"150-jährige Geschichte des §218"
Ausstellung in der Stadtbibliothek

Das Team von pro familia Leverkusen mit den Karten der aktuellen Feedback-Aktion. Das Team von pro familia hat die Rechte zur Veröffentlichung freigegeben. | Foto: Stadt Leverkusen
  • Das Team von pro familia Leverkusen mit den Karten der aktuellen Feedback-Aktion. Das Team von pro familia hat die Rechte zur Veröffentlichung freigegeben.
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Leverkusen - Erstmals in Kraft trat der §218 im Rahmen des Reichsstrafgesetzbuches
im Mai 1871. Darin wurde der Abbruch einer ungewollten Schwangerschaft
zur Straftat erklärt. Der Straftatbestand überdauerte diverse
Bemühungen um Entkriminalisierung sowohl in Zeiten der Weimarer
Republik als auch in der Bundesrepublik der 1970er Jahre. Auch die
seit 1972 in der damaligen DDR geltende Fristenregelung konnte sich im
Zuge der Wiedervereinigung nicht als gesamtdeutsches Modell
durchsetzen. Seit 1995 ist in ganz Deutschland die Straffreiheit eines
Schwangerschaftsabbruchs gebunden an eine Beratungspflicht sowie die
medizinische oder kriminologische Indikation.

Durch internationale Entwicklungen, gehäufte Klagen gegen Ärzt:innen
und die sich zunehmend verschlechternde medizinische Versorgungslage
beim

Zugang zum Schwangerschaftsabbruch steht der §218 des
Strafgesetzbuches (StGB) wieder im Licht der Öffentlichkeit. Auf
diese Situation will pro familia mit ihrer Aktion auch hier in
Leverkusen aufmerksam machen.

Unter dem Slogan „150 Jahre sind genug – Entkriminalisierung
jetzt“ bat pro familia in den vergangenen Monaten Menschen aus
Politik und Gesellschaft, Klient:innen, Kooperationspartner:innen und
Leverkusener Bürger:innen, um ihre Meinung. So wurden etliche Karten
mit persönlichen Feedbacks gesammelt. Viele Gespräche über die
gegenwärtige gesetzliche Regelung von Schwangerschaftsabbrüchen in
Deutschland, über unterschiedliche moralisch/ethische Ansichten und
über die Perspektive von Betroffenen wurden geführt.

11 Plakate/Stationen laden bis 7. Oktober in der Stadtbibliothek zu
einem Gang durch die 150-jährige Geschichte des §218 ein. Mittels
QR-Codes sind Informationen zur Entstehung, Historie, zu Reformen und
Diskussionen rund um das Thema Schwangerschaftsabbruch bzw. des §218
StGB abrufbar.

Im Rahmen der Ausstellung gibt es für jede und jeden die Möglichkeit
mittels der Feedback-Karten während des gesamten
Ausstellungszeitraums anonym ihre/seine Meinung zu dem Thema
mitzuteilen.

In Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek Leverkusen findet am
Dienstag, 28. September um 16 Uhr anlässlich des internationalen
„Safe-Abortion-Day“ eine Abschlussaktion mit der Präsentation der
Plakate und der Feedback-Karten statt. An diesem Tag möchte pro
familia Interessierte einladen, dazu ins Gespräch zu kommen. Aufgrund
der aktuellen Lage wird um Anmeldung unter 0214-401804 oder per Mail
leverkusen@profamilia.de gebeten. Die Veranstaltung findet in der
Hauptstelle der Stadtbibliothek statt.

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist entsprechend der aktuellen
CoronaSchVO nur mit dem so genannten 3G-Nachweis möglich. Die
geltenden Hygieneregeln sind einzuhalten. Die Ausstellung kann bis zum
7. Oktober kostenlos während der Öffnungszeiten der Stadtbibliothek
dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr sowie samstags von 11 bis 14
Uhr besichtigt werden.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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