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Katharina Petzoldt: Ihr Herz schlägt för uns kölsche Sproch

Ein Buch hat Katharina Petzoldt veröffentlicht und auch einige Preise zieren ihr Arbeitszimmer. | Foto: tau
  • Ein Buch hat Katharina Petzoldt veröffentlicht und auch einige Preise zieren ihr Arbeitszimmer.
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Köln - (tau). Mundartautorin Katharina Petzoldt feiert am 9. Juli ihren
80. Geburtstag, gleichzeitig schreibt sie seit zehn Jahren die
„Kölsch Lektion“ im Kölner Wochenspiegel und ist seit 30 Jahren
Seminarleiterin bei der Akademie för uns kölsche Sproch. Also drei
gute Gründe, um die Kölnerin zu würdigen.

„Kölsche Verzällcher habe ich schon ganz früh geschrieben. Doch
als ich mich dann bei der Akademie beworben hatte, da bekam ich doch
Angst vor der eigenen Courage“, schmunzelt sie. Diese aufregenden
Zeiten sind ihr noch total präsent, „als ich schließlich als
Dozentin aufgenommen wurde, diesen Tag vergesse ich nie“, berichtete
sie lebhaft.

Ursprünglich gelernt hatte sie einst den Beruf der Bankkauffrau, dann
bekam sie zwei Söhne, auf die sie sehr stolz ist. Nach den
Kindererziehungsjahren wurde sie im Schulsekretariat der Europaschule
Köln tätig, „ich war die erste von später vier Sekretärinnen
dort“, blickt die Mundartautorin, Radiomacherin und Kolumnistin
zurück.

Eines Tages habe sie eine Anzeige der Akademie för uns kölsche
Sproch gesehen: „Dozenten gesucht“. Als gleich mehrere ihrer
Freunde und Bekannte sie aufforderten, sich zu melden, fasste 
Katharina Petzoldt sich ein Herz. Angefangen hatte sie mit drei Kursen
pro Woche, mittlerweile macht sie noch einen, diesen aber mit großer
Freude. „Manchmal sage ich meinen Schülern, ich werde jetzt
wirklich zu alt, ich muss aufhören - doch das wollen die nicht
hören“, berichtete die Liebhaberin der kölschen Sproch weiter.

Geboren wurde sie 1939 in der Herthastraße. „Mein Opa hatte da ein
Haus gebaut, eine Metzgerei. Als ich aufwuchs, lag die Straße in
Trümmern. Wir Kinder, wir waren den ganzen Tag auf der Straße und da
wurde eben Kölsch gesprochen“, erinnert sie sich. So habe sie in
der Schule als erste Fremdsprache Hochdeutsch gelernt, „sprich
anständig, so forderten die Lehrer uns damals auf und wir wussten gar
nicht, was denn an unserer Sprache unanständig war. Eine Sprache, die
kann doch nicht unanständig sein“, weiß sie noch genau.

Neben ihrer Tätigkeit als Seminarleiterin macht sie Radio und sie
schreibt die beliebten „Kölsch Lektionen“. „Jeder Text wird
sorgfältig kontrolliert“, betont sie. Fit hält sie sich mit
Gymnastik, Spaziergängen und Wanderungen. „Wenn ich mal ein Tief
habe, dann höre ich kölsche Lieder und meine Laune wird sofort
wieder besser“, verrät die Autorin.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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