Lämmchen bei Schäfer Bollenbach
„Bei mir ist jeder Tag Montag“

Schäfer Ingolf Bollenbach kennt jedes seiner Tiere ganz genau. | Foto: Magdalena Marek
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Region - Im Dezember füllt sich der Stall auf dem Hof von Ingolf Bollenbach,
dem letzten Schäfer von Köln. Denn wenn seine 300 Muttertiere ihre
Jungen bekommen haben, müssen sie mit ihren Lämmern von der Weide in
den Stall, wo sie für die nächsten vier Monate zugefüttert werden.

Wenn Schäfer Bollenbach das Heu verteilt, scharren sich gleich seine
Tiere um ihn und auch schon die jüngsten wissen: hier gibt es was
Leckeres! Seit Anfang Dezember bringen seine Muttertiere nach 154
Tagen Tragezeit sukzessive ihre Lämmchen zu Welt. Das passiert
teilweise noch auf ihrer Weidefläche im Kölner Grüngürtel, den
Ingolf Bollenbach mit seiner Herde seit 1999 beweidet. Wird das
Lämmchen von seiner Mutter trockengeleckt, ist es nicht mehr so gegen
Kälte und andere Witterungseinflüsse anfällig.

Nach der Geburt kommen die Muttertiere mit ihren Lämmchen für die
nächsten Monate in den Stall. Die jüngsten der Lämmer sind erst vor
einem Tag auf die Welt gekommen. „Das erkennt man an ihrer leicht
gelblichen Farbe“, verrät Bollenbach. Die ältesten Lämmchen sind
um die zwei Wochen alt, werden schon mutiger und fangen bereits an zu
spielen und Blödsinn zu machen. Da wird schon mal eine Bütte über
dem Kopf ausgeleert und balanciert. Ein halbes Jahr trinken sie noch
bei der Mutter.

Ingolf Bollenbach ist mit Schafen aufgewachsen, hat bereits mit sechs
Jahren die Herde seiner Familie gehütet. So kennt er jedes Schaf
genau, sieht sofort, wenn es einem Tier nicht gutgeht und weiß
natürlich auch ganz genau, welches Jungtier zu welchem Mutterschaf
gehört. Da er die Arten Merino Landschaf mit Schwarzköpfigem
Fleischschaf kreuzt, ist auch der Nachwuchs unterschiedlich gefärbt.

Bekommt ein Mutterschaf Zwillinge, hat es meist für den Zweiten nicht
genug Milch, dann muss Schäfer Bollenbach die Kleinen mit der Flasche
aufziehen, was natürlich sehr aufwendig ist.

Aber an Urlaub ist im Hause Bollenbach eh nicht zu denken. „Bei mir
ist jeder Tag Montag“, sagt er gutgelaunt.

- Magdalena Marek

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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