das Engagement und die Unterstützung der vielen Beteiligten an der Impfkampagne (niedergelassene Ärzte, Krankenhäuser, private und kommunale Initiativen) nicht zu erreichen ist. Ich hoffe sehr, dass wir dieses Engagement und dieses Tempo nach den Weihnachtstagen auch ins neue Jahr tragen können - und das die Kommunikation rund um das Thema Impfen bei den übergeordneten Stellen in Land und Bund deutlich verbessert wird, fasst Gesundheitsdezernent Christian Nettersheim die aktuelle Situation zusammen. Es ist mehr die Hoffnung, denn Gewissheit, dass es am Ende gut ausgehen wird. Aufmerksam werden wir an dieser Stelle weiter die Fakten zusammentragen!

Redakteur/in:

Ulf-Stefan Dahmen

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