Zweite Innovationskonferenz der WFG
Brücken in die Zukunft

Die Zukunftsstudie REload – Zukunft Rhein-Erft-Kreis 2030 ist eine Studie, die die Wirtschafts-förderung Rhein-Erft GmbH (WFG) in Auftrag gab und die vom Institut der deutschen Wirt-schaft in Köln ausgearbeitet wurde. | Foto: Thomas Hartmann
  • Die Zukunftsstudie REload – Zukunft Rhein-Erft-Kreis 2030 ist eine Studie, die die Wirtschafts-förderung Rhein-Erft GmbH (WFG) in Auftrag gab und die vom Institut der deutschen Wirt-schaft in Köln ausgearbeitet wurde.
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Rhein-Erft-Kreis - (red) Zur zweiten Innovationskonferenz der Wirtschaftsförderung
Rhein-Erft nach Bergheim eingeladen.

„Die Entwicklung wird nie wieder so langsam sein wie heute“,
behauptet Karl-Heinz Land, neuland GmbH & Co. KG, und widerspricht
damit der viel verbreiteten Meinung, dass alles so schnell geht. Jede
neue Erfindung beschleunigt die nächste Erfindung. Die Entwicklung
wird exponentiell voranschreiten und viele Dinge, die wir aus unserem
täglichen Leben kennen, werden in den nächsten Jahren verschwinden.
Die rund 100 Besucher, die auf Einladung der Wirtschaftsförderung
Rhein-Erft GmbH zur Innovationskonferenz ins MEDIO.RHEIN.ERFT gekommen
sind, verfolgen Lands Vortrag mit voller Konzentration.

Wie praktisch Digitalisierung im Alltag sein kann, erläutert
Karl-Heinz Land an einem Beispiel. Mittels eines implantierten Chips
öffnet er seine Haustür und muss nie wieder seinen
Haustürschlüssel suchen oder kann ihn gar vergessen. Wenn das jeder
nutzt, wird es bald keine Schlüssel mehr geben, niemanden mehr, der
sie herstellt, keine Maschinen zur Fertigung oder kein Material dazu.
Das Gleiche gilt für viele andere Dinge, die digital zur Verfügung
gestellt und durch Smartphone und App ersetzt werden. Die
Wertschöpfung wird sich immer mehr Richtung Software verlagern. Wenn
diese einmal da ist, kann sie immer wieder geteilt werden. Die
digitale und die physische Welt werden eng verzahnt nebeneinander her
gehen und Land sieht in der Digitalisierung die Chance für den
Menschen die Dinge zu beherrschen, nicht das Übel.

Die Chance sieht auch Prof. Dr. Beate Braun, Geschäftsführerin der
Wirtschaftsförderung Rhein-Erft GmbH (WFG): „Uns geht es darum, den
Unternehmen im Kreis zu verdeutlichen, dass sie durch verstärkte
Innovationen einen Wettbewerbsvorteil erlangen können sowie ihre
Wettbewerbsfähigkeit langfristig sichern“. Dass der Bedarf an
Informationen groß ist, zeigt die hohe Besucherzahl der
Veranstaltung. Mit seinem Vortrag „Wie nähert sich der Mittelstand
Industrie 4.0?“ spricht Prof. Dr. Martin Wortmann, Präsident der
Rheinischen Fachhochschule Köln gGmbH die vielen kleinen und
mittleren Unternehmen des Kreises an. Dabei rücken die
Digitalisierung und der Umgang mit Daten immer stärker in den
Vordergrund. Wortmann rät zu kleinen Schritten ohne Angst und der
Begleitung durch Fachkundige. „Den Rhein-Erft-Kreis gemeinsam zu
einer Vorbild- und Vorzeigeregion für den innovativen Mittelstand zu
positionieren, ist unser Ziel“, so Dr. Phil Friedrichsmeier,
Projektleiter Innovation WFG.

Dipl.-Ing. Georg Taxhet (Handwerkskammer zu Köln) stellt bereits
gelungene “Innovationen als Erfolgsprinzip regionaler
Handwerksbetriebe“ vor. Dabei präsentiert er mit der Firma
Lub-linsky Stahl und Feinstahlbau aus Brühl, der Firma Famix
Maschinenbau GmbH aus Pulheim und der Over Dach GmbH aus Kerpen drei
Unternehmen des Rhein-Erft-Kreises. Für ihn sind Innovationen im
Handwerk Technologien oder Organisationsformen, durch die Ziele
schneller, effektiver oder Ressourcen schonender erreicht werden
können. Die Grundlagen sind ständiges Ausprobieren,
Tauglichkeitsnachweise im Alltag und anschließende Rückkopplung.

Mit Neuerungen und Veränderungen befasst sich auch der Vortrag von
Prof. Dr. Tanju Aygün, Europäische Fachhochschule Brühl über
„Innovationen in der Lebensmittel-Wertschöpfungskette“. Er sieht
dabei insbesondere die veränderte Position des Kunden durch den
Einzug der Digitalisierung im Lebensmittelbereich.

Besonderer Höhepunkt der Veranstaltung ist die live-Demonstration
eines 3D-Druckers, der ein Ersatzteil für einen Ferrari, Baujahr 1974
fertigt. Dr.-Ing. Alexander Pollack von der Rheinischen Fachhochschule
Köln erklärt, wie es funktioniert. Das benötigte Sieb wird zuerst
einmal von einem Computertomographen, wie wir ihn aus der Medizin
kennen, analysiert. Anschließend werden die Daten an einen 3D-Drucker
übermittelt, der Schicht für Schicht aus Kunstharz ein digitales
Modell fertigt. Jede Schicht wird mittels Laser ausgehärtet bevor die
nächste aufgetragen wird. Der Drucker befindet sich im
Veranstaltungsraum und während der bewegten Kaffeepause bestaunen die
Besucher das Verfahren, ebenso wie die Stände weiterer Aussteller.

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RAG - Redaktion

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